Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar – Treibmittel in Montageschaumdosen Ursache der Verpuffung – Das Treibmittel in den Montageschaumdosen, ein Gemisch aus Propan-Butan, war die Ursache für die Verpuffung am Montagnachmittag in einem Wohnhaus in der Römerstraße in der Heidelberger Weststadt. Dabei waren zwei Männer schwer und drei weitere Personen, ein weiterer Mann und zwei Frauen, leicht verletzt worden.
Nach den gemeinsamen Ermittlungen der Kriminalpolizei und der Staatsanwaltschaft unter Hinzuziehung eines Sachverständigen des Landeskriminalamtes haben die drei Arbeiter bei Trockenbausanierungsarbeiten im Keller Bohrlöcher mit über 100 Dosen Montageschaum befüllt. Die Warnhinweise des Herstellers auf den Montageschaumdosen wurden dabei völlig missachtet Durch das entweichende Treibmittel bildete sich ein hoch explosives Gas-/Luftgemisch. Begünstigt wurde die hohe Konzentration durch die unbelüfteten Räume im Keller.
Als Zündquellen kommt ein elektrischer Impuls oder fahrlässiger Umgang durch Rauchen in Betracht, die Ermittlungen hierzu dauern noch an. Durch die Druckwelle waren die Scheiben im Erdgeschoss zerborsten. Die drei Arbeiter aus Mannheim im Alter von 54, 46 und 43 Jahren hatten sich dabei Verbrennungen zugezogen, sie hatten sich selbst ins Freie retten können. Die drei Verletzten waren mit Hubschraubern in die BG-Klinik nach Ludwigshafen geflogen worden, einer davon liegt derzeit noch auf der Intensivstation.
In die Ermittlungen ist auch das Amt für Gewerbeaufsicht der Stadt Heidelberg eingeschaltet. Zur Schadenshöhe können noch keine Angaben gemacht werden, hier sind die Statiker noch zugange.
Derzeit prüfen Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei, ob ein strafrechtlich relevantes Verhalten der Arbeiter bzw. der ausführenden Firma vorliegt.