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Frankenthal überbringt Gedenkstein

Frankenthal / Metropolregion Rhein-Neckar – Delegation der Stadt Frankenthal überbringt Gedenkstein für Versöhnungshügel in Auschwitz
 
Wie bereits berichtet, beteiligt sich die Stadt Frankenthal (Pfalz) an der weltweiten Initiative zur Errichtung eines Gedenk- und Versöhnungshügels in Oswiecim (Auschwitz). Eine 20köpfige Delegation unter der Leitung von Oberbürgermeister Theo Wieder wird vom 13. bis 16. Juli 2009 nach Auschwitz reisen, um den Gedenkstein zu übergeben, der von der Frankenthaler Künstlerin Verena Schubert gestaltet wurde. Der Gedenk- und Versöhnungshügel soll aus Steinen bestehen, die dem Projekt aus aller Welt gestiftet werden. Der Stein aus Frankenthal ist ein historischer Mauerstein; seine dreieckige Oberseite des Steins trägt den Frankenthaler Eckstein als Flachrelief, auf der unteren Breitseite ist der Name “Frankenthal (Pfalz)” in vertieften, 5 cm hohen Buchstaben eingearbeitet.
 
Der Frankenthaler Delegation gehören an Vertreter von Rat und Verwaltung der Stadt Frankenthal, der Vorsitzende des Fördervereins für jüdisches Gedenken, die Künstlerin, ein Redakteur der Frankenthaler Rheinpfalz-Redaktion und vier Schülerinnen und Schüler der beiden Gymnasien sowie ein begleitender Lehrer. „Die Beteiligung an dem Projekt ist ein Zeichen unseres festen Willens im Gedenken an die schreckliche Zeit nicht nachzulassen“, betont OB Wieder. „Wir können mit der Unterstützung dieser Initiative auch eine Grundlage dafür schaffen, dass sich diese Form der Menschenvertreibung und Menschenvernichtung nicht mehr wiederholt. Allerdings ist es notwendig, das Bewusstsein dafür zu schärfen, was geschehen ist und warum dies möglich war. Wieso waren anerkannte Bürgerinnern und Bürger einer Stadt von heute auf morgen keine Menschen mehr und wie konnte das jüdische Leben völlig ausgelöscht werden? Mit diesen Fragen muss sich insbesondere die heutige, jüngere Generation aktiv auseinander setzen. Daher begrüße ich insbesondere die Teilnahme der vier Schülerinnen und Schülern an dieser Fahrt, die mit Ihrem Interesse an diesem Thema auch einen Beitrag des Gedenkens leisten.
 
An der Fahrt nach Auschwitz nimmt ferner eine 12köpfige Delegation des Bezirksverbands Pfalz teil, der im Rahmen seiner Gedenkarbeit diese Initiative ebenfalls unterstützt und einen Gedenkstein übergibt. Dieser Delegation gehören neben Vertretern der politischen Gremien und der Verwaltung ebenfalls Schülerinnen und Schüler von Schuleinrichtungen des Bezirksverbands Pfalz an.
 
Die Abfahrt im Reisebus ist am frühen Montagmorgen um 6.00 Uhr geplant. Gegen 20.00 Uhr wird die Ankunft in Auschwitz erwartet. Am nächsten Tag stehen der Besuch der Gedenkstätte mit Führung sowie ein Empfang beim Stadtpräsidenten von Oswiecim im Rathaus auf dem Programm. In die Rückreise eingebunden ist ein Aufenthalt in Krakau, der zweitgrößten Stadt Polens. Mit der Ankunft in Frankenthal ist am späten Donnerstagabend zu rechnen.
 
Bereits im Februar 2009 hat Frankenthal als erste rheinland-pfälzische Kommune ihre sofortige Bereitschaft erklärt, sich an dieser Initiative zu beteiligen. Das Thema Gedenkarbeit hat in Frankenthal einen großen Stellenwert und ist seit vielen Jahren mit besonderen Aktivitäten verknüpft. So finden regelmäßig Gedenkveranstaltungen statt zum Nationalen Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar und zur “Reichskristallnacht” am 9. November am Platz der ehemaligen Synagoge in Frankenthal. Die Stadt hat ferner als eine der ersten deutschen Kommunen in Kooperation mit dem Förderverein für jüdisches Gedenken Frankenthal die Aktion „Stolpersteine“ unterstützt, die inzwischen an vielen Wohnorten ehemaliger jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger in Deutschland, Österreich, Ungarn und den Niederlanden als Gedenktafeln aus Messing im Pflaster verlegt sind. Im Rahmen eines Forschungsprojekts hat sich die Stadt mit den wichtigsten Aspekten des politischen und gesellschaftlichen Lebens in Frankenthal während der NS-Zeit auseinandergesetzt. 2004 erschien das Buch „Frankenthal unterm Hakenkreuz. Eine pfälzische Stadt in der NS-Zeit“, in dem die Ergebnisse veröffentlicht wurden.
 
Hintergrundinformationen zur Initiative.
 
Der polnische Maler, Schriftsteller und Regisseur Prof. Jozef Szajna (1922-2008), der als Widerstandskämpfer gegen die deutsche Besatzung jahrelang im KZ Auschwitz inhaftiert war, entwickelte 1995, zum 50. Jahrestag der Befreiung der Häftlinge, die Idee, in Oswiecim als Zeichen des Friedens und der Versöhnung einen “Gedenk- und Versöhnungshügel” zu errichten. Seine Initiative wurde vom Präsident der Stadt Oswiecim und dem “Christlichen Verein der Auschwitz-Familien” aufgegriffen und wird mittlerweile von zahlreichen Organisationen und bekannten Einzelpersonen unterstützt. Mit Schreiben v. 23.7.2008 hat der Rat der Gemeinden und Regionen Europas/Deutsche Sektion seine Mitgliedsstädte zur Projekt-Unterstützung aufgerufen.
 
Der Gedenk- und Versöhnungshügel soll die Form eines Kegels haben und 30 m hoch sein. Der Durchmesser des Hügels soll am Boden 100 m und an der Spitze 8 m betragen. Er soll aus Steinen bestehen, die dem Projekt aus aller Welt gestiftet werden. Den Hügel soll die Skulptur “Übergang” von Prof. Szajna krönen. Die Skulptur soll die Läuterung, den Übergang des Menschen vom Bösen zum Guten ausdrücken. Der Hügel soll im Inneren begehbar sein. Geplant sind Räume für Ausstellungen und Veranstaltungen.
 
Bei einem Treffen der Initiatoren und Unterstützer des Projektes im Juni 2005 wurde in Absprache mit der Stadt Oswiecim festgelegt, dass der Hügel auf dem Gelände zwischen den ehemaligen Lagern Auschwitz I und Auschwitz II-Birkenau entstehen soll. Von der Spitze des Hügels sollen beide Lager eingesehen werden können. Der Grundstein des Hügels wurde im Juni 2007 gelegt. Der Bau des Hügels ist für die Jahre 2010 und 2011 geplant.
 
Bisher wurden Steine aus mehreren deutschen Städten in Oswiecim übergeben, u.a. aus Dresden, Hannover, Osnabrück, Bamberg, Breisach, Stralsund, Herne, Heitersheim, Hettstedt, Kerpen, Auerbach/Oberpfalz und Wolfen, aber auch aus Jerusalem, Hiroshima, vom Zentralrat der Sinti und Roma in Deutschland und zuletzt vom EU-Parlament, übergeben durch dessen Präsident Hans-Gert Pöttering
 
Weitere Infos unter www.um.oswiecim.pl/kopiec3

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