Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar – Der Heidelberger Gemeinderat hat am 15. Dezember 2011 einstimmig beschlossen, dass der erste Baustein für ein „Interkulturelles Zentrum in Gründung“ zusammen mit der Fachberatung für Migrantenselbstorganisationen zum 1. Januar 2012 im Landfriedkomplex im Stadtteil Bergheim gelegt wird. Im Vorfeld hatten Vertreterinnen und Vertreter der Stadtverwaltung, des Gemeinderats und des Ausländerrats/Migrationsrats der Stadt Heidelberg gemeinsam verschiedene Alternativstandorte geprüft.
Den Ausschlag für den Landfriedkomplex hatten mehrere Kriterien gegeben: Der Ort liegt zentral und ist gut erreichbar, die Räume in der 4. Etage sind frisch renoviert und damit kurzfristig nutzbar. Zudem ist der Standort voraussichtlich für vielfältige soziale Gruppen besser zugänglich. Auch Vertreter des Ausländerrats/Migrationsrats sowie vieler Migrantenselbstorganisationen bevorzugen eine zentrale Lage in der Innenstadt.
Allen Überlegungen liegen die Erkenntnisse einer vom Eine-Welt-Zentrum e. V. erarbeiteten Konzeptstudie zum „Interkulturellen Zentrum“ zugrunde. In der Studie ist durch eine Umfrage unter den knapp 60 Heidelberger Migrantenselbstorganisationen deren kulturelle, finanzielle und räumliche Situation analysiert worden.
„Interkulturelles Zentrum in Gründung“ im Landfriedkomplex
• Mietfläche: 123 Quadratmeter
• Mietfläche plus Gemeinschaftsfläche
• (Küche, Toiletten etc.) 169 Quadratmeter
• Mietdauer: fünf Jahre
• Ausstattung: Aufzug; behindertengerechte Toiletten; Raumaufteilung variabel, unter anderem ein großer, durch eine flexible Trennwand teilbarer Raum; Nutzung der Gemeinschaftsfläche als Ausstellungsraum oder Aufenthaltsmöglichkeit vor Veranstaltungen möglich
• Umfeld: passende Atmosphäre in unmittelbarer Umgebung von ausländischen Vereinen, Frauenvereinen etc.; sehr gute Vernetzung mit kulturellen Institutionen möglich
Zukunft
Der nächste Schritt ist die Suche nach einer geeigneten Persönlichkeit, die die Anfangsphase dieses wichtigen Projektes qualifiziert unterstützen kann, da eine gute inhaltliche Arbeit entscheidend ist für das Gelingen des Projektes. Über das besondere Eignungs- und Aufgabenprofil dieser Aufgabenstellung, das Ausschreibungsverfahren und die Rechtsform des mit der gesuchten Person zu schließenden Vertrages wird der Gemeinderat gesondert entscheiden.
Austausch der Kulturen
Das interkulturelle Zentrum soll den verschiedenen Kulturen und Vereinen in der Stadt einen Anlaufpunkt und Veranstaltungsräume bieten. Durch Angebote für Menschen mit und ohne Migrationshintergrund soll das gegenseitige kulturelle Verständnis verbessert und ein Beitrag zur Integration geleistet werden.
Wichtiger Partner: der Ausländerrat/Migrationsrat
Der Ausländerrat/Migrationsrat setzt sich seit 20 Jahren für ein interkulturelles Zentrum ein. Allein in den vergangenen Monaten hatte das Gremium mehrere Workshops und öffentliche Veranstaltungen zu dem Thema organisiert. Die Ideen und Vorschläge von Migrantinnen und Migranten sowie Migranten-Selbstorganisationen sind in den weiteren Planungsprozess eingeflossen.
Zuletzt aktualisiert am 19. Dezember 2011, 18:45


































