Weinheim / Metropolregion Rhein-Neckar -„Gleiche Rechte für alle?“ – Ausstellung zur jüdischen Geschichte in Baden im Museum der Stadt Weinheim
Wenige Tage vor dem 9. November, dem Gedenktag an die Reichspogromnacht des Jahres 1938, als überall in Deutschland – auch in Weinheim – die Synagogen brannten, wurde im Museum der Stadt Weinheim in der Amtsgasse eine umfassende Ausstellung über die jüdische Geschichte in Baden eröffnet. Der Titel der umfassenden Darstellung, mit vielen Schautafeln, Bildern und Original-Tönen der jeweiligen Zeit lautet fragend „Gleiche Rechte für alle?“ und dauert bis 10. Januar 2010.
Die Wanderausstellung des Landesarchivs Baden-Württemberg greift das 200-jährige Jubiläum der „Israelitischen Religionsgemeinschaft Baden“ auf und zeichnet in einem großen Bogen die Geschichte der Juden in diesem Raum vom Mittelalter bis in die Gegenwart nach. Innen- und Außensichten wechseln einander ab. Es ist die Rede von angesehenen jüdischen Hoflieferanten, Textilhändlern und Kaufleuten, aber auch von gering geachteten Hausierern und Betteljuden. Die Ausstellung schildert in vielen Facetten die badisch-jüdische Geschichte. Zahlreiche Dokumente und Exponate aus dem In- und Ausland verdeutlichen, welchen Beitrag die jüdische Bevölkerung zur Entwicklung Badens vor allem im 19. Jahrhundert leistete. Die Ausstellung dokumentiert den langen Kampf um die bürgerliche Gleichstellung dieser religiösen Minderheit – auch und gerade gegen antisemitische Angriffe und Diffamierungen. Die Zerstörung rechtsstaatlicher Ordnungen im Nationalsozialismus, die Verfolgung und Ermordung jüdischer Bürger stellt die Frage nach Verantwortung und Widerstand. Die Schilderung des jüdischen Lebens in der Gegenwart berichtet vom mühsamen „Aufbau nach dem Untergang“.
Info: Museum der Stadt Weinheim in der Amtsgasse, Öffnungszeiten Dienstag bis Samstag 14 bis 17 Uhr, Sonntag 10 bis 17 Uhr, Kinder haben kostenlosen Eintritt, Gruppen auch nach Vereinbarung. Die Ausstellung „Gleiche Rechte für alle“ – Jüdische Geschichte in Baden dauert bis zum 10. Januar 2010. Mehr Infos unter www.museum-weinheim.de