Rheinland-Pfalz / Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar – ver.di Rheinland-Pfalz: Urabstimmungen über unbefristete Streiks bei Sozial- und Erziehungsdiensten sind im Gang. Ziel ist, Arbeitskampfmaßnahmen einzuleiten.
Seit gestern geht ver.di durch alle kommunalen Kitas und alle kommunalen Einrichtungen der Jugendpflege. Grund ist die Vorbereitung der Urabstimmungen über die Einleitung von Arbeitskampf-maßnahmen für ihre Mitglieder in Kindertagesstätten und anderen Einrichtungen des Sozial- und Erziehungsdienstes.
In weit größerem Ausmaß als erwartet, waren am 6. Mai 2009 bundesweit Beschäftigte aus Kindertagesstätten und Sozialdiensten dem ver.di-Aufruf zu Warnstreiks gefolgt. „Wir wünschen uns auf der Arbeitgeberseite mehr Amtsleiter und Dezernenten, damit alle am Verhandlungstisch wissen, worüber sie reden,“ betont ver.di Geschäftsführer Jürgen Knoll. „Den Verbandsvertretern empfehlen wir, mal einen ganzen Tag in einer Kita da zu sein,“ so Knoll weiter.
Ziel der Auseinandersetzung ist der Abschluss eines Gesundheitstarifvertrages für die Beschäftigten. Geklagt wird vor allem über enorme Lärm- und Wirbelsäulenbelastungen, sowie über einen hohen emotionalen und zeitlichen Druck. „Wir haben den Eindruck, dass die Eltern unsere Forderungen akzeptieren. Wir wissen auch um die schwierige Lage für die Eltern, wenn die Kitas wegen Streiks geschlossen sind,“ erklärt Wolfgang Mayer, ver.di-Gewerkschaftssekretär.
Die Urabstimmungen sollen bis zum 13. Mai 2009 dauern. Das bundesweite Abstimmungsergebnis soll am 14. Mai 2009 feststehen. Ab dem Tag danach ist mit Arbeitsniederlegungen zu rechnen. ver.di erwartet ein deutliches Mehrheitsvotum ihrer Mitglieder, sich an Streik- und Protestmaßnahmen zu beteiligen. Nun sind Vernunft und Einsicht der Arbeitgeber gefragt.