Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Stadt Mannheim investiert knapp sieben Millionen Euro in Sanierung und Neubau
Am Donnerstag, 16. Juli übergaben Baubürgermeister Lothar Quast und Wolfgang Bielmeier, Geschäftsführer der Bau und Betriebsservice GmbH (BBS) die umfassend sanierte und teilweise neu gebaute Eugen-Neter-Schule für geistig behinderte Kinder den Schülern und dem Lehrerkollegium. Im Rahmen der Arbeiten wurde ein Teil der Schulgebäude demontiert und durch Neubauten ersetzt. „Wir haben nicht nur größere und bessere Räumlichkeiten geschaffen, sondern auch eine Atmosphäre, in der sich Kinder und Kollegium sehr wohl fühlen werden“, ist sich Quast sicher.
Die Eugen-Neter-Schule ist eine der größten Schulen für geistig behinderte Kinder in Baden-Württemberg und in der Metropolregion Rhein-Neckar. Zur Zeit besuchen 225 Schülerinnen und Schüler in 33 Klassen den Unterricht. Die Stadt Mannheim hat als Trägerin und Eigentümerin etwa 6,9 Millionen Euro für die Sanierungsmaßnahme ausgegeben, davon 1,7 Millionen für die Modernisierung der Kopfbauten, die das Verwaltungsgebäude und die Mensa beherbergen. Sie rahmen den neu entstandenen Mittelbau ein und bilden das Rückgrat für die gesamte Anlage. Von der BBS neu gebaut wurde der Mittelbau als Ersatz für die Pavillonbauten, die ursprünglich für einen reinen Sommerbetrieb gedacht waren und von der Bausubstanz sowie energetisch den Ansprüchen nicht mehr genügten. Vom Vorgängerbau übernahmen die Architekten die Idee eines die einzelnen Gebäude verbindenden Laubenganges. So können Schüler und Lehrer alle zentralen Bereiche barrierefrei und wettergeschützt erreichen. Die Ausdehnung der bisherigen Bebauung wurde nicht verändert, so dass der umliegende Wald als Rahmen in seinem Bestand erhalten bleibt. Entstanden sind seit Baubeginn im Juli 2007 zweiundzwanzig seriell angeordnete Klassenzimmer. Jeweils zwei Unterrichtsräume und ein Therapieraum ergeben eine Einheit, die durch eine Teeküche ergänzt ist. Das Raumkonzept beinhaltet außerdem zwei Mehrzweckräume mit variablen Trennwänden und einen Lehr- und Lernmittelraum.
Auch energetisch wurde die Schule auf den neuesten Stand gebracht. Trinkwassererwärmungsanlage, Lüftungs- und Elektrotechnik sowie die Anlagen zur Heizenergiezufuhr wurden komplett erneuert. Allein durch die Umstellung auf den Brennstoff Holzpellets können jährlich 264 Tonnen CO2 eingespart werden. „Wir dürfen heute ein schönes, modernes, bedarfsgerechtes und in der Bewirtschaftung günstiges Gebäude für die Eugen-Neter-Schule übergeben“ freut sich Bielmeier.
Die Schulgebäude haben eine lange Geschichte. Bereits 1907 wurden die Pavillon-Bauten mit Laubengängen – der so genannte Ovalhof – als privates Kinderferienheim der Landmaschinenfabrik Heinrich Lanz – heute John Deere – in idyllischer Waldlage erstellt. 1966 entstand dann auf dem Grundstück und in den Räumen die nach dem jüdischen Kinderarzt benannte Eugen-Neter-Schule.