Mannheim / Zhenjiang / Rhein-Neckar – Nicht einmal 24 Stunden war Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz mit der Mannheimer Delegation in Zhenjiang, da unterzeichneten er und sein Amtskollege Liu Handong am Dienstag, 11 Januar, in Zhenjiang die „Erklärung zur Vertiefung der Partnerschaftsbeziehungen“.
„Wir wollen eine Kooperation, die die wichtigen klassischen Säulen des Austauschs zwischen Schülern, Vereinen und Bürgerinnen und Bürgern ergänzt“, so der Oberbürgermeister vor Unterzeichnung des Vertrags. Wirtschaft, Kultur, Bildungswesen, Umweltschutz, soziale Wohlfahrt und Städtebau sind deshalb Bereiche, in denen der Austausch aufgebaut oder verstärkt werden soll. „Gerade vor dem Hintergrund der Globalisierung kann niemand alleine Erfolg haben. Die globale Zusammenarbeit ist essentiell“, bestätigte der Zhenjianger Oberbürgermeister Liu die Absichten der beiden Städte.
Sieben Punkte umfasst die Erklärung, und neben dem generellen Willen, dass der Austausch „Frieden und Freundschaft, gegenseitiges Vertrauen und gegenseitigen Nutzen, praktische Zusammenarbeit und gemeinsamen Gewinn“ bringe, gibt es auch einige konkrete Pläne für zukünftige Kooperationen. So sollen „regelmäßig Ensembles zum Kulturaustausch zueinander entsendet“ werden, auch eine Zusammenarbeit zwischen den Reiss-Engelhorn-Museen und dem Zhenjianger Museum für eine Ausstellung archäologischer Funde aus beiden Städten wird angestrebt.
Im Bereich Bildungswesen sind die Pläne ebenfalls schon konkreter: So wird die Einrichtung eines Zentrums für deutsche Sprache an der Jiangsu-Universität (UJS) in Zhenjiang von beiden Städten unterstützt. Ein Gespräch mit Luo Ying, Rektor der UJS, war am Morgen bereits vorausgegangen. „Die Nachfrage nach bilingualen Fachkräften ist in China in den letzten Jahren stark angestiegen“, erläuterte Luo. Die Einrichtung eines Sprachzentrums sei für seine Universität deshalb eine große Chance.
Von einem Zentrum ebenfalls profitieren würden Wirtschaft und Umweltschutz, zwei der großen Themenfelder, die ebenfalls in der Erklärung festgeschrieben sind. Firmenkooperationen sowie der Austausch von Fachkräften und Informationstechnologien kommen in diesen Bereichen in Frage. Oberbürgermeister Liu kündigte eine Delegation von Spezialisten für Energie- und Umwelt-Themen an, die Mannheim bald besuchen soll. „Die Erfahrung zeigt, dass die Prosperität von Ländern steigt, wenn sie sich offen in die Weltgemeinschaft einbringen“, so Kurz. Die Vertiefung der Beziehungen zu Zhenjiang ist ein Beweis dieser Offenheit, auf beiden Seiten.