Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar – Zweite Handball Bundesliga – TSG im letzten Hinrundenauswärtsspiel bei TuSEM Essen
Nach zwei Heimspielen und den Siegen über Leichlingen und Obernburg steht für die TSG Friesenheim die Ausfahrt nach Essen auf dem Plan. Der TuSEM, nach einer verheerenden Erstligasaison mit 3:65 Punkten (!) nicht nur sportlich abgestiegen, sondern wegen eines im November 2008 gestellten Insovenzantrags von der HBL auch zum Zwangsabstieg verurteilt, versucht im Unterhaus des deutschen Handballs einen Neuaufbau.
Der TuSEM, der personell einen radikalen Schnitt zu machen hatte, schickte im September 2009 das im Durchschnitt jüngste Team in diese Spielzeit. Und Essen, im kommenden Jahr “Europäische Kulturhauptstadt”, hatte Anlaufschwierigkeiten, ehe erste Punkte eingefahren wurden. Mittlerweile stehen 11:21 Zähler zu Buche, was Platz 14 bedeutet.
Bemerkenswert sind einige Resultate der Truppe von Kristof Szargiej. So schlug sie nach drei Auftaktpleiten in Korschenbroich, gegen Delitzsch und in Aue den HC Erlangen, der bis dato eine weiße Weste aufzuweisen hatte. Im nächsten Heimauftritt trotzten die Essener gar dem großen Meisterschaftsfavoriten Bergischer HC ein 23:23 ab, das der mittlerweile zum Ligakonkurrenten Hüttenberg gewechselte Sven Pausch drei Sekunden vor dem Ende per Strafwurf sicherstellte. Doch diesem Remis folgten nochmals drei Niederlagen in Frankfurt, gegen Hüttenberg und beim aktuellen Schlusslicht Leichlingen, was dazu führte, dass Ben Schütte und seine Mitstreiter am Tabellenende zu finden waren. Mit einem folgenden 36:31 gegen Eisenach wurde eine Phase eingeleitet, die die bislang ertragreichste des TuSEM ist. Zwar verlor er die Auswärtspartie beim TV Neuhausen, doch anschließend gelangen ihm Siege über Coburg, bei der TuSpo Obernburg und gegen Bietigheim. Das machte sich auch tabellarisch bemerkbar – Essen kletterte mit 11 Punkten auf der Habenseite auf Platz 13. Punktezuwächse gab es seither nicht mehr. Zuletzt reichten den Szargiej-Schützlingen nicht einmal 35 Tore, um bei Aufsteiger Saarlouis Zählbares mitzunehmen.
Die Friesenheimer Handballer haben sich auf eine kämpferisch starke Mannschaft einzustellen, die in Sachen Zeitstrafen ligaweit an der Spitze steht. “Es wird für uns eine unangenehme Aufgabe, die aber machbar ist”, ist TSG-Chefcoach Thomas König auf die Auswärtspunkte 11 und 12 aus. Der Sieg der Rothemden am vergangenen Wochenende über Obernburg, nach zwischenzeitlichen hohen Rückständen in den Schlusssekunden realisiert, hat der Rasselbande gutgetan. “So ein Ding noch rumzureißen ist super”, meint Co-Trainer Frank Eckhardt. “Das gibt Selbstvertrauen.” In Essen gilt es, die Abwehrarbeit zu verbessern. “Wir müssen wieder aggressiver spielen”, sagt “Eckes”. Kein Nachteil für das pfälzische Ensemble, das den grippekranken Jan-Lars Gaubatz zu Hause lassen muss, ist die 32:35-Niederlage des TuSEM, den am Mittwoch beim Nordzweitligisten VfL Bad Schwartau das Aus im DHB-Pokal ereilte. Und an Unterstützung wird es Kevin Klier und seinen Mitstreitern nicht fehlen. Ein Fan-Bus fährt gen Westen, was dem TSG-Team, neben der Anfeuerung, auch vermitteln soll: Du bist nicht allein.
Tobias Marx aus Nümbrecht und Falko Pühler aus Wiehl leiten die Begegnung, die im Sportpark “Am Hallo” am Sonntag, 20. Dezember 2009, um 16 Uhr angeworfen wird.