Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar – Zum Bodenmanagement gehört auch die Suche nach Bombenblindgängern
Seit Anfang März 2009 führt die Firma Depenbrock im Auftrag der Entwicklungsgesellschaft Bahnstadt Heidelberg GmbH (EGH) auf den von der EGH erworbenen Flächen der Bahnstadt das Bodenmanagement und die Erdbauarbeiten durch. Insgesamt werden rund 750.000 Kubikmeter Boden- und Erdmaterial mit einem Gesamtgewicht von rund 1,5 Millionen Tonnen bewegt.
Der Schwerpunkt der Erdarbeiten und des Bodenmanagement liegt derzeit im Bereich der Baufelder S 1 bis S 3 östlich und westlich der Speyerer Straße. Mit einem 80-Tonnen-Bagger wird unbelastetes Boden- und Erdmaterial aufgenommen und mit Großlastkraftwagen (Dumpern) in den Bereich des zukünftigen Fachmarktzentrums an der Eppelheimer Straße gebracht und dort wieder eingebaut.
Im Zusammenhang mit der Durchführung der Erdbauarbeiten erfolgt auch die Untersuchung nach möglichen Bombenblindgängern und Kampfmitteln. Die Gleisbereiche der Bahnstadt wurden während des 2. Weltkrieges als strategische Ziele bombardiert. Deshalb können Bombenblindgänger nicht ausgeschlossen werden.
Der Kampfmittelbeseitigungsdienst Baden-Württemberg (KMBD-BW) wurde frühzeitig – bereits in den Jahren 2007/2008 – durch die EGH mit der Auswertung der vorhandenen Luftbilder beauftragt. Die Luftbildauswertung und die Auswertung anderer Unterlagen ergaben Anhaltspunkte, die es erforderlich machen, dass im Zusammenhang mit der Durchführung der Erdbauarbeiten weitere Sondierungs- und Erkundungsmaßnahmen durchgeführt werden.
Erste Verdachtsflächen wurden bereits im Juni 2008 im Zusammenhang mit der Herstellung der artenschutzrechtlichen Ausgleichsmaßnahmen an der Hangkante der Bahnstadt zum Pfaffengrunder Feld auf Höhe der neuen Feuerwache sondiert und untersucht. Hierbei wurden nur Metallreste, aber keine Bombenblindgänger gefunden.
Derzeit laufen umfangreiche Kampfmittelsondierungsarbeiten im Bereich des zukünftigen Fachmarktzentrums an der Eppelheimer Straße. Damit eine großflächige Sondierung durch eine Fachfirma durchgeführt werden kann, wurde in den letzten Wochen auf einer Fläche von rund 30.000 Quadratmetern der vorhandene Schotter mit den darin enthaltenen Störkörpern (Eisenteile, eisenhaltige Abfälle) abgeschoben. Alle Untersuchungs- und Sondierungsmaßnahmen werden vom KMBD-BW güteüberwacht und qualitätsgesichert.