Neustadt / Rhein-Neckar – Die Polizei Neustadt hat am gestrigen Mittwoch 02.12.09, in der Zeit von 07.30 – 08.00 Uhr ihre jährliche Aktion „Fahrrad mit Licht… ist Pflicht“ begonnen. Bereits im Vorfeld dieser Aktion wurden über die Schulen des Schulzentrums Böbig sowie des Kurfürst-Ruprecht-Gymnasiums an die Eltern der 5. und 6. Klassen Elternbriefe verteilt (als Anhang anbei), in denen auf die Aktion hingewiesen wird. Gleichzeitig wurden die Eltern aufgefordert, ihre Kinder nicht mit verkehrsunsicheren Rädern zur Schule fahren zu lassen. Eine Checkliste zur Überprüfung des Rades wurde ebenso beigefügt wie ein Schaubild dem zu entnehmen war, wie ein verkehrssicheres Rad aussehen sollte.
An zwei Zufahrtsstellen zum Schulzentrum und des KRG wurden mit 9 Polizeibeamtinnen und Beamten Schüler kontrolliert, die mit ihrem Fahrrad zur Schule fuhren. Wir haben einen deutlichen Rückgang der Beanstandungen im Vergleich zu den Vorjahren feststellen können. „Nur“ 27 Mängelberichte in knapp 30 Minuten Kontrollzeit waren weniger als die Jahre zuvor. Die Anzahl der Schülerinnen und Schüler, die einen Fahrradhelm tragen nimmt dafür zu. Dies ist aus Sicht der Polizei erfreulich.
Die Kontrollmaßnahmen, Fahrradfahrer allgemein angehend, wurden im Jahr 2009 gegenüber 2008 deutlich gesteigert. Gegenüber 64 Verkehrsunfällen unter Beteiligung von Radfahrern in 2008 bis Ende November blickt die Polizei hier auf 37 im Jahr 2009. Dieser Rückgang ist nicht zuletzt der Aktion Fahrrad mit Licht… ist Pflicht sowie einem allgemein hohem Verfolgungsdruck in 2009 zuzuschreiben. 164 Beanstandungen, teils mit Ordnungswidrigkeitsanzeigen, in 2009 sprechen eine deutliche Sprache. Die am Mittwoch beanstandeten Schülerinnen und Schüler am Mittwoch fuhren überwiegend ohne funktionierendes Licht zur Schule. Teilweise waren auch Schülerinnen und Schüler der 5. Und 6. Klassen dabei, die den Elternbrief erhalten haben. Neben den Mängelberichten wurden 5 Radler, die ohne Licht unterwegs waren und das 14 Lebensjahr vollendet haben, mit 10 € Verwarnungsgeld belegt. Drei Fahrräder waren in einem so desolaten Zustand, dass die Polizei sie sichergestellt und zur Dienststelle gebracht hat. Die Eltern müssen die Räder hier abholen. Zwei dieser Räder hatten quasi keine Bremsen. Fehlende Speichenreflektoren wurden durch die Polizeibeamten an Ort und Stelle kostenlos eingesetzt. Ebenso wurden reflektierende Bänder verteilt, die an Arm oder Bein angebracht die Verkehrssicherheit erhöhen. Dies ist nicht das Ende der Aktion – in Kürze wird eine weitere Kontrolle stattfinden. Die Polizei hofft auf ein erfreulicheres Kontrollergebnis.
Die allgemeine „Moral“ von Fahrradfahrern, insbesondere bei Dunkelheit lässt aus Sicht der Polizei nach wie vor zu wünschen übrig. Radfahrer die in den Morgen- oder Abendstunden unterwegs sind fahren zu oft ohne Licht, obwohl ihre Silhouette wesentlich schmäler ist als die eines Autos. Oft gehen die Lichter nicht, es sind gar keine vorhanden oder sie werden einfach nicht eingeschaltet. Auch das Fahren auf Gehwegen, teils trotz Fußgängerverkehrs, wird als „normal“ angesehen. Oft hört man bei Kontrollen als Begründung „ich habe kein Licht, also fahr ich auf dem Gehweg“. Fahren gegen Einbahnstraßen wird ebenso als „normal“ gesehen. Selbst rote Ampeln werden absichtlich ignoriert oder über den Gehweg „umfahren“.
Die Polizei Neustadt bittet hier die Radfahrer, im Interesse der Verkehrssicherheit, die Verkehrsvorschriften zu beachten und insbesondere für ein verkehrssicheres Rad zu sorgen.