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Heidelberg – Hilfestellung bei Problem Zwangsheirat

Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar – Problem Zwangsheirat: Neue Beratungsstellen in Heidelberg
 
Mädchen, Jungen und junge Erwachsene, die von Zwangsheirat betroffen sind, muss man nicht auf Reisen in ferne Länder suchen: Es gibt sie hier, in unserer Nachbarschaft, denn Zwangsheirat ist längst ein europäisches Problem. Anlässlich des internationalen Gedenktages „Nein zu Gewalt an Frauen“ am Mittwoch, 25. November 2009, stellte das Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg das neue Beratungsangebot zur Zwangsheirat vor. Ab sofort gibt es für Betroffene sechs Anlaufstellen im Stadtgebiet Heidelberg und fünf weitere Stellen im Rhein-Neckar-Kreis.
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„Uns liegt dieses Beratungsangebot sehr am Herzen, denn wir wollen erreichen, dass alle Menschen frei leben können, ohne beispielsweise in eine arrangierte Ehe gezwungen zu werden“, betont Dörthe Domzig, Leiterin des Amts für Chancengleichheit. Dazu passe das Motto „Frei leben ohne Gewalt“ der „Terre des femmes“-Fahnenaktion, die bundesweit alljährlich rund um den Gedenktag stattfindet und an der sich auch Heidelberg seit Jahren beteiligt.
 
Eine Zwangsheirat liegt dann vor, wenn mindestens einer der Ehepartner die Ehe gegen den eigenen Willen eingeht. Die Ehen werden unfreiwillig, oft unter massivem Druck geschlossen. Die Mittel, die dabei zum Einsatz kommen, sind so verschieden wie die Familien, in denen Zwangsheirat praktiziert wird. Sie reichen von psychischem Druck und emotionaler Erpressung bis hin zu physischer Gewalt und expliziten Morddrohungen. Widersetzen sich Sohn oder Tochter den Heiratsplänen, wird das häufig als eine Verletzung der Familienehre interpretiert.
 
Von Zwangsheirat sind nicht nur Mädchen, sondern auch Jungen ab der Pubertät bedroht. Ihnen wird zwar meist mehr Freiraum in ihrer Entwicklung gelassen als den Mädchen. Ab einem gewissen Alter allerdings erwartet man von ihnen, dass sie eine traditionelle Ehe eingehen, indem sie eine Frau aus dem gleichen Kulturkreis heiraten. Ausführliche Informationen zum Thema gibt es auf der Homepage von „Terre des femmes“ unter www.zwangsheirat.de.
 
Anlaufstellen für Betroffene

Aufklärung, Information und Prävention sind wichtige Bausteine in der Bekämpfung der Zwangsheirat. Vereine und Institutionen, die im „Heidelberger Interventionsmodell gegen Gewalt in Beziehungen“ engagiert sind, bieten künftig zusätzlich zu ihrem bisherigen Aufgabengebiet Beratung zum Thema Zwangsheirat an. Die vielfältigen Angebote der Kooperationspartner der Stadt Heidelberg leisten einen wichtigen Beitrag dazu, Zwangsverheiratungen und andere Formen ehrbezogener Gewalt zu verhindern. Sie können Betroffenen Mut machen und dabei unterstützen, ein freies und selbstbestimmtes Leben zu führen. Folgende Stellen beraten zum Thema Zwangsheirat:
 
Beratungsstellen für Mädchen:
 
•        Frauen helfen Frauen e.V., Telefon 06221 840740, www.interventionsstelle-heidelberg.de;
•        Frauennotruf gegen sexuelle Gewalt an Frauen und Mädchen e.V., Telefon 06221 183642, Mädchentelefon 06221 914164, www.frauennotruf-heidelberg.de.
 
Beratungsstellen für Mädchen und Jungen:

•        Kinderschutz-Zentrum, Telefon 06221 7392132, www.awo-heidelberg.de;
•        Diakonisches Werk Heidelberg, Telefon 062215375-0, www.diakonie-heidelberg.de;
•        Jugendmigrationsdienst Internationaler Bund Heidelberg, www.internationaler-bund.de/index.php?id=10958 mit:
Beratungsstelle Heidelberg-Innenstadt, Telefon 06221 3169312,
Beratungsstelle St. Ilgen, Telefon 06224 9259068,
Beratungsstelle Wiesloch, Telefon 06222 388197,
Beratungsstelle Neckargemünd/ÜWH, Telefon 06223 4876310,
Beratungsstelle Eberbach, Telefon 06271 942483,
Beratungsstelle Sinsheim, Telefon 07261 971366.
 
Notrufnummern außerhalb der Beratungszeiten und/oder bei akuter Gefährdung:
 
Stadtgebiet Heidelberg
•        Kinder- und Jugendamt der Stadt Heidelberg, Telefon 06221 58-31510 (tagsüber)
•        Polizei-Notruf 110 (nachts und an Wochenenden)
 
 Rhein-Neckar-Kreis- Jugendamt, Sekretariate Allgemeiner Sozialer Dienst (8 bis 17 Uhr)
•        Wiesloch: Telefon 06222 30734195
•        Neckargemünd: Telefon 06223 8665367654
•        Sinsheim: Telefon 07261 94665572
•        Heidelberg-Pfaffengrund: 06221 5222111
•        Polizei-Notruf 110 (nachts und an Wochenenden)
 

Veranstaltungshinweis

Die Arbeitsgemeinschaft Heidelberger Frauenverbände ist am Samstag, 28. November 2009, von 11 bis 14 Uhr bei der öffentlichen Aktion anlässlich der „terre des femmes“-Fahnenaktion zum Gedenktag gegen Gewalt an Frauen mit einem Infostand an der Theodor-Heuss-Brücke vertreten.
 
Ausführliche Informationen zum städtischen Amt für Chancengleichheit gibt es im Internet unter www.heidelberg.de/chancengleichheit .
 
Teilnehmen werden:
Dörthe Domzig, Amt für Chancengleichheit
Holger Leucht, Polizeidirektion Heidelberg
Beate Doldt-Willert, Kinder und Jugendamt
Maren Schliemann, Frauen helfen Frauen e.V.
Silke Emter, Frauennotruf gegen sexuelle Gewalt an Frauen und Mädchen e. V.
Verena Fuchslocher, Kinderschutz-Zentrum der AWO Heidelberg
Malgorzata Kytzia, Diakonisches Werk Heidelberg
Alicia Czepiel, Jugendmigrationsdienst Internationaler Bund Heidelberg
Vertretung des Ausländer-/Migrationsrates (angefragt)

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