Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – „Segensbringer“, die Schutz und Ruhe bieten – Mit einer Andacht und Grußworten von Trägern und Kooperationspartnern hat die Mannheimer Bahnhofsmission am vergangenen Samstag den Internationalen Tag der Bahnhofsmission gefeiert. Pfarrerin Susanne Komorowski von der Johannisgemeinde verlas zu diesem Anlass die Geschichte vom barmherzigen Samariter. Sie fügte hinzu: „Wer helfen will, muss sein Gegenüber wahrnehmen. Und wer sein Gegenüber wahrnehmen will, muss sich Zeit nehmen.“ Das täten die Mitarbeiter der Bahnhofsmission, die sie als „Segensbringer“ bezeichnete. Komorowski dankte insbesondere Roland Knüppel, der die Bahnhofsmission seit 21 Jahren leitet. Sie überreichte dem „bienenfleißigen Mitarbeiter“ ein Glas Honig. Die Feier stand unter dem Motto „Ein Segen für die Stadt“ und fand in der Eingangshalle des Hauptbahnhofs statt.
„Caritas und Diakonie müssen dort sein, wo die Menschen sind, wo das Leben spielt“, sagte Dr. Roman Nitsch, Vorstand des Caritasverbands Mannheim. „Insofern steht die Bahnhofsmission modellhaft für das soziale Wirken der Kirchen.“ Als Vertreterin der Stadt war Birgit Sandner-Schmitt (FDP) gekommen. In ihrem Grußwort sagte sie: „Die Bahnhofsmission bietet Schutz, aber auch Ruhe für Menschen, die gestrandet sind. Es ist ein Ort, wo sofort erste Hilfe geleistet wird.“ Auch Hans-Jürgen Vogt, Leiter Bahnhofsmanagement Mannheim, machte deutlich, dass die Arbeit der Mission gebraucht werde: „Am Service Point sind wir nicht in der Lage, uns die Probleme anderer anzuhören.“ Mit einem kleinen Theaterstück zeigten die Mitarbeiter der Bahnhofsmission, wie das Netzwerk aus Trägern, Polizei, Stadt und Bahn im Alltag funktioniert.
Die Mannheimer Bahnhofsmission wird gemeinsam vom Caritasverband und der Diakonie getragen. Zwei hauptamtliche und mehr als 40 ehrenamtlich Mitarbeiter sowie fünf Zivildienstleistende bieten Reisehilfe für Blinde, ältere Menschen, Kranke und Behinderte, aber auch für Menschen mit Kinderwagen und alleinreisende Kinder („Kids on Tour“). Außerdem sind sie erste Anlaufstelle bei Problemen aller Art, helfen beim Ausfüllen von Antragsformularen und vermitteln den Kontakt zu anderen Hilfsstellen. Pro Tag nehmen mehr als 50 Menschen diese Unterstützung in Anspruch. (jko)