Landau i. d. Pfalz / Metropolregion Rhein-Neckar – Letzter Jahresabschluss der Entsorgungswerke Landau
Am 26.10.2009 wurde der letzte Jahresabschluss des Eigenbetriebs “Entsorgungswerke Landau“ im Verwaltungsrat des Entsorgungs- und Wirtschaftsbetriebs Landau (EWL), dem Aufsichtsgremium der Nachfolgeorganisation, verabschiedet. Der Verwaltungsratsvorsitzende Bürgermeister Thomas Hirsch freut sich, dass dem Stadtrat ein gutes Ergebnis zur Beschlussfassung vorgelegt werden kann.
Das konsolidierte Jahresergebnis weist bei einem Umsatz von 13,272 Millionen Euro einen Überschuss von 1,369 Millionen Euro aus. Dabei konnte, bezogen auf den gesamten Betrieb, die notwendige Eigenkapitalverzinsung von 1,6% erwirtschaftet werden. Diese Eigenkapitalverzinsung ist mittel- bis langfristig erforderlich, um die notwendigen Ersatzinvestitionen ohne Kreditaufnahme finanzieren zu können. Vorstand Bernhard Eck freut sich, dass dieses Ergebnis ohne Gebührenerhöhungen möglich war.
So sind die Abwassergebühren seit 1996 unverändert auf einem niedrigen Niveau. Die Abfallgebühren wurden letztmals 2001 angepasst und dies mit einer Gebührensenkung. Ebenso konnten die Straßenreinigungsgebühren 2006 gesenkt werden. Die notwendigen Investitionen in Höhe von 4,72 Millionen Euro, insbesondere im Bereich der Entwässerungsanlagen und dem Neubau des Bauhofs in der Albert-Einstein-Straße, konnten im vergangen Jahr ohne externe Kreditaufnahme finanziert werden.
Die vier Geschäftsbereiche oder Betriebszweige der Entsorgungswerke Landau werden auf Grund der gesetzlichen Vorgaben getrennt bilanziert. Ebenso erfolgt eine getrennte Jahresrechnung. Hierdurch wird sichergestellt, wie der Verwaltungsratsvorsitzende Thomas Hirsch betonte, dass die Gebühren und Beiträge der Landauer Bürger nicht zweckentfremdet verwendet werden. Ein unabhängiger Wirtschaftsprüfer muss untersuchen, ob der Betrieb entsprechend den gesetzlichen Vorgaben geführt wird, die Vermögenslage in der Bilanz richtig dargestellt und die vorhandenen Risiken richtig bewertet und falls erforderlich entsprechende Vorkehrungen zur Risikominimierung getroffen werden.
Das Ergebnis der einzelnen Betriebszweige erläuterte kurz der Vorstand Bernhard Eck:
Betriebszweig Abfallentsorgung
Der Jahresüberschuss liegt mit 598 T€ deutlich über dem Vorjahresergebnis. Maßgeblich hierzu beigetragen haben höhere Umsatzerlöse, ein sehr gutes Finanzergebnis und ein deutlich geringerer Materialaufwand. Der Jahresüberschuss wird auf das Jahr 2009 vorgetragen. Hierdurch können im Sinne einer langfristigen Gebührenstabilität zu erwartende Verluste der nächsten Jahre ausgeglichen werden. Ein wirtschaftliches Risiko stellt dabei vor allem das Müllheizkraftwerk in Pirmasens dar. Durch die Wirtschaftskrise haben sich die angelieferten Abfallmengen dort deutlich reduziert. Zugleich mussten die Verbrennungspreise für Lieferanten, die nicht dem Zweckverband angehören, wettbewerbsbedingt gesenkt werden. Diese Entwicklung kann zu deutlichen Erhöhungen des Verbrennungsentgeltes für die Verbandsmitglieder führen.
Für die Nachsorge der Deponien „Am Roten Weg“ und „Arzheim“ (Büchner) sind Rückstellungen vorhanden. Zur Sicherung der Abfallentsorgung wurden 2008 Investitionen in Höhe von 510 T€ getätigt. Die Hauptinvestitionen waren der Erwerb zweier neuer Abfallsammelfahrzeuge und der Kauf von Behältern zur Papiersammlung.
Betriebszweig Abwasserbeseitigung
Der Jahresüberschuss beträgt 595 T€. Der Überschuss wird der Rücklage zugeführt, um zur notwendigen Sanierung der Großkläranlage in Mörlheim in den folgenden Jahren ausreichende Finanzmittel zur Verfügung zu haben.
Etwas geringeren Umsatzerlösen steht ein deutlich erhöhter Materialaufwand entgegen. Es musste eine Rückstellung für erhöhte Abwasserabgaben gegenüber dem Land für die Jahre 2007 und 2008 in Höhe von 220 T€ gebildet werden.
Trotz des rückläufigen Ergebnisses konnten die notwendigen Investitionen für die Erneuerung des Kanalnetzes in Höhe von 3,23 Millionen Euro ohne Kreditaufnahme finanziert werden.
Betriebszweig Bauhof
Der Jahresüberschuss beträgt 115 T€. Ein Teil des Jahresüberschusses wird zur Abdeckung des Verlustvortrages aus dem Jahr 2005 (Rückstellung für Altersteilzeit) verwendet. Der Bauhof weist als einziger Betriebszweig ein negatives Zinsergebnis auf, verursacht durch den Neubau des Gehöftes in der Albert-Einstein-Straße. Weiter konnte auch in die notwendige Erneuerung des Fuhrparks und der Parkscheinautomaten investiert werden.
Betriebszweig Straßenreinigung
Der Jahresüberschuss liegt mit 60 T€ mit 17 T€ über dem Vorjahresergebnis. Allerdings wurde aus dem operativen Geschäft heraus ein planmäßiger Verlust von 5 T€ erzielt. Aufgrund eines guten Zinsergebnisses ergab sich letztlich ein Gewinn. Investitionen wurden in diesem Bereich 2008 keine getätigt.
Bei all den finanziellen Aussagen darf der hoheitliche Auftrag dem die Entsorgungswerke Landau verpflichtet waren nicht außer acht gelassen werden: der Schutz der Umwelt und der Erhalt der natürlichen Ressourcen. Diesen Auftrag, so ist sich Bürgermeister Hirsch als Verwaltungsratsvorsitzender sicher, wird auch der Entsorgungs- und Wirtschaftsbetrieb Landau in Zukunft erfolgreich weiter verfolgen.