Frankfurt – Mit zwei Europameistern, einigen früheren Bundesligaprofis und einem aktuellen Zweitligacoach startet am Dienstag der 56. Fußball-Lehrer-Lehrgang des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) an der Hennes-Weisweiler-Akademie in Köln, wo Ende März 2010 auch die Abschlussprüfungen abgenommen werden.
Lehrgangsleiter Frank Wormuth begrüßt zu Beginn der insgesamt zehn Monate dauernden Ausbildung 24 Kandidaten, die sich nach erfolgreichem Eignungstest nun um die höchste Trainer-Lizenz im deutschen Fußball – gleichbedeutend mit der UEFA-ProLizenz – bewerben. Darunter auch Markus Babbel, Teamchef des Bundesligadritten VfB Stuttgart und ebenso wie Lehrgangskollege Christian Ziege Europameister mit der DFB-Auswahl 1996 in England. “Ich freue mich auf den neuen Jahrgang, weil ich glaube, dass er allein schon dank der personellen Zusammensetzung sehr produktiv sein wird”, sagt Frank Wormuth. “Denn im Grunde lebt der Lehrgang – insbesondere im Kernfach Fußball-Lehre – auch vom Wissen und der Erfahrung der Teilnehmer.” Dass die 24 Aspiranten in der Tat bereits über ein gerüttelt Maß an Fußball-Kompetenz verfügen, zeigt ein Blick auf die Teilnehmerliste: Neben Babbel und Ziege, der den 55. Fußball-Lehrer-Lehrgang im vergangenen Jahr auf Grund damaliger Verpflichtungen bei Borussia Mönchengladbach freiwillig abbrach und nun einen neuen Anlauf nimmt, absolvieren unter anderem die ehemaligen Bundesligaspieler Mike Barten, Torsten Lieberknecht, Dirk Lottner, Tomislav Maric, Oliver Schäfer, Arie van Lent und Tomasz Waldoch sowie Tomas Oral, der aktuellle Teamchef des Zweitligisten FSV Frankfurt, den Unterricht an der Hennes-Weisweiler-Akademie.
Im Vergleich zum vorangegangenen Kurs, den St. Paulis Zweitligatrainer Holger Stanislawski Ende April als Bester abschloss, reduziert sich die Lehrgangsdauer geringfügig von elf auf zehn Monate. “Die neuen Teilnehmer können sich bei ihren Vorgängern bedanken, denn durch deren Erfahrungen ist der aktuelle Lehrgang optimiert worden”, sagt Ausbildungsleiter Wormuth. Das bedeutet: Er wurde leicht modifiziert und gestrafft, “so dass er für die Kandidaten auch berufsbegleitend funktionieren kann, ohne inhaltlich abzubauen.” Aus praktischen Gründen verschiebt sich der Blockunterricht künftig um einen halben Tag nach vorne, so dass der jeweilige Kursbeginn in den 20 Wochen der Präsenzzeit in Köln am Montagmorgen und nicht mehr wie bisher am Montagmittag ist. Folglich endet der Blockunterricht am Mittwochabend statt wie zuvor am Donnerstagmittag.
Unverändert bleiben der Schwerpunkt auf der technisch-taktischen Fußball-Ausbildung sowie die Bedeutung von Unterrichtsfächern wie Trainingslehre, Sportbiologie, Persönlichkeitsentwicklung oder Rhetorik. Wissensvermittlung durch das bewährte Dozententeam mit Frank Wormuth an der Spitze, externe Referenten und ein Wissenschaftsgremium ist weiterhin ein Qualitätsmerkmal und Standard der Eliteausbildung an der Hennes-Weisweiler-Akademie. Enorme Bedeutung hat nach wie vor der Praxisbezug, der den 56. Fußball-Lehrer-Lehrgang durchweg kennzeichnet. Das beginnt schon mit der Präsenz bei der U 21-Europmeisterschaft vom 15. bis 29. Juni: In Schweden beobachten die 24 Teilnehmer im Rahmen einer Spitzenniveau-Analyse zahlreiche EM-Spiele und werten diese in Köln fundiert aus. Weitere Praktika in Bundesliga- und Zweitligaklubs, den DFB-Landesverbänden und Nachwuchsleistungszentren schließen sich an. Insgesamt macht die Ausbildung in der Praxis drei Monate aus. “Das ist auch mit Blick auf die späteren Aufgaben der angehenden Fußball-Lehrer wichtig”, sagt Frank Wormuth.
Die Teilnehmer des 56. Fußball-Lehrer-Lehrgangs:
Markus Babbel, Deniz Bakir, Mike Barten, Ronald Becht, Kyle Berger, Konrad Fünfstück, Marco Grote, Mario Himsl, Jörg Jakobs, Thomas Krücken, Torsten Lieberknecht, Dirk Lottner, Tomislav Maric, Matthias Mink, Tomas Oral, Jens Rasiejewski, Stefan Ruthenbeck, Ralf Santelli, Oliver Schäfer, Arie van Lent, Roland Vrabec, Tomasz Waldoch, Heiko Weber, Christian Ziege.