Kursk / Speyer / Metropolregion Rhein-Neckar – Speyerer zurück aus russischer Partnerstadt – „Die Kursker Freunde überboten sich in Sachen Gastfreundschaft“, schwärmt Doris Andrés von den Tagen in Speyers russischer Partnerstadt Kursk. Neben der Gastfreundschaft wird ihr wie den anderen Teilnehmern der Bürgerreise unter Leitung des Freundeskreisvorsitzenden Paul Neumann auch die für Russland ungewöhnliche Hitze in Erinnerung bleiben. Bild: Vorsitzender Paul Neumann dankt im Namen des Freundeskreises Speyer-Kursk für die Einladung zum Freundschaftsabend im „Haus des Wissens“
Doch angesichts der verheerenden Torf- und Waldbrände, deren Rauch mittlerweile auch durch Moskau zieht, relativiert sich die Klage über hochsommerliche Reisetemperaturen und überwiegt die Dankbarkeit, wenige Tage zuvor gesund und munter in die Domstadt zurückgekehrt zu sein. Mitte Juli in Moskau bei 38 °C gelandet, ging es nach neun Stunden Aufenthalt mit dem Nachtzug „Kursker Nachtigall“ weiter. Als die Speyerer Delegation am nächsten Morgen von ihren Gastgebern „mit Jubel“ empfangen wurde, waren die Strapazen der Anreise schnell vergessen.
Im „Haus des Wissens“ hieß der Freundeskreis Speyer-Kursk unter Vorsitz von Alexander Sudow die deutschen Gäste beim Festabend mit Musik und Tanz sowie „einer überreich gedeckten Tafel mit Leckereien“ offiziell willkommen. Die Speyerer ihrerseits hatten neben persönlichen Gastgeschenken eine Spende in Höhe von 1.500 Euro für ein Alten- und Behindertenheim im Reisegepäck und 500 Euro, um Kindern aus sozial schwachen Verhältnissen die Teilnahme an einer Ferienfreizeit zu ermöglichen.
Neben dem gemeinsamen Feiern stand auch das gemeinsame Trauern um die Kriegsopfer auf dem Programm. Mit den russischen Gastgebern wurde der Deutsche Soldatenfriedhof Kursk-Besedino besucht, auf dem bisher über 21.000 Soldaten ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Da der Friedhof für 40.000 Soldatengräber ausgelegt ist, sollen mit Hilfe des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge zukünftig weitere Gefallene in Besedino ihre letzte Ruhestätte finden. Beim Anblick der unzähligen Stelen, die an meist sehr junge Gefallene erinnern, zeigten sich Kursker wie Speyerer tief bewegt und legten nach einer Schweigeminute Blumen nieder.
Was den touristischen Teil des 4-tägigen Kurskaufenthalts betrifft, standen „bei anhaltender Hitze ohne Lufthauch oder einem einzigen Regentropfen“ u.a. der Besuch des Wallfahrtorts Korenaja Pustin auf dem Programm, an dem Pilger im “heiligen Wasser” des Flusses baden, wozu die Frauen lange blaue Gewänder anlegen.
Der Bürgerreise nach Kursk schloss sich eine Rundreise zu den schönsten Städten des alten Russlands, dem sogenannten „Goldenen Ring“, an. Von Moskau aus wurde u.a. Jaroslawl, die älteste der Wolgastädte, besucht, das Ipatjew-Kloster in Kostroma und Suzdal mit seinen unzähligen Kuppeln und Türmen.