Sinsheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Polizei zieht unsicheren, mit 20 Tonnen giftigem Gefahrgut beladenen Sattelzug aus dem Verkehr – zahlreiche erhebliche Mängel – Weiterfahrt untersagt
Ihren Augen trauten sowohl die Beamten der Heidelberger Verkehrspolizei wie auch Sachverständige des TÜV Sinsheim nicht, als sie einen rumänischen Sattelzug näher unter die Lupe nahmen, den eine gemeinsame Streife der Heidelberger Verkehrspolizei
und des Bundesamtes für den Güterverkehr (BAG) am Donnerstag Mittag gegen 13.30 Uhr in der Neulandstraße in Sinsheim gestoppt hatte. Den Beamten war aufgefallen, dass die mittlere von drei Achsen des Sattelaufliegers, der mit 20 Tonnen giftigen Gefahrgut beladen war, deutlich ‚aus der Spur’ lief. Das, was bei der anschließenden Kontrolle dann herauskam, führte bei den Experten zu ungläubigem Kopfschütteln in Serie. Die Zugmaschine war zwar in einem nicht zu beanstandendem Zustand, aber der Auflieger:
• dessen Bremsen waren auf allen drei Achsen „stillgelegt“, da der hintere Bremsschlauch abgeklemmt und mit Draht hochgebunden war
• die Handbremse zeigte keine ausreichende Wirkung
• sämtliche Bremsscheiben waren stark eingelaufen und hatten tiefe Riefen
• die Bremsbeläge waren, soweit noch vorhanden, stark verschlissen
• die Achshaltebügel des Aufliegers waren allesamt lose, ebenso ein Stoßdämpfer
• die Bereifung war schadhaft, das Profil überwiegend abgefahren
Der Wagen durfte keinen Meter mehr weiterfahren und musste von einer Spezialfirma zur technischen Begutachtung abgeschleppt werden. Nachdem der Zug dort als verkehrsunsicher eingestuft worden war, ordnete das Landratsamt/Zulassungsstelle des Rhein-Neckar-Kreises die vorläufige Betriebsuntersagung an, die Stadt Sinsheim erhob eine Sicherheitsleistung. Der Auflieger muss nach Auffassung der technischen Experten entweder verschrottet oder aber mit sehr hohem Aufwand repariert werden. Die Entscheidung hierüber will die Betreiberfirma Anfang nächster Woche treffen. Eigens hierzu werden Mechaniker aus Rumänien nach Sinsheim anreisen.