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Frankenthal – Bundesfamilienministerin Kristina Schröder übergibt Studie zur Zwangsverheiratung an Staatsministerin Maria Böhmer

Berlin/Frankenthal/Metropolregion Rhein-Neckar – Bundesfamilienministerin Kristina Schröder übergibt Studie zur Zwangsverheiratung an Staatsministerin Maria Böhmer

Zum Problem Zwangsverheiratung gab es bislang nur wenige wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse in Deutschland. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat deshalb die Studie „Zwangsverheiratung in Deutschland – Anzahl und Analyse von Beratungsfällen“ in Auftrag gegeben, in der erstmals bundesweit die Erkenntnisse von Beratungseinrichtungen über Menschen, die von Zwangsverheiratung bedroht oder betroffen sind, erhoben und systematisch ausgewertet werden. Bundesfamilienministerin Kristina Schröder übergab die Studie heute an Staatsministerin Maria Böhmer.

„Die Studie zeigt deutlich: Unsere gesetzlichen Regelungen im Kampf gegen Zwangsverheiratungen waren richtig und notwendig“, betonte Staatsministerin Maria Böhmer. Und weiter: „In zahlreichen Fällen werden die Betroffenen zur Zwangsheirat ins Ausland verschleppt. Umso wichtiger war die Verlängerung des Rückkehrrechts auf bis zu zehn Jahre, für das ich mich mit großem Nachdruck eingesetzt habe. Die Botschaft lautet: Wir lassen die Mädchen und jungen Frauen, die in Deutschland aufgewachsen und zur Schule gegangen sind, nicht allein. Nach den gesetzlichen Maßnahmen gilt es jetzt, niedrigschwellige Hilfsangebote auszubauen und die Zahl der Beratungsstellen zu erhöhen. Zugleich sind die Herkunftsländer gefordert, ebenfalls mit ganzer Kraft gegen die schwere Menschenrechtsverletzung der Zwangsheirat vorzugehen.“
Die zentralen Ergebnisse der Studie:
• In Deutschland sind überwiegend Menschen mit Migrationshintergrund im Alter zwischen 18 und 21 Jahren von Zwangsverheiratung bedroht und betroffen, in vielen Fällen haben sie die deutsche Staatsangehörigkeit. In erster Linie sind Frauen und Mädchen betroffenen, 30 Prozent von ihnen sind jünger als 17 Jahre.
• Häufigstes Herkunftsland der Eltern ist mit 44 Prozent die Türkei, gefolgt von Serbien (mit Kosovo und Montenegro), Irak und Afghanistan (jeweils 6 bis 9 Prozent der Eltern).
• Zwangsverheiratung geht oft einher mit familiärer Gewalt. Zwei Drittel der Betroffenen haben schon als Kinder und Jugendliche Gewalt erlitten. Dabei steht psychische Gewalt an erster Stelle, gefolgt von körperlicher und sexueller Gewalt. Mehr als die Hälfte der Befragten gab an, dass sie körperlichen Angriffen ausgesetzt sind, um in die Ehe gezwungen zu werden, 27 Prozent wurden mit Waffen und sogar Mord bedroht.
• Auch Jungen und Männer sind von Zwangsverheiratung bedroht oder betroffen (rund 6 Prozent der für die Studie erfassten Betroffenen). Für viele von ihnen unterscheiden sich jedoch die Konsequenzen sowie der Umgang mit Zwang von den betroffenen Frauen und Mädchen. Nur wenige Männer sehen sich als Opfer und thematisieren den Zwang. Daher suchen auch nur wenige männliche Betroffene Beratungsstellen auf, zumal spezialisierte Beratungsangebote fehlen. Diejenigen, die Beratung suchten, wurden ebenso wie Mädchen und Frauen massiv mit Gewalt bedroht.

Die Studie „Zwangsverheiratung in Deutschland“ beruht auf der Befragung von Expertinnen und Experten in Beratungs- und Schutzeinrichtungen in ganz Deutschland. Zusätzlich wurden rund 100 Falldokumentationen ausgewertet und Untersuchungen in Schulen, Integrationszentren, Einrichtungen der Jugendhilfe und bei Migrantenselbstorganisationen durchgeführt.

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