Walldorf/Metropolregion Rhein-Neckar – Mehr Einheit in der Vielfalt – Umfrageergebnisse zur Ferienbetreuung an Kindertagesstätten im Walldorfer Gemeinderat
Die Ergebnisse einer vom Gemeinderat angeregten Umfrage zur Ferienbetreuung in den Walldorfer Kindertagesstätten stellte Beigeordneter Otto Steinmann dem Gremium vor kurzem vor.
Der Fragebogen, der in Papierform oder online beantwortet werden konnte, richtete sich an 677 Eltern. Die Kindertagesstätten, auf die sich die Umfrage bezog, sind auf städtischer Seite der kommunale Kindergarten, das Haus der Kinder, der Schülerhort und die Kernzeitbetreuung an Schiller- und Waldschule. Die konfessionellen Kindergärten St. Peter, St. Marien und der evangelische Kindergarten waren ebenso einbezogen wie die Spielgruppen, der Waldkindergarten und der Schülerhort des Zipfelmützen e. V., der in die Bedarfsplanung der Stadt miteinbezogen ist.
Von den befragten 677 Eltern antworteten 284. Die Rücklaufquote lag damit bei 42 Prozent. Ob nicht zu antworten bedeutete, dass man keinen Handlungsbedarf sieht, konnte nur vermutet werden. Während 44 Prozent der Antwortenden sich mit den bisherigen Ferienregelungen einverstanden zeigten, wünschten sich 49 Prozent jedoch Änderungen.
26 Schließtage
Die Antworten ergaben als wesentliche Punkte, dass 70 Prozent für einheitliche Schließtage aller Einrichtungen plädierten. Die Schließtage, die noch einer eindeutigen Definition bedürften, sollten auf maximal 26 Tage im Jahr begrenzt sein, so das Votum von 78 Prozent der Antwortenden. 54 Prozent konnten sich auch gut vorstellen, ihr Kind zur Ferienbetreuung in eine andere als die gewohnte Einrichtung zu schicken. Hierfür würden sie auch zusätzliche Gebühren in Kauf nehmen, erklärte der Beigeordnete. Die Hauptferienzeit sehen die meisten Eltern nach wie vor in den Sommerferien und bevorzugen mehrheitlich während dieser Phase die ersten drei Wochen als Ferien.
Nachdem bereits Gespräche mit den Leiterinnen aller Walldorfer Kindertagesstätten geführt wurden, konnte Steinmann für das schon laufende Kindergartenjahr erste Veränderungen vorstellen. So konnten die Pfingst- und Sommerferien für 2012 einheitlich auf die Zeit vom 29. Mai bis 1. Juni und 30. Juli bis 17. August festgelegt werden. Im Januar, so Steinmann, würde bei den Eltern der Bedarf für eine Ferienbetreuung im „Haus der Kinder“ für Kinder, die regulär andere Kindertagesstätten besuchen, abgefragt. Die gewünschten 26 „echten Schließtage“, an denen die Eltern ihre Kinder nicht in die Kindertagesstätten bringen könnten, seien voraussichtlich erst im Jahr 2012/13 zu realisieren, so Steinmann, denn hierfür müsste in jeder Einrichtung mehr Personal eingestellt werden – anders sei dies nicht zu bewerkstelligen. Für das Frühjahr 2012 kündigte Steinmann eine weitere Gesprächsrunde mit den Leiterinnen der Kindertagesstätten an, um die darauffolgenden Schritte festzulegen.
„Schönste Wochen stressfreier machen“
„Die Ergebnisse lassen Handlungsbedarf erkennen“, meinte Stadtrat Werner Sauer (CDU). Er freue sich, dass schon für das laufende Jahr Änderungen umgesetzt würden. Er begrüßte auch die Bedarfsabfrage im Januar zur Ferienbetreuung. Zum zusätzlichen Personalbedarf meinte er, dass dies wohl nicht zum Nulltarif ginge. Petra Tognino (FDP) wertete die Vereinheitlichung der Ferientermine als positiv, vor allem in Hinblick auf Eltern mit Kindern in verschiedenen Einrichtungen. Die „echten Schließtage“ zu reduzieren fand sie gut und auch, eine zusätzliche Ferienbetreuung zunächst im „Haus der Kinder“ zu testen. Mehr als drei Wochen Ferien zu überbrücken, sei schließlich sehr schwierig, gab sie zu bedenken. Während der Weihnachtsferien, wie es sich einige Eltern gewünscht hatten, müsse allerdings nicht geöffnet sein, stellte Tognino fest. Sie regte noch an, auch Kinderkrippen-Eltern zu befragen. Auch bei Lorenz Kachler (SPD) stießen die Vorschläge der Verwaltung auf Zustimmung. Keine Überschneidungen mehr beim Urlaub und eine auf Jahre hinaus transparente Lösung begrüßte er. Er bedauerte hingegen die „sinkende Wahlbeteiligung“, sprich niedrige Beteiligung an der Umfrage. Man müsse aber die Wünsche der Eltern ernst nehmen, „um die schönsten Wochen des Jahres stressfreier zu machen“. Wilfried Weisbrod (Bündnis 90/Die Grünen) sah 26 Schließtage „als Errungenschaft“ und fand die angestrebten Lösungen „adäquat“. Somit stimmten alle Fraktionen den Vorschlägen zu.
Zuletzt aktualisiert am 11. Dezember 2011, 12:09


































