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Südl. Weinstraße – 2. Runde Naturschutzprojekt Bienwald

Germersheim/Landau – Bund und Land fördern Naturschutzmaßnahmen im Bienwald – Mit einer kleinen Feier und zahlreichen Gästen aus Politik, Gemeinden, haupt- und ehrenamtlichem Naturschutz, Forst, Landwirtschaft und Tourismus ist heute die Umsetzungsphase des Naturschutzgroßprojektes Bienwald gestartet. In der Kulturhalle in Wörth-Schaidt nahmen die beiden Landräte Dr. Fritz Brechtel (Landkreis Germersheim) und Theresia Riedmaier (Landkreis Südliche Weinstraße) als Träger des Projektes die Förderbescheide von Bund und Land entgegen. Ministerpräsident Kurt Beck, Parl. Staatssekretärin Astrid Klug vom Bundesumweltministerium sowie die rheinland-pfälzische Umweltministerin Margit Conrad und Dr. Rainer Blanke vom Bundesamt für Naturschutz hoben in ihren Reden die einzigartige Naturausstattung und die besondere Bedeutung des Bienwaldes und seiner angrenzenden Niederungsbereiche für den Erhalt der biologischen Vielfalt hervor. „In einem beispielhaften Beteiligungsprozess unter Einbindung aller relevanten Akteure und Gemeinden vor Ort haben wir mit dem in der Phase I erarbeiteten Pflege- und Entwicklungsplan den Grundstein für den heutigen Tag gelegt“, erläuterte Landrat Dr. Brechtel, „Nun können wir diese Planungen, dank der Förderung von Bund und Land, in die Tat umsetzen.“
Im Bienwald werden verschiedene Strategien des Naturschutzes umgesetzt. Einerseits werden 1.680 Hektar Waldfläche der eigendynamischen Entwicklung überlassen, andererseits werden durch Renaturierungs- und Optimierungsmaßnahmen wertvolle Lebensräume dieser über Jahrhunderte gewachsenen Kulturlandschaft erhalten. „Darüber hinaus wird der Bienwald durch geeignete Besucherlenkungsmaßnahmen auch in seiner Funktion als Naturerlebnisraum aufgewertet. Dadurch schaffen wir gleichzeitig notwendige Rückzugsräume für seltene Tierarten wie z.B. die Wildkatze. Ohne einen fairen Interessenausgleich zwischen den verschiedenen Nutzungsansprüchen lässt sich ein Projekt dieser Größenordnung nicht umsetzten. Umso mehr freut es mich, dass das Projekt zum Motor einer nachhaltigen Regionalentwicklung geworden ist und zahlreiche weitere Projektideen von Gemeinden und Verbänden umgesetzt werden,“ betonte Landrätin Riedmaier.
Das Bienwaldprojekt ist das bislang größte Naturschutzprojekt dieser Art in Rheinland-Pfalz. Ziel ist es, auf rd. 18.000 Hektar die langfristige Sicherung und den Erhalt einer sowohl national als auch europaweit einmaligen Schwemmfächerlandschaft durch zahlreiche Naturschutzmaßnahmen während der nächsten neun Jahre voranzutreiben. Dabei geht es u.a. um die Entwicklung wertvoller, seltener Waldgesellschaften, die Renaturierung von Fließgewässern, die Anlage von Stillgewässern und die Schaffung blütenreicher Wiesen und Weiden in der Bruchbach-Otterbach- und der Lauterniederung. Hierzu werden auch Flächen im Umfang von rd. 290 Hektar von den beiden Landkreisen angekauft.
Der Gesamtetat für die Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen im Kerngebiet beläuft sich auf rd. 11 Mio. Euro. 70% der Mittel zur Finanzierung von Ankauf und Pacht wertvoller Naturschutzflächen und zur Durchführung notwendiger biotopeinrichtenden und –lenkenden Maßnahmen stellt das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zur Verfügung. Das Ministerium für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz fördert das Projekt mit weiteren 20% und die beiden Landkreise Germersheim und Südliche Weinstraße übernehmen als Projektträger einen Eigenanteil von 10% der Kosten.
Der Bienwald ist neben dem Hagenauer Forst im benachbarten Elsaß das größte zusammenhängende Waldgebiet der oberrheinischen Tiefebene. In dem rund 12.000 Hektar großen Wald und den angrenzenden Niederungen von Bruchbach, Otterbach und Lauter leben noch zahlreiche bundes- und landesweit vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Während der ersten Projektphase wurden mehr als 300 verschiedene Biotope nachgewiesen. 1/3 davon gelten nach der roten Liste als gefährdet. Die Zahl gefährdeter Pflanzenarten liegt bei über 150. Der feuchte Niederungswald ist Lebensraum der besonders scheuen und seltenen Wildkatze. Aber auch die besonders hohe Brutdichte an Spechten und anderen Waldvögeln sowie das Vorkommen von 15 Fledermausarten und über 2.200 Käferarten spiegeln die besondere Wertigkeit des Gebietes für den Naturschutz wieder.

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