Mannheim – Ein Frauenschicksal für die Stadtbibliothek

Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Fachbereich Bildung: Maries Akte – ein Frauenschicksal im Dritten Reich – Autorin schenkt ihr Buch der Stadtbibliothek
Die Lübecker Autorin Kerstin Schneider begibt sich in ihrem jetzt erschienen Buch “Maries Akte” auf eine familiäre Spurensuche, die sie bis nach Mannheim führt. Für interessierte Leser steht ein Exemplar mit persönlicher Widmung der Autorin zur Ausleihe in der Mannheimer Stadtbibliothek bereit. Schneider stellt in ihrem Buch zwei ganz unterschiedliche Frauen ihrer Familie vor: Magdalena, die 1866 eine Marienerscheinung hatte, und Marie, die sich 1926 einbildete, Jesus zu sein. Die Spur von Marie endet 1942 in der psychiatrischen Landesanstalt Großschweidnitz, wo sie Opfer des Euthanasie-Programms der Nationalsozialisten wurde. In Großschweidnitz war sie Patientin des vermeintlichen Arztes Robert Herzer, der sich nach dem Krieg in Mannheim niederließ. Trotz rechtskräftiger Verurteilung machte er hier Karriere beim TÜV in Baden und war dort als Leiter aller medizinisch-psychologischen Institute tätig. Herzer starb 1969 in Mannheim.