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Ludwigshafen – IHK warnt vor Fachkräftemangel

Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar – Herbst-Vollversammlung der IHK Pfalz in Ludwigshafen – IHK-Präsident Kuhn warnt vor künftigen Fachkräftemangel 

Der Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) für die Pfalz, Willi Kuhn, hat heute bei der Herbst-Vollversammlung die positive konjunkturelle Entwicklung des vergangenen Jahres beleuchtet und dabei der Bundesregierung für ihr Handeln in der Wirtschaftskrise Anerkennung gezollt. Eindringlich warnte er zudem vor den Folgen eines Fachkräftemangels für die regionale Wirtschaft: es gebe immer weniger und immer unzureichend qualifizierte Schulabgänger.

Die wirtschaftliche Entwicklung, so Kuhn, habe in den letzten Monaten deutlich an Kraft gewonnen, der Klimaindex habe sogar den zweithöchsten Wert seit seiner ersten Berechnung im Jahr 2003 erreicht. Dennoch wiesen nicht alle Konjunkturindikatoren eine positive Tendenz auf. Beispielsweise planten lediglich 20 Prozent der Betriebe eine Erhöhung ihrer Investitionen. Auch der Arbeitsmarkt werde im Laufe der nächsten zwölf Monate eher stabil bleiben. Der allgemeine Geschäftstrend werde sich auf dem erreichten Niveau einpendeln. Trotz aller Konjunkturprogramme und stützenden Maßnahmen seien es in erster Linie die Selbstheilungskräfte der Unternehmen gewesen, die zur wirtschaftlichen Erholung beigetragen hätten.

Zu den größten Risikofaktoren für den Aufschwung zählten die Unternehmen nach wie vor die massiv ansteigenden Energie- und Rohstoffpreise sowie Versorgungsengpässe bei Rohstoffen. Inzwischen sehen sich mehr als 80 Prozent der befragten Industriebetriebe hierdurch in ihrer Wettbewerbsfähigkeit eingeschränkt.

Schulabgänger oft nur unzureichend qualifiziert

Kuhn warnte die Unternehmen vor dem drohenden Defizit an Fachkräften. Nicht nur die Zahl der Schulabgänger sei zurück gegangen, viel schwerwiegender sei ein wachsender Mangel an einem hinreichenden Bildungsniveau. Nach einer aktuellen Umfrage müssen bereits jetzt 50 Prozent aller Auszubildenden zunächst durch ein vom Steuerzahler finanziertes Nachhilfeprogramm für eine Berufsausbildung befähigt werden. Die Unternehmen müssten sich darauf einstellen, auch unzureichend qualifizierte Jungendliche in ein Ausbildungsverhältnis zu übernehmen. Von der Politik forderte er die Bildungsdefizite an der Wurzel zu packen, etwa durch kleinere Klassen, mehr Bildungsinhalte im Bereich Naturwissenschaft/Technik/Wirtschaft oder durch eine frühzeitige Praxis- und Berufsorientierung: „Es sind zielführende Konzepte und konkrete Hilfen gefragt und nicht experimentelle Bildungspolitik“, betonte Kuhn.

Als Beitrag zu einer optimierten Berufsorientierung der Schüler hat die IHK Pfalz das Projekt „dein weg“ ins Leben gerufen. Hier sollen Schüler frühzeitig dazu gebracht werden, beispielsweise durch Schülerpraktika verschiedene Berufsbilder in der Praxis zu erproben. Durch eine realistische Berufswahl erhalten Unternehmen dann auch motivierte Auszubildende und haben gleichzeitig die Chance, diese kennen und einschätzen zu lernen.

Ausländische Bildungsabschlüsse anerkennen

Darüber hinaus informierte der IHK-Präsident die Vollversammlungsmitglieder über ein neues Aufgabengebiet, das die Bundesregierung den IHKs übertragen will: die Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse. Dies sei eine weitere Maßnahme, um dem Fachkräftemangel im Land entgegen zu wirken.

Kuhn kündigte an, dass die Arbeitsgemeinschaft der rheinland-pfälzischen IHKs und HWKs im Vorfeld der Landtagswahl im kommenden Jahr ein Positionspapier mit neun wirtschaftspolitischen Themenfeldern erarbeiten wird, das die Erwartungen und Forderungen der Wirtschaft an die künftige Landesregierung stellt.

Beschlüsse der Vollversammlung

Das Parlament der Wirtschaft stellte ferner den Jahresabschluss für das Wirtschaftsjahr 2009 fest und erteilte dem Präsidium und HGF einstimmig Entlastung. Auch die Wirtschaftspläne 2010/2011 wurden einstimmig beschlossen. Darüber hinaus wurde über eine Änderung der Sachverständigenordnung sowie eine Ergänzung der Satzung über Entschädigungen für die ehrenamtliche Tätigkeit in den IHK-Prüfungsausschüssen abgestimmt.
 

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