Landau / Metropolregion Rhein-Neckar – Wirtschaftsplan des Entsorgungs- und Wirtschaftsbetriebs Landau 2011 – Schaffung und Bewahrung von Infrastrukturvermögen – Die Gebühren für Abwasser und Straßenreinigung werden auch im Jahr 2011 nicht angehoben. Dies gaben Bürgermeister Thomas Hirsch als zuständiger Dezernent für den Entsorgungs- und Wirtschaftsbetrieb Landau (EWL) und der Vorstand Bernhard Eck jetzt bekannt. Im Rahmen eines Pressegespräches beleuchteten sie die Wirt¬schaftsplanung der städtischen Anstalt des öffentlichen Rechts für das laufende Jahr.
- WAHLWERBUNG
In das Kanalnetz und die Kläranlagen wird auch 2011 am meisten investiert. Der Großteil der Investitionen in Höhe von 8,798 Millionen Euro wird für den Schutz der Resource Wasser gesteckt, in der Summe 6,193 Millionen Euro. Weitere 732.000 Euro werden für die Modernisierung des Fuhrparks und der Abfallbehälterstruktur vorgesehen. Im Bereich des Bauhofs sind Ersatzbeschaffungen für Fahrzeuge, Maschinen und Parkscheinautomaten in Höhe von 321.000 Euro notwendig. Wachsende Bedeutung wird der Betriebszweig Projektentwicklung Landesgartenschau haben. Im Jahr 2011 werden in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung und der Landesgartenschau GmbH Investitionen in Höhe von 1,552 Millionen über den Wirtschaftsplan des EWL abgewickelt. Darüber hinaus werden noch Investitionen im städtischen Haushalt und im Bereich der Entwicklungsmaßnahem „Estienne et Foch“ in Höhe von 11,716 Millionen Euro betreut. Keine Investitionen sind für den Bereich der Straßenreinigung erforderlich.
Insgesamt rechnet der Betrieb mit 15,842 Mio. Euro an Erträgen und 16,473 Mio. Euro an Aufwendungen. Dies ergibt einen Verlust von rund 631.000 Euro. Da in den Vorjahren Vorsorge getroffen wurde, können die Verluste über Gewinnvorträge oder Rücklagen abgedeckt werden.
Mit Gebühren von rund 4,61 Mio. Euro ist die Abwasserbeseitigung der umsatzstärkste Betriebszweig des EWL. Hervorzuheben ist hierbei, dass seit 1992 die Gebühren für Schmutzwasser und Niederschlagswasser nicht mehr angehoben wurden, trotz steigender Personal- und Energiepreise, wie Hirsch als Verwaltungsratsvorsitzender unterstreicht.
Auch 2011 sollen die Gebühren auf niedrigem Niveau (1,13 Euro/m³ Schmutzwasser, 0,44 Euro/m² Niederschlagswasser) unverändert bleiben. Vorstand Bernhard Eck hat mit einem Abwasseranfall von 6 Mio. m³ kalkuliert, die aus der Stadt Landau, mehreren Ortsgemeinden der Verbandsgemeinde Landau-Land sowie aus Albersweiler und Bornheim in der Landauer Kläranlage gereinigt werden.
Die 28 Jahre alte Kläranlage ist ein Schwerpunkt der Investitionen. Insgesamt noch circa 5,4 Mio. Euro werden nach der Darstellung der EWL-Spitze für Umbau- und Sanierungsmaßnahmen erforderlich, damit die Kläranlage auch in Zukunft sicher betrieben werden kann. So kann die Wasserqualität der Queich, in die die Kläranlage einleitet, dauerhaft verbessert werden. Ein Schwerpunkt wird zukünftig die energetische Optimierung des Kläranlagenbetriebes sein.
Weitere wichtige Investitionen zur Sicherung der Abwasserentsorgung finden 2011 in folgenden Straßen und auf folgendem Platz statt:
• Süd- und Marienring (Überhang 2010)
• Kanalhausanschlüsse im Stadtgebiet
• Brühlstraße (Überhang 2010)
• Ostbahnstraße (Fortführung)
• Bahnhofsvorplatz
• Geißelgasse in Nußdorf
• St. Georgstraße in Arzheim
• Mischwasserentlastung in Godramstein
Der EWL wird rechtzeitig vor Ausführung der Baumaßnahmen die betroffenen Bürger informieren.
Leider kann Vorstand Eck keine Hoffnung machen, dass es auch im Jahr 2012 zu keiner Gebührenerhöhung kommen wird: „In kleinem Umfang erwarte ich für 2012 eine Erhöhung der Schmutzwassergebühren“.
Bezogen auf den Umsatz zweitgrößter Betriebszweig ist die Abfallentsorgung mit einem Gebührenaufkommen von 3,72 Mio. Euro. Der vorgesehene Verlust von 455.000 Euro wird durch den Gewinnvortrag aus dem Jahr 2008 vollständig abgedeckt. Die größte Aufwandsposition mit 1,82 Mio. Euro stellt die Verbrennung des Mülls im Müllheizkraftwerk in Pirmasens dar. 7.300 Tonnen Restabfall, davon 900 Tonnen Sperrmüll wurden in der Kalkulation berücksichtigt. Im Jahre ist 2011 vorgesehen, das Abfallwirtschaftskonzept zu modifizieren. Die Einführung von Restabfallbehälter mit einem verlängerten Abfuhrintervall ist vogesehen. Zusätzlich zur 2-wöchentlichen Abfuhr wird dem Stadtrat vorgeschlagen zukünftig auch Behälter mit 4-wöchentlicher Abfuhr bereit zu stellen. Dadurch soll das System dem gesellschaftlichen Wandel angepasst und der überdurchschnittlich hohen Trennquote der Landauer Haushalte Rechnung getragen werden.
Im Bereich der Straßenreinigung bleiben die Gebühren, nach einer Absenkung im Jahr 2007, unverändert. Über 100 km Straßenrinnen und über 3 ha Fläche sind von dem EWL sauber zu halten. 330.000 Euro an Gebühren werden den Anliegern dafür berechnet, die Stadt steuert 64.000 Euro aus dem städtischen Haushalt bei. Die Ausweitung der Reinigungsleistung wird zu einem kleinen Verlust führen, der aus den Vorjahresgewinnen abgedeckt wird.
Beim Bauhof steht 2011 die Modernisierung des Fuhr- und Maschinenparks sowie der Parkscheinautomaten im Vordergrund.
Insgesamt sieht Bürgermeister Thomas Hirsch den Entsorgungs- und Wirtschaftsbetrieb sehr gut aufgestellt. „Der Betrieb ist intakt, die Strukturen geordnet, darauf lässt sich für die zukünftige Anforderungen sehr gut aufbauen“, so der Dezernent.
Der Entsorgungs- und Wirtschaftsbetrieb Landau (EWL) ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts. Er ist verantwortlich für Abfallentsorgung, Abwasserbeseitigung und Straßenreinigung in Landau und nimmt außerdem die Aufgaben des städtischen Bauhofs wahr. Der EWL betreut 16.000 Haushalte im Stadtgebiet, 230 Kilometer Abwasserkanäle und die beiden Kläranlagen. Jede Woche werden rund 110 Kilometer Straßen und 50.000 Quadratmeter auf Plätzen und in der Fußgängerzone gereinigt.
MEHR AKTUELLE TOPMELDUNGEN
