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Walldorf – „Meilenstein der Selbstverpflichtung“

Walldorf / Metropolregion Rhein-Neckar – Gemeinderat stimmt für Passivhausstandard in Walldorfs „Neuer Sozialer Mitte“

Zum Bild: Blick von oben auf das noch transparente Modell der Schillerschule, das Shed-Dach ist gut zu erkennen (Modell: plus GmbH, Neckartenzlingen) 

 
Hohe Qualität bei minimalem Energiebedarf – getreu dieser Maxime hat das Planungsbüro „plus“ das Konzept für Licht, Luft und Heizung der neuen Schillerschule in Walldorfs „Neuer Sozialer Mitte“ erstellt und dem Gemeinderat vor kurzem vorgestellt. 
 
Dieser votierte unisono dafür, die Schillerschule und auch die weiteren Baukomplexe der Neuen Sozialen Mitte im Passivhausstandard zu bauen mit kontrollierter mechanischer Lüftung. Der Entscheidung war unter anderem eine Fahrt nach Frankfurt am Main zur dortigen Riedberg-Schule vorangegangen, die in Hinblick auf den Passivhausstandard voll überzeugte, in architektonischer Sicht aber nicht. Das von der Stadt Walldorf beauftragte Büro „plus “ aus Neckartenzlingen, für das Olaf Hübner sprach, setzt im Gegensatz zu der eher nüchternen Riedberg-Atmosphäre ganz auf ein anheimelndes Ambiente mit natürlichen Baustoffen und viel Holz für „eine einmalige Lernatmosphäre“. Neben einer guten Akustik für die unabdingbare Sprachverständlichkeit legte Hübner gemeinsam mit seinem Partner Thomas Auer (Transsolar Energietechnik GmbH) sein Augenmerk vor allem auf das Thema Licht, Lüftung und Heizung, das zur Entscheidung stand.
 
Keine „dicke Luft“ 
 
Tageslicht – kostenfrei und dazu eine der effizientesten Lichtquellen, so Auer, soll dank Shed-Oberlichtern bis in die Raumtiefe gelangen. Auf der Südseite werden die hintereinander gesetzten Sheds für Photovoltaik genutzt. Ausreichenden Sonnenschutz hingegen sollen die Ausrichtung der Klassenzimmer nach Norden bieten sowie das überstehende Dach und beweglicher Sonnenschutz. Breiten Raum in der Diskussion nahm die Lüftung ein. Einig war man sich über die Bedeutung guter Luft für das Lehren und Lernen und dass Fensterlüftung allein nicht ausreiche. Über eine Lüftungsampel soll die Luftqualität in den Klassenzimmern unmittelbar visualisiert werden. Als Lüftungsalternativen nannten Hübner und Auer die „kontrollierte natürliche Lüftung“ mittels Erdkanal und Steigschächten für natürliche frische Zuluft, und die weitergehende „kontrollierte mechanische Lüftung“ mit Wärmerückgewinnung, bei der die Zuluft über ein zentrales Lüftungsgerät in die Räume fließt und individuell gesteuert werden kann. Auch bei dieser Variante ist der wartungsarme Erdkanal wichtig, da er dem Lüftungsgerät vorgeschaltet wird. Ein Pluspunkt sei hier auch, dass das Lüftungsgerät bei Veranstaltungen im Foyer zum Einsatz kommen könne und auch im Sommer für kühlere Luft sorge, so Hübner und Auer.
 
Die beiden Experten machten deutlich, wie wichtig eine effiziente Lüftung gerade wegen der bevorzugten Passivhausbauweise – hochgedämmt und luftdicht – sei. In der Frankfurter Schule konnten sich Gemeinderat und Planer von der Effizienz der mechanischen Variante überzeugen. Olaf Hübner und Thomas Auer wiesen auch darauf hin, dass das Problem der sommerlichen Überhitzung sich durch den Klimawandel noch verschärfen könne und die Passivbauweise hier die größeren Optionen biete. Letztlich sei es aber eine politische Entscheidung.
 
Für die Erweiterung der Schillerschule ist für den Passivhausstandard mit zusätzlichen Kosten von rund 360.000 Euro zu rechnen, für alle geplanten Gebäude, zu denen noch eine Sporthalle, der evangelische Kindergarten und eine Mensa zähle, sollen es im Passivhausstandard insgesamt an reinen Baukosten rund 1,2 Millionen Euro sein. Wie Bürgermeister Heinz Merklinger erklärte, seien bisher mittelfristig 15 Millionen Euro für die Neue Soziale Mitte eingeplant gewesen. 
 
Die Frage nach der – bei Passivhäusern trotzdem notwendigen – zusätzlichen Wärmequelle, die beispielsweise zum Einsatz kommt, wenn während der Weihnachtsferien die „natürlichen Heizkörper“ Schüler und Lehrer fehlen, konnte Stadtwerke-Geschäftsführer Matthias Gruber noch nicht beantworten. Was man in Walldorf-Süd etabliere, hänge maßgeblich von der dortigen Anzahl an Mehrfamilienhäusern ab. Die von der Stadt bevorzugte Passivhausbauweise sei für eine Nahwärme-Zentrale schließlich nicht dienlich, meinte Gruber vorsichtig.
 
Zukunftsweisendes Konzept
 
Das Konzept fand bei allen Fraktionen lobende Worte. Stadtrat Werner Sauer (CDU) befürwortete die Passivhausbauweise. Diese sei zukunftsweisend und die Stadt müsse auch Vorbild für private Bauherren sein. Die Rolle der Stadtwerke sei hier untergeordnet, meinte er. Er gab auch zu bedenken, dass es in Zukunft noch mehr Ferienbetreuung in der Schule geben werde und sich das Passivhaus rentiere. Auch Stadtrat Horst Hennl (FDP) lobte die „zukunftsweisende Technik“. Es falle nicht schwer, zuzustimmen. Das eigene städtische Förderprogramm für Passivhäuser sei unglaubwürdig, wenn man dies nicht selbst umsetze. Dr. Andrea Schröder-Ritzrau (SPD) zeigte sich etwas skeptischer und nannte drei Bedingungen für die Zustimmung ihrer Fraktion. Wichtig sei eine intensive Begleitung bei Planung und Bauausführung, um auch das gewünschte Ergebnis zu bekommen. Die Nutzer, und hier vor allem die Hausmeister, müssten intensiv einbezogen werden und schließlich brauche man nach zwei Jahren eine Verbrauchsbilanz. Hier nannte sie den schon bestehenden Kunst- und Musikpavillon als wenig rühmliches Beispiel. Hans Wölz (Bündnis 90/Die Grünen) meinte, dass die Fahrt zur Riedberg-Schule eine Einstellungsänderung gebracht habe und gezeigt habe, dass Schulen sich hervorragend als Passivhäuser eigneten. Heizkosten spielten keine große Rolle mehr, außerdem würden weniger Ressourcen verbraucht und auch für Allergiker entstünden bessere Konditionen.
 
„Das ist ein wichtiger Meilenstein unserer Selbstverpflichtung“, erklärte Bürgermeister Heinz Merklinger und wünschte sich, trotz gesetzlicher Hürden, den selbst erzeugten Ökostrom einbringen zu dürfen. „Dann wäre das Ding rund!“
 
 

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