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Mannheim – Landeslehrpreis geht an Popakademie

–      Lehre-Leistung-Lob! – Landeslehrpreis zeichnet die besten Lehrenden ihrer Hochschulart aus
–      Diesjährige Preise gehen nach Freiburg, Karlsruhe, Mannheim, Stuttgart und Tübingen
–      Erstmals Preis für studentisches Engagement – Student aus Trossingen ausgezeichnet
–      Minister Frankenberg: Weiterentwicklung der Lehre ist Daueraufgabe der Hochschulen
Wissenschaftsminister Professor Dr. Peter Frankenberg hat heute (16. November) in Stuttgart die Preisträger des diesjährigen Landeslehrpreises Baden-Württemberg bekannt gegeben. Ausgezeichnet werden Prof. Dr. Kaspar Maase (Universität Tübingen), Prof. Dr. Mechthild Hesse (PH Freiburg), das Fachgebiet Informatik der Hochschule Karlsruhe, die „School of Rock“ der Popakademie in Mannheim und Prof. Dr. Friedrich Trautwein von der Dualen Hochschule Stuttgart. Erstmals hat das Wissenschaftsministerium zudem einen Sonderpreis für herausragendes studentisches Engagement ausgelobt. Er geht an Diederik Ornée von der Musikhochschule Trossingen.
Wissenschaftsminister Frankenberg: „Kreative Ideen und neue Vermittlungsformen in der Lehre sind für eine fundierte Ausbildung der Studierenden unerlässlich. Die Weiterentwicklung der Lehre ist eine Daueraufgabe der Hochschulen. Den diesjährigen Preisträgern gelingt es, Studieninhalte mit hohem Praxisbezug aufzubereiten und ihre Begeisterung für das Fach auf die Studierenden zu übertragen. Das führt zu mehr Motivation und besseren Ergebnissen. Mit dem Landeslehrpreis wollen wir diese herausragenden Leistungen in der Lehre honorieren und öffentlich machen.“
Der Landeslehrpreis hat nach den Worten des Ministers an den Hochschulen des Landes zu einer grundsätzlichen Auseinandersetzung mit dem Thema Lehre sowie den Kriterien guter Lehrveranstaltungen geführt und zu einer Qualitätssteigerung beigetragen. Denn innerhalb der Hochschulen sei durch die Vergabe des Preises ein Wettbewerb von Ideen und Umsetzungen guter Didaktik entbrannt. Bereits seit den 90er Jahren vergibt das Wissenschaftsministerium jedes Jahr den Landeslehrpreis. Insgesamt rund 400 Lehrende sind bisher damit ausgezeichnet worden.
Frankenberg: „Um die Bedeutung guter Lehre noch stärker herauszustellen, vergibt das Wissenschaftsministerium den Landeslehrpreis in diesem Jahr im Rahmen einer zentralen Preisverleihung am 2. Dezember in Stuttgart. Neu in diesem Jahr ist, dass auch die Kunst- und Musikhochschulen sowie die Duale Hochschule je einen Preisträger stellen.“
Die Preissumme ist in diesem Jahr erstmals für alle Hochschularten gleich und beträgt pro Preisträger jeweils 50.000 Euro. Das Preisgeld ist an den Hochschulen für dienstliche Zwecke zu verwenden und kommt damit unmittelbar der guten Lehre und damit den Studierenden zu gute. Der Sonderpreis für herausragendes studentisches Engagement ist mit 5.000 Euro dotiert. Das Preisgeld ist an den Hochschulen für studentische Zwecke zu verwenden. Über die Vergabe der Preise entscheiden jeweils hochschulspezifisch zusammengesetzte Fachjurys, an denen auch Experten außerhalb Baden-Württembergs und Studierende beteiligt sind.

Die Preisträger 2009
Der Landeslehrpreis im Bereich Universitäten geht in diesem Jahr an Prof. Dr. Kaspar Maase, der am Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft der Eberhard Karls Universität in Tübingen lehrt. Ausgezeichnet wird Maase für sein Studienprojekt „Tü amo! Italienisches im Tübinger Alltag.“ Unter seiner Leitung zeigten die Studierenden am Beispiel des „Mikrokosmos Tübingen“, welchen Stellenwert Italienisches heute in Deutschland einnimmt und wie sich der Einfluss italienischer Kulturimporte auf den Lebensstil in Deutschland historisch entwickelt hat.  
Ihre Ergebnisse präsentierten die Studierenden in Ausstellungen an verschiedenen Orten Tübingens, in Vorträgen, Filmen sowie in einem Internetauftritt. „In diesem ‚forschenden Lernen‘ haben sich die Studierenden nicht nur methodische Fähigkeiten erarbeitet, sondern auch wichtige Kompetenzen für verschiedenste Berufsfelder, beispielsweise in den Bereichen Fundraising, Öffentlichkeitsarbeit oder Ausstellungskonzeption“, so Kaspar Maase. Für Studierende der Geistes- und Gesellschaftswissenschaften sei dieser Praxisbezug besonders wichtig, da es für sie eine Vielzahl an möglichen Berufsfeldern gibt, für die sie sich frühzeitig grundlegende Kenntnisse aneignen müssen.  
Wie sein Preisgeld des Landeslehrpreises verwendet werden soll, muss Kaspar Maase noch entscheiden. In jedem Fall aber wird es der Verbesserung von Lehre und Studium am Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft zugutekommen.
 
Den Landeslehrpreis 2009 im Bereich Pädagogische Hochschulen erhält Prof. Dr. Mechthild Hesse, Professorin am Institut für Fremdsprachen der Pädadogischen Hochschule Freiburg. Sie unterrichtet Literaturdidaktik im Fach Englisch. Um ihren Lehramtsstudierenden zu verdeutlichen, wie Schüler für Literatur begeistert werden können, bringt Mechthild Hesse Jugendromane auf die Bühne. In ihren Seminaren schreiben die Studierenden Werke englischsprachiger Autoren in Theaterstücke um und erstellen dazu didaktisches Begleitmaterial. In Kooperation mit der Freiburger Theaterregisseurin Susanne Franz werden sie dann inszeniert – von der Erarbeitung der Rollenprofile bis hin zu den Proben und Aufführungen. Bei der Auswahl ihrer Romane orientiert sich Hesse an aktueller Jugendliteratur, die oft gesellschaftliche Probleme aufgreift. Im Mittelpunkt der Werke stehen stets Jugendliche, die sich in einem moralischen Dilemma befinden. Das letzte Stück basiert auf dem Roman „(un)arranged marriage“, zu Deutsch: „Bloß (k)eine Hochzeit“ des indisch-englischen Autors Bali Rai. „Vor allem Schülern, denen ein grundlegendes Interesse am Lesen fehlt, können englische Sprache und Literatur auf diese Weise näher gebracht werden“, so Mechthild Hesse. „Dies möchte ich meinen Studierenden für ihre zukünftige Lehrtätigkeit vermitteln.“
Mit dem Preisgeld des Landeslehrpreises möchte Mechthild Hesse ihre Studierenden künftig an Schulen in der Freiburger Umgebung schicken, um selbst Theaterprojekte zu realisieren. „Mit dem Preisgeld ist es nun möglich, Literatur für solche Projekte anzuschaffen“, sagt Hesse.
Für exzellente Lehre und lehrdidaktische Projekte an Fachhochschulen wird das Fachgebiet Informatik der Hochschule Karlsruhe mit dem Landeslehrpreis ausgezeichnet. Die Qualität in diesem Fachgebiet wird durch zahlreiche Rankings bestätigt. In der hochschulinternen Bewertung durch die Studierenden erhalten die Lehrkräfte stets Beurteilungen, die über dem Durchschnitt der gesamten Hochschule liegen. Ihren Lehralltag bereichern die Professorinnen und Professoren im Fachgebiet Informatik mit intensiven Kontakten zu den IT-Unternehmen in der Region Karlsruhe, aber auch bis in den Stuttgarter Raum. Großen Wert legen die Karlsruher dabei auf die frühzeitige Begegnung von Studierenden und Unternehmen. Daher holt die Hochschule immer wieder hochkarätige Unternehmensvertreter aus verschiedenen Branchen ins Haus, und zwar nicht nur Personalmanager, sondern auch Führungspersönlichkeiten aus unterschiedlichen Branchen. Eine jährliche Firmenkontaktmesse bildet einen weiteren Anknüpfungspunkt für den Dialog zwischen Unternehmen und akademischem Nachwuchs. „Auf diese Weise möchten wir die Positionierung unserer Studierenden auf dem Arbeitsmarkt optimal vorbereiten und ihnen so einen erfolgreichen Einstieg ins Berufsleben sichern“, so Prof. Dr. Lothar Gmeiner, Leiter des Fachgebietes Informatik.
In Karlsruhe kann man sich vorstellen, mit dem Preisgeld Gastprofessoren aus dem Ausland mit zu finanzieren. Wie es genau verwendet wird, muss das Fachgebiet jedoch noch prüfen. Auf jeden Fall soll es der Lehre und der Ausbildung zu gute kommen.
Der Landeslehrpreis 2009 für Kunst- und Musikhochschulen geht an den die Popakademie Baden-Württemberg in Mannheim für das Projekt „School of Rock“. Im Rahmen von „School of Rock“ gehen bereits seit 2005 jährlich Teams aus Popmusikdesign-Studenten und Dozenten der Popakademie auf Tour und besuchen Schulen in der Region Mannheim. Nicht nur die Jugendlichen dürfen sich einen Tag lang ganz der Musik widmen, auch die Lehrerinnen und Lehrer haben Gelegenheit, sich wie die Schülerinnen und Schüler einen ganzen Tag lang an die Instrumente zu wagen und das Musikmachen auszuprobieren. Ziel des Projekts ist es, schon frühzeitig die Sinne der Schüler für den kreativen Umgang mit Popularmusik zu schärfen und diese nachhaltig in den Musikunterricht zu integrieren. „Damit die Studierenden der Popakademie für ihren Einsatz an den Schulen optimal präpariert sind, erhalten sie im Vorfeld eine intensive Vorbereitung in Form eines speziellen Seminarprogramms“, so Heiko Wandler, einer der Projektverantwortlichen und Studiengangsmanager Popmusikdesign an der Popakademie .
Das Preisgeld des Landeslehrpreises wollen die Projektverantwortlichen der „School of Rock“ für die Anschaffung von Instrumenten und technischen Einrichtungen für die Produktionsarbeit im Tonstudio verwenden. Damit soll das Konzept der „School of Rock“ weiter vorangetrieben werden.
Im Bereich der Dualen Hochschule Baden-Württemberg wird Prof. Dr. Friedrich Trautwein, Professor für Lehraufgaben und Prodekan Wirtschaft an der Dualen Hochschule Stuttgart mit dem Landeslehrpreis geehrt. Seine vorlesungsbegleitenden Planspiele geben den Studierenden einen hervorragenden Realitätsbezug und vermitteln ihnen unterschiedliche Kompetenzen. Szenarien wie „Nach Ablauf der bisherigen Zinsvereinbarungen müssen die Kreditkonditionen neu verhandelt werden. Sprechen Sie mit Ihrer Hausbank“ konfrontieren die Studierenden mit Entscheidungen, wie sie Unternehmer treffen. Je nach Zielsetzung des Planspieleinsatzes bindet Friedrich Trautwein beispielsweise Methoden- und Sozialkompetenzmodule in Planspielveranstaltungen ein. Darüber hinaus motiviert er seine Studierenden auch regelmäßig für die Teilnahme an Wettbewerben und bereitet sie darauf vor. „Die DHBW-Teams haben im Jahr 2008 gleich den ersten und zweiten Platz im Finale von Deutschlands größtem Internet-Unternehmensplanspiel belegt. Dafür haben sie sich in den Vorrunden gegen ca. 800 Gruppen und nahezu 3000 Studierende durchgesetzt“, so Trautwein.
Um die Planspieldidaktik nachhaltig voranzubringen, gründete die DHBW Stuttgart auf Initiative von Trautwein das Zentrum für Managementsimulation, das 2008 unter seiner wissenschaftlichen Leitung an den Start ging. Eine Aktivität des Zentrums ist beispielsweise die Konzeption und Ausschreibung des Deutschen Planspielpreises. Der Landeslehrpreis ermöglicht es dem Zentrum für Managementsimulation nun, noch stärker zur Weiterentwicklung der Lehr-Lern-Methode Planspiel beizutragen.
 
Den mit 5.000 Euro dotierten Sonderpreis für studentisches Engagement erhält Diederik Ornée von der Musikhochschule Trossingen für die von ihm initiierten Konzertreihen und seinen besonderen Einsatz bei der Betreuung ausländischer Studierender. Um den Studierenden Möglichkeiten zu bieten, Bühnenerfahrung zu sammeln, und um die Lust am gemeinsamen Musizieren zu fördern, entwickelte Ornée das Konzept eines wöchentlich stattfindenden Studentenpodiums. Jeden Dienstagabend haben innerhalb der Musikhochschule alle Studierenden sämtlicher Klassen die Möglichkeit, ein Konzert zu geben. „Beim Vorspiel auf einer Bühne vor Publikum sind Konzentrationsfähigkeit und eine ganz eigene Mentalität gefordert, die auch erst erlernt werden müssen. Dabei vermischen wir Neue und Alte Musik und lernen gegenseitig unsere Repertoires kennen. Gleichzeitig sorgen die Konzerte aber auch für reichlich Praxiserfahrung“, so Ornée. Außerdem initiierte der junge Klarinettist gemeinsam mit weiteren Mitstreitern die Konzertreihe „Lange Nacht der Kammermusik“, bei der Studierende und Dozenten miteinander die ganze Nacht vor einem begeisterten Publikum in Trossingen musizieren.
Darüber hinaus kümmert sich der junge Niederländer auch um seine ausländischen Kommilitonen. „Da ich selbst aus einem anderen Land komme, kenne ich die Probleme, die man mit Anträgen und Bestimmungen in Deutschland haben kann“, so Ornée. Daher steht er seinen ausländischen Mitstudierenden beratend zur Seite und betreut sie insbesondere, wenn sie gerade neu an die Hochschule kommen.
Weitere Informationen zum Landeslehrpreis finden Sie unter www.landeslehrpreis.de

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