Mannheim/ Haifa – Metropolregion Rhein-Neckar – Haifa, die drittgrößte Stadt Israels, ist seit vergangener Woche Partnerstadt Mannheims. Damit die Partnerschaft von Anfang an ebenso intensiv gepflegt wird wie die vorangegangene Freundschaft, war Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz zusammen mit einer Delegation, der auch potenzielle Projektpartner angehörten, für drei Tage in Haifa. Zur Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrages, aber vor allem auch, um zukünftige Felder der Zusammenarbeit zu besprechen.
Besonders beeindruckt zeigte sich Mannheims Oberbürgermeister beim Besuch der “Haifa Economic Corporation”; einer städtischen Wirtschaftsgesellschaft, die mit großer staatlicher Unterstützung Existenzgründungen unterstützt und internationale Unternehmen für den Wirtschaftsstandort Haifa begeistert. Im “Matam Park” sind auf 22 Hektar etwa 50 High-Tech Unternehmen angesiedelt, die über 6000 Menschen beschäftigen. Gegenwärtig wird auf dem Gelände der Gesellschaft auf 3,1 Hektar der “Haifa Life Sciences Park” gebaut, bei dem vor allem die Verknüpfung von Wissenschaft und Wirtschaft gefördert werden soll. “Das Konzept und die Entwicklungen hier sind sehr bemerkenswert. Wir werden auf jeden Fall mögliche Kooperationen erörtern und auch prüfen, ob sich bestimmte Aspekte in Mannheim verwirklichen lassen”, so Kurz.
Für Professor Hubert Wandjo, Geschäftsführer der Popakademie, brachte die Reise ebenfalls positive Ergebnisse. Haifas Oberbürgermeister Yona Yahav möchte das Konzept der Popakademie gerne nach Haifa importieren. In der Carmel-Akademie könnten die beiden Studiengänge Musikbusiness und Popmusikdesign angeboten werden. Für Ihren Abschluss würden die israelischen Studenten dann in ihrem letzten Jahr nach Mannheim kommen und hier ihre Prüfungen ablegen. “Ein gängiges Verfahren bei privaten Unis”; erklärte Wandjo. Man befinde sich natürlich erst in der Erörterungsphase, “aber für uns ist das eine sehr interessante Perspektive.”
Erste Gespräche führten auch Dr. Rainer Schimpf vom Universitätsklinikum Mannheim und Prof. Lior Gepstein von der Medizinischen Fakultät des Technion, Israels ältester Universität in Haifa. Die beiden Kardiologen vereinbarten die Erarbeitung eines gemeinsamen Projektes, das den plötzlichen Herztod bei Herzerkrankungen ohne strukturelle Auffälligkeit, so genannten primär elektrischen Herzerkrankungen, zum Schwerpunkt hat. “Wir sehen sehr gute Chancen für eine fruchtvolle Zusammenarbeit”, erklärte Dr. Schimpf. Die genauen Rahmenbedingungen werden erst noch festgelegt, “aber wir wollen gleich aktiv werden”, so Schimpf.
Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz zeigte sich sehr zufrieden über die Ergebnisse dieser Delegationsreise, bei der die Projektpartner erstmals vor Ort waren. “Der Besuch unserer Delegation wurde in Haifa sehr positiv aufgenommen. Es hat sich erneut gezeigt, dass der persönliche Kontakt gerade zu den Partnerstädten eine große Rolle spielt. Unsere Partnerschaft mit Haifa zeichnet sich schon heute durch einen intensiven und vielfältigen Austausch aus, und diesen wollen wir in Zukunft weiter ausbauen.”