Kurpfalz-Prominenz auf den Spuren des Simmerrings in Weinheim – Freudenberg stellt sich dem „Verein Kurpfalz e.V.“ als besonders innovatives Unternehmen vor
Weinheim und die Kurpfalz. Für Oberbürgermeister Heiner Bernhard gehören diese beiden Begriffe zusammen. Und er lässt keine Gelegenheit aus zu betonen, dass seine Heimatstadt – von 1698 bis 1700 – Residenz der Pfälzer Kurfürsten war. Kurz aber immerhin. Er selbst ist aus Überzeugung Stellvertretender Vorsitzender des „Verein Kurpfalz“, dem namhafte Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft angehören. Der Verein mit dem pfälzischen Regierungspräsidenten Prof. Dr. Jürgen Seimetz an der Spitze versteht sich als historisches Fundament der modernen Metropolregion Rhein-Neckar. Zu den Gründern des Vereins gehörte 1949 der Weinheimer Unternehmer und Bundestagsabgeordnete Richard Freudenberg.
Und hier schloss sich am Donnerstagabend auch der Kreis. Auf Einladung der Unternehmensgruppe Freudenberg und Heiner Bernhard traf sich der „Verein Kurpfalz“ auf dem Freudenberg-Firmenareal im Industriepark Weinheim, um das weltweite Unternehmen im Herzen der Metropolregion näher kennenzulernen. Der Besuch war Teil der Vortragsreihe „Erfindungen und Innovationen in der Kurpfalz“. Ein Thema, zu dem der Leiter des Freudenberg Firmenarchivs, Dr. Michael Horchler, aber auch Dr. Gerd Esswein, Leiter der Freudenberg Forschungsdienste einiges beisteuern konnten.
Zuvor berichtete Heiner Bernhard von einer „beispiellosen Kooperation zwischen der Stadt Weinheim, dem Unternehmen Freudenberg und den Angehörigen der Familie Freudenberg“. Schon historisch seien beide Partner – Stadt und Firma – gemeinsam entstanden und gewachsen. Durch die geologischen Gegebenheiten – weiches Odenwaldwasser und Eichenwälder – sei Weinheim schon im Mittelalter zur Gerberstadt geworden. Das Lederhandwerk sei ebenso die Keimzelle des heutigen „Global Players“. Er selbst, so der OB, sei „nur einen Steinwurf“ vom früheren Freudenberg-Werk „Müll“ entfernt aufgewachsen. In den letzten Jahren der zunehmenden Konzentration des Firmenareals im Westen „Zwischen Dämmen“, so Bernhard, seien gemeinsam große städtebauliche Sanierungsmaßnahmen gelungen. Aktuell entsteht auf einem ehemaligen Fabrikgelände an der Leibnizstraße oberhalb des OEG-Bahnhofs ein Neubaugebiet. Darüber hinaus zählen fünf Mitglieder der Familie Freudenberg zu den Ehrenbürgern der Stadt Weinheim.
Neben Heiner Bernhard nutzte Dr. Gerd Esswein die Gelegenheit, den rund 40 Gästen die Struktur der Unternehmensgruppe mit Ihren 14 Teilkonzernen näher zu erläutern. Als Leiter der Freudenberg Forschungsdienste stellte er heraus, dass Kreativität und Innovationskraft Grundsäulen des Erfolges von Freudenberg sind. Welche kreativen Prozesse sich in den 160 Jahren Unternehmensgeschichte entwickelt haben, betonte Dr. Michael Horchler in seinem Vortrag „100 Jahre Kautschuk“ – der Rohstoff, der für Innovationen bei Freudenberg steht. Bei einer Führung durch die Unternehmensausstellung gab es abschließend noch einen Abriss der Geschichte mit zahlreichen Anekdoten über Freudenberg.