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Mannheim – Neues Feuerlöschboot feiert ‚Hochzeit‘

Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Eine Hochzeit ist etwas ganz Besonderes, auch im Leben eines Feuerlöschboots: Bei dieser Art ‚Hochzeit‘ wird der Antrieb – zwei Jet-Triebwerke von Rolls Royce – mit dem Chassis verbunden. Damit ist ein weiterer wichtiger Meilenstein für die ‚Metropolregion I‘ erreicht.

„Feuerlöschboote gibt es nicht ‚von der Stange‘ zu kaufen – jedes ist eine Sonderanfertigung“, erläuterte Martin Ebert, Geschäftsführer der auf solche Aufträge spezialisierten Werft Neckarbootsbau Ebert. „So können wir das Boot individuell an die Einsatzbedingungen vor Ort anpassen.“ Bei der ‚Metropolregion I‘ wurden zum Beispiel während des Baus ein zusätzlicher Anker am Bug und ein weiterer Lichtmast hinzugefügt. „Natürlich kommt es bei solchen Spezial¬anfertigungen auch einmal zu Verzögerungen“, so Ebert weiter. „Wir wollten das Boot eigentlich schon diesen Sommer ausliefern. Leider hatten wir aber Probleme einen passenden Motor zu finden, so dass wir etwa ein halbes Jahr später dran sind als geplant.“ Der ursprünglich vorgesehene Motortyp war eine komplette Neuentwicklung, zu dem noch keine Erfahrungswerte im Langzeitbetrieb vorliegen. Eine erprobte Alternative, die beim ebenfalls in Neckarsteinach gebauten Feuerlöschboot ‚Europa I‘ zum Einsatz kam, erfüllt trotz Weiterentwicklung und mehrerer Probeläufe auf dem Motorenprüfstand die gerade verschärften Abgasvorschriften für Binnenmotorschiffe nicht mehr. „Daher haben wir uns für ein bewährtes Aggregat von MAN entschieden, an dem wir aber größere Anpassungen vornehmen mussten“, so Ebert. Für den neuen Motor wurden Anbauteile speziell gefertigt bzw. angepasst, darunter Kreiselpumpen für das Kühlwassersystem.

„Trotz der Verzögerung und der notwendigen Anpassungen liegt das Boot noch im vorgesehenen Kostenrahmen von 2,5 Millionen Euro“, berichtet Erster Bürgermeister, Feuerwehrdezernent und Kämmerer Christian Specht. „Allerdings muss die Feuerwehr bis zur Lieferung des neuen Boots weiter mit hohem Aufwand und viel Kreativität das schon 1966 in Dienst gestellte Feuerlöschboot am Laufen halten.“ In der Vergangenheit hatte die Feuerwehr sogar schon in Museen nach Ersatzteilen für das alte Boot suchen müssen: 2006 war die elektromagnetische Kupplung defekt. Das notwendige, kleine Ersatzteil konnte erst nach einer langen, bundesweiten Suche beschafft werden. „Ich bin zuversichtlich, dass wir die Zeit bis zur Lieferung noch überbrücken können – aber für die besonderen Gefährdungslagen in Mannheim, Ludwigshafen und Umgebung brauchen wir möglichst bald das neue Boot mit seinen erweiterten Fähigkeiten“, so Specht weiter.

Nach dem Stapellauf und der für Ende 2011 vorgesehenen Übergabe an die Feuerwehr müssen die Besatzungen auf dem neuen Boot ausgebildet werden. „Wir werden gemischte Teams aus Mitgliedern der Feuerwehren von Mannheim, Ludwigshafen und der Werkfeuerwehr der BASF auf dem Boot einsetzen“, erläutert der Mannheimer Feuerwehrkommandant, Thomas Schmitt. Die Besatzung muss vor der offiziellen Indienststellung die neuen Möglichkeiten für Hilfeleistungen und Brandbekämpfung kennen lernen und trainieren. Dafür ist rund ein halbes Jahr vorgesehen. „Im Notfall muss jeder Handgriff sitzen“, betont Schmitt.

Nach der für Sommer 2012 geplanten Inbetriebnahme der ‚Metropolregion I‘ wird die Feuerwehr noch schneller als bisher am Einsatzort sein: Das neue Boot kann immer ausreichend Material für nahezu alle Aufgaben an Bord haben und mit seinen leistungsstarken Jet-Antrieben auf bis zu 40 Km/h beschleunigen. Zur direkten Brandbekämpfung in Hafengebieten verfügt es über zwei Wasserwerfer; Einsatzkräften an Land kann das Boot mit seinen Pumpen rund 14.000 Liter Wasser pro Minute liefern. Havarierte Schiffe lassen sich über Tauchpumpen mit einer Gesamtleistung von 14.000 Litern pro Minute leerpumpen. Für Einsätze bei Nacht oder schlechter Sicht sind acht fest montierte und mehrere mobile Flutlichtstrahler an Bord sowie ein zusätzlich ausfahrbarer Lichtmast auf dem Steuerhausdach. Das Feuerlöschboot ist explosionsgeschützt und kann daher auch eingesetzt werden, wenn brennbare Flüssigkeiten ausgetreten sind.

Finanziert wird das neue Boot in einer bisher einzigartigen Kooperation gemeinsam von den Bundesländern Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, der Stadt Mannheim, der BASF SE sowie dem Arbeitgeberverband Chemie Rheinland Pfalz e.V. Entsprechend der breit gestreuten Finanzierung wird die ‚Metropolregion I‘ nicht nur den Bereich der Feuerwehr Mannheim abdecken, sondern auf dem Rhein von Germersheim bis Worms tätig sein. Auf dem Neckar erstreckt sich das Einsatzgebiet bis zur Schleuse Neckargemünd.

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