Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Zum Abschluss des Projektes „Gesundheit²“ erhielten zwölf Familien aus der westlichen Unterstadt aus den Händen von Bürgermeisterin Gabriele Warminski-Leitheußer und Klaus Föll von der Techniker Krankenkasse (TK) eine Urkunde im Rahmen eines Eltern-Kind-Frühstücks im Kinderhaus K 2.
„Wir wollten mit dem Projekt erreichen, dass sich die Eltern und Kinder mehr bewegen sowie gesünder ernähren“, erklärt Warminski-Leitheußer. „Durch die rege Teilnahme und die Bereitschaft das Gelernte in den Alltag einzubauen, haben wir dieses Ziel erreicht.“
Der Startschuss für das Projekt zur Gesundheits- und Bewegungsförderung fiel auf Initiative des Fachbereichs Gesundheit der Stadt Mannheim bereits im November 2008. Die Module gliederten sich in Gesundheitsberatung für Migrantinnen, Bewegungsförderung für Kinder sowie Ernährungsberatung und Mutter-Kind-Turnen. Vor allem den Eltern wurden die Kenntnisse und Fertigkeiten vermittelt, für eine ausgewogene Ernährung und effektive körperliche Betätigung ihrer Kinder zu sorgen. „Oberstes Ziel dabei war die Förderung der gesundheitlichen Chancengleichheit“, so die Gesundheitsbürgermeisterin.
Die Techniker Krankenkasse hatte das Projekt als sehr vorbildlich anerkannt und im Rahmen ihres Programms „Gesunde Kommune“ mit insgesamt 5.664,50 Euro gefördert. “Besonders gefallen hat uns, dass die wichtigen Themen Ernährung und Bewegung im direkten Lebensumfeld der Kinder angesprochen werden. Sie lassen sich dadurch fest im Leben der Kinder verankern”, sagt Klaus Föll, Sprecher der TK in Mannheim.
Das die westliche Unterstadt für das Projekt ausgewählt wurde ist kein Zufall. Der Stadtteil in der Mannheimer Innenstadt hat mit rund 9.500 Bürgerinnen und Bürgern eine sehr hohe Bevölkerungsdichte. Circa 47 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner haben einen Migrationshintergrund und beengte Wohnverhältnisse, eine enge Straßenführung und wenig Grünflächen bieten wenig Platz zum Spielen. Schlechte Voraussetzungen also für ausreichend Bewegung. Um die Situation und den Bedarf vor Ort einschätzen zu können, führte die Gesundheitsförderung der Stadt intensive Gespräche mit den dort ansässigen Schulen, Kindertagesstätten, Begegnungsstätte und Ärzten. Auch bei Stadtteilkonferenzen und Bürgergesprächen war die Gesundheitsförderung präsent. Es zeigte sich, dass in vielen Bereichen Handlungsbedarf bestand, so zum Beispiel bei dem Thema Sportangebote vor Ort, Ernährungsfragen sowie zu unterschiedlichen gesundheitsbezogenen Themen, sinnvollen Kinderprogrammen und Sprachförderung.
Das Projekt begann im Frauentreff der Katholischen Familienbildungsstätte zunächst mit einer allgemeinen Gesundheitsberatung für Frauen und Mütter mit Migrationshintergrund. Themen wie Vorsorgeuntersuchungen, gesunde Ernährung und Suchtprävention wurden durch die Projektverantwortlichen eingebracht. Niederschwellige Angebote z.B. im Kindergarten J 6 führten die Kinder zu Spaß an Bewegung und Sport. Bereits nach der ersten Phase des Programms konnten die pädagogischen Fachkräfte einen deutlichen Zugewinn an Bewegungsfähigkeit bei den Kindern feststellen.
Bei den Müttern des Kinderhauses K 2 wurden neben den eigentlichen Zielen und trotz teilweise vorhandener Sprachbarrieren neue Netzwerke und soziale Kontakte geknüpft, die auch privat fortgeführt wurden. Ein weiterer positiver Nebeneffekt des Projektes war die indirekte Sprachförderung, sowohl beim Ernährungs- als auch beim Bewegungsprogramm. Hier lernten Kinder wie Mütter beiläufig neue Begriffe kennen, die sie im Alltag verwenden können. Durch das große Engagement der Erzieherinnen und Erzieher gelang es, dass die Eltern sich begeistert am Projekt beteiligten und die Erfahrungen für den Kindergartenalltag z.B. mit der Bitte nach einem täglichen gesunden Frühstück für alle Kinder in der Einrichtung einbringen. Die Kosten für das Frühstück tragen die Eltern gerne, da sie von der Notwendigkeit eines gesunden Starts in den Tag nun überzeugt sind.