Heidelberg – Kur für den Heidelberger Stadtwald

Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar – Landschafts- und Forstamt kalkt Anfang September Waldböden
In Sorge um die Gesundheit der heimischen Wälder lässt die Stadt Heidelberg den Boden gefährdeter Waldbestände im Stadtwald kalken. Die sogenannten Kompensationskalkungen sind zwar kein Allheilmittel, sie sind aber die einzige Möglichkeit, etwas für die durch eine fortschreitende Versauerung der Böden bedrohten Wälder zu tun.
Trotz knapper Finanzmittel werden unter der Leitung des Landschafts- und Forstamtes für etwa 100.000 Euro rund 750 Tonnen Magnesiumkalk auf einer Fläche von 246 Hektar mit dem Hubschrauber ausgebracht. Aus diesem Grund sind voraussichtlich vom 2. bis 9. September 2009 häufiger Hubschrauber über dem Stadtwald südlich und nördlich des Neckars zu beobachten. Kurzfristig müssen Waldbestände gesperrt werden, um Waldbesucher/-innen nicht zu beeinträchtigen. Die Bevölkerung wird gebeten, diese Sperrungen zu beachten.
Das Land Baden-Württemberg fördert die Maßnahme zu 90 Prozent. Die „Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt“ in Freiburg hat die Böden im Vorfeld aufwändig untersucht. Der Magnesiumkalk wird in Form von Granulat gleichmäßig über den Wäldern verteilt. Dieses Verfahren vermeidet eine starke Staubentwicklung und wird von den Forstleuten trotz höherer Kosten bevorzugt, um Flora und Fauna des Waldes nicht zu beeinträchtigen. Gleichzeitig werden Störungen für die Waldbesucher/-innen dadurch gering gehalten.
Der ausgebrachte Kalk gleicht die von Luftschadstoffen verursachte Versauerung der Waldböden aus, neutralisiert aus den Luftschadstoffen entstehende Säuren und liefert wichtige Pflanzennährstoffe nach. Im Odenwald ist die Kalkung besonders wichtig: Das Gestein ist hier von Natur aus kalkarm und kann den durch die Luftverschmutzung verursachten „Säureangriff“ auf die Waldböden nur zu einem geringen Teil abpuffern.