Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar – Wie „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ in der Praxis umgesetzt wird, hiervon konnten sich Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner und der Leiter des Amts für Umweltschutz, Gewerbeaufsicht und Energie der Stadt Heidelberg Dr. Hans-Wolf Zirkwitz bei einem Besuch in der Kindertagesstätte „Breisacher Weg“ am Freitag, 7. Oktober 2011, überzeugen. Für die Kinder stand an diesem Tag das Thema Fairer Handel auf dem Programm.
„Nachhaltige Entwicklung kann man auf spielerische Weise lernen. Wertschätzung gegenüber Mensch und Natur sind zentrale Kompetenzen, die in der Kita Breisacher Weg hervorragend vermittelt werden“, betonte OB Würzner. Die Kindertagesstätte beteiligt sich seit dem Kindergartenjahr 2008/09 am Modellprojekt „Umweltbildung als Teil der Bildung für nachhaltige Entwicklung“, einer Kooperation des Kinder- und Jugendamtes mit dem Agenda-Büro der Stadt Heidelberg.
Die Kinder der Kindertagesstätte haben sich drei Wochen lang mit dem Thema Fairer Handel beschäftigt. Am Beispiel von Kakao erklärten die Kinder beim OB-Besuch, welchen Weg der Rohstoff vom Ursprungsland bis nach Deutschland zurücklegt. „Ich bin beeindruckend, wie viel die Kinder über den Fairen Handel gelernt haben“, betonte der Oberbürgermeister. „Es ist wichtig, dass unsere Kinder wissen, unter welchen Bedingungen beispielsweise Kakao in manchen Ländern von Gleichaltrigen produziert wird. Nur so können wir sie zu einem verantwortungsvollen Handeln und Konsumverhalten erziehen.“ Heidelberg setzt sich seit Jahren mit zahlreichen Heidelberger Kooperationspartnern für den Fairen Handel ein. Erst im September 2011 wurde Heidelberg beim Wettbewerb „Hauptstadt des Fairen Handels“ mit dem dritten Platz ausgezeichnet, im Juni 2010 wurde der Stadt von TransFair das Label Fairtrade verliehen.
Seit dem Start des Bildungsprogramms „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ haben sich die Themen „Wasser“, „Energie“, „Stadt“, „Geld“, „Fairer Handel“, „Ernährung“ und „Mobilität“ inzwischen in vierzehn Kindertagesstätten etabliert. „Es geht uns darum, bei jedem Thema die Lebenswelt der Kinder aufzugreifen und ihnen Mut zu machen, die Zukunft selbst mitzugestalten. Wann immer es sinnvoll und hilfreich ist, machen wir mit ihnen auch kleine Exkursionen und erkunden ihr eigenes Umfeld“, erklärte Ingrid Dreier, Leiterin der Kindertagesstätte Breisacher Weg. „Eigenständig erkennen die Kinder Probleme und erarbeiten gemeinsam Lösungen. Die Kinder lernen dabei, dass ihr Handeln sowohl für sie selbst als auch für andere und ihre Umwelt Folgen haben kann.“
Programm „Bildung für nachhaltige Entwicklung“
Das Bildungsprogramm zur „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ wird seit dem Kindergartenjahr 2007/2008 in Kooperation des Agenda-Büros des Amts für Umweltschutz, Gewerbeaufsicht und Energie sowie dem Kinder- und Jugendamt der Stadt Heidelberg entwickelt und ausgebaut. In allen Pilot-Kindertagesstätten fand zu Beginn des Projektes ein Energierundgang statt, um Möglichkeiten der Energieeinsparung durch Verhaltensänderungen und technische Maßnahmen aufzuzeigen. Ein Starterpaket mit pädagogischen Materialien, Büchern und Spielen unterstützt die Kindertagesstätten bei der Umsetzung des Bildungsprogramms. Schritt für Schritt wird das Bildungsprogramm zur „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ in allen städtischen Kindertagesstätten umgesetzt. Es umfasst thematische und pädagogische Fortbildungen für Erzieherinnen und Erzieher. Kinder im Vorschulalter sollen dabei spielerisch lernen, komplexe Themen aus Umwelt, Wirtschaft, Soziales und Kultur zu erfassen. Im Mittelpunkt stehen hierbei Alltagssituationen der Kinder sowie das Erleben und Experimentieren.
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