Viernheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Am Freitag, 18. November, um 19:00 Uhr im Forum der Senioren – Veranstalter: Demenznetz Viernheim
Zu einem leisen, einfühlsamen und faszinierenden Solotheater lädt das Demenznetz Viernheim ein. „Du bist meine Mutter“ – so lautet der Titel des bekannten Theaterstücks von Joop Admiraal.
Gisela Nohl spielt die Figur der Mutter als ganz präzise, niemals überzogene Studie körperlicher Gebrechlichkeit und des allmählichen Gedächtnis- und Identitätsverlustes, heißt es in einer Pressemitteilung der städtischen Presse- und Informationsstelle. Die Veranstaltung findet am Freitag, 18. November, um 19:00 Uhr im Forum der Senioren (Spitalplatz 3-5, Mehrzweckraum im Erdgeschoss) statt. Der Eintritt ist Dank der finanziellen Unterstützung der Sparkassenstiftung Starkenburg frei. Gisela Nohl bringt ein Doppelportrait auf die Bühne. Einfühlsam und höchst beeindruckend wechselt sie zwischen den beiden Rollen. Es sind die leisen Töne und kleinen Gesten, die Mutter und Tochter unverwechselbar charakterisieren. Gebrechlichkeit wird nicht lächerlich, sondern behutsam in Szene gesetzt, und die Wiederkehr des Gleichen wird vorsichtig ironisiert. Alle interessierten Mitbürgerinnen und Mitbürger sind zu dieser vom Demenznetz Viernheim organisierten Veranstaltung herzlich eingeladen.
Zum Stück:
„Du bist meine Mutter“ ist ein Stück, das ein Spielen ohne Distanz, aber trotzdem eine Leichtigkeit erfordert. Man sieht: eine alte Frau. Komisch ist nicht ihre Unbeholfenheit, sondern die andauernde Wiederholung des Ewiggleichen. Und in den Erinnerungen, von denen die Sonntagsbesuche der Tochter leben, erkennt jeder der Zuschauer Bruchstücke seiner eigenen Biographie. Der Autor Admiraal stellt im Einzelfall das Allgemeine heraus: die wechselvolle Beziehung zwischen Müttern und Kindern. Man wird hin- und hergeworfen zwischen Komik und Melancholie: Vom Sterben ist genauso leichthin die Rede wie von Pudding, der Verwandtschaft und Alltagssorgen. Nie wird peinlich, was eine Pein ist: das Vorführen eines Zerfalls. „Du bist meine Mutter“ ist ein Stück, das von der Darstellerin alles verlangt, denn sie spielt alles: Tochter und Mutter, die Räume, vorbeigehende Spaziergänger, den Gartenzaun, Sonne, Schatten, Wärme, Kälte…
Joop Admiraals Stück hatte am 6. November 1981 am Amsterdamer Werktheater Premiere. Die Geschichte eines Sohnes und seiner Mutter, bei der Admiraal selbst beide Rollen übernahm, entstand während eines Probenprozesses mit dem Regisseur Jan Ritsema.
„Du bist meine Mutter“, mittlerweile eines der meistgespielten Theatermonologe, erhielt in der Darstellung Joop Admiraal mehrere Ehrungen.