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Worms – Ästhetik und Vergänglichkeit

Worms / Rhein-Neckar – Arbeiten von HP Wank im Museum Heylshof vom 22. März bis 19. April / Eröffnung am Sonntag, 22.3.09 um 11.00 Uhr – Rostiges Werkzeug, abgegriffene Malpinsel, verdorrte Blüten und zerbeultes Blech bevölkern die Bildwelt des HP Wank, dessen jüngste Arbeiten das Museum Heylshof vom kommenden Sonntag (22.03.09) an zeigt. Für den Künstler sind diese Alltagsgegenstände Symbole der Vergänglichkeit und stehen für die Hinfälligkeit aller Dinge. Nun ist es aber gerade nicht die moralische Botschaft, die im Zentrum der Gemälde und Zeichnungen des in Nieder-Olm beheimateten Künstlers steht. Dies unterscheidet das künstlerische Schaffen von HP Wank grundsätzlich von den Vanitas-Stillleben der alten niederländischen Meister. Während die Holländer im 17. Jahrhundert die Schönheit der Natur feierten und durch versteckte Mahnungen an die Vergänglichkeit alles Irdischen moralisch absicherten, ist es für Wank die Patina selbst, welche erst den besonderen Reiz der Dingwelt ausmacht. Besondere Aufmerksamkeit widmet der Künstler dabei der Ästhetik der Gegenstandsformen und Oberflächen durch Abnutzung, Zersetzung und Gebrauch. Im Heylshof sind sowohl Leinwandbilder in Acryltechnik als auch Graphit- und Federzeichnungen auf speziell präpariertem Zeichenkarton zu sehen. Die Zeichnungen besitzen ein intimeres Format und suchen durch aufwändiges Vorbehandeln des Zeichenkartons mit Pflanzenaufgüssen und Tuschen subtile Analogien zur todgeweihten Dingwelt. Ungleichmäßig aufgetragene Färbungen, sogar künstlich herbeigeführte Alterungseffekte wie Stockflecken und Ausbleichungen bilden den Grund, auf dem mit Farbstiften, Rötelkreide, Sepia- und Bistertusche die Objekte gezeichnet werden. Der kenntnisreiche und souveräne handwerkliche Umgang mit künstlerischen und restauratorischen Techniken bildet die Grundlage für die anrührende Wirkung, die scheinbar Nebensächliches und schlichtweg Vergessenes unter der Hand dieses Künstlers entfalten. Schließlich absolvierte Wank zu Beginn seiner künstlerischen Laufbahn ein Studium für visuelle Kommunikation in Mainz, nachdem er zuvor eine Ausbildung zum Industriekaufmann auf dem Sektor Grafik erhalten hatte. Bis heute praktiziert Wank neben Malerei und Handzeichnung auch Druckverfahren wie Radierung und Siebdruck, um seinen künstlerischen Anliegen Ausdruck zu verleihen. In den 1990er Jahren war er Mitinitiator und aktiver Repräsentant des Projektes „Kultur Komunal“, welches in seiner Heimat Nieder-Olm über die traditionellen Gattungsgrenzen hinweg Bildende Kunst, Musik, Literatur und Theater in attraktiven und über die Region hinaus beachteten Veranstaltungen vereinte. Kunst besitzt weniger die Aufgabe, das Sichtbare darzustellen, als unseren Blick auf die Welt zu schärfen. Bei aller Sympathie für seine hinfälligen Bildmotive ist es dem Künstler HP Wank mehr darum zu tun, den Wandel und die Veränderungen zu protokollieren, welche die Zeit hinterlässt. Friedrich Nietzsche hatte am Ausgang des 19. Jahrhunderts den modernen Heraklitismus begründet und die Idee der Wiederkehr des Ewig-Gleichen unter Berufung auf griechisch-archaische, ostasiatische und buddhistische Vorstellungen neu belebt. Alles, was besteht, vergeht – und kehrt doch wieder, so lautet die ebenso weise wie poetisch klingende Botschaft. Und so verhält es sich auch mit den vertrockneten Früchten, ausgehauenen Rebstöcken, leeren Flaschen und dem verwitterten Mauerputz in den Kompositionen von HP Wank. Sie alle begegnen uns als Kunst wieder und besitzen damit die besten Voraussetzungen, so die ihnen gebührende Beachtung zu finden. Die Ausstellung im Museum Kunsthaus Heylshof wird am Sonntag, dem 22. März, um 11 Uhr eröffnet und ist bis zum 19. April zu sehen.

 

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