Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar – Salzsäureunfall – Explosion in Wohnhaus – Wohnungsbrand – Viel zu tun bekam die Heidelberger Feuerwehr am gestrigen Montag. Gleich drei Einsätze mussten die Einsatzkräfte in kurzer Zeit abarbeiten.
Um kurz nach 14.00 Uhr meldete ein Anrufer bei der Feuerwehr Heidelberg, dass im Technologiepark, Im Neuenheimer Feld 581, ca. 1,5 Liter 37%ige Salzsäure ausgetreten seien und eine Person hierbei verletzt wurde. Sofort nach dem Eintreffen der Berufsfeuerwehr rüstete sich ein Trupp mit Atemschutzgeräten aus und erkundete die Lage. Eine Person erlitt durch das Einatmen der giftigen Salzsäuregase starke Verätzungen der Atemwege und wurde von der Feuerwehr dem Rettungsdienst übergeben und in das Universitätsklinikum verbracht. 15 weitere Personen befanden sich noch in den angrenzenden Labors. Die Feuerwehr entschied sich, diese Personen in den Labors zu belassen bis die Salzsäure gebunden und entfernt worden ist, da die Labors über Luftschleusen verfügen, so dass keine giftigen Dämpfe eindringen konnten. Mit Chemieschutzanzügen gelang es der Feuerwehr daraufhin schnell, die Salzsäure zu binden und in speziellen Behältern abzutransportieren. Während des Einsatzes wurde die Abteilung Handschuhsheim alarmiert, um die Feuerwache der Berufsfeuerwehr zu besetzen.
Noch nicht von der Einsatzstelle im Neuenheimer Feld zurückgekehrt, wurde die Feuerwehr zu einem weiteren Einsatz in die Römerstraße 17 b in der Weststadt alarmiert. Von der Polizei wurde eine Explosion in einem Wohnhaus gemeldet.
Sofort löste die Leitstelle Großalarm für die Feuerwehr Heidelberg aus. Der Löschzug der Berufsfeuerwehr und die Abteilung Handschuhsheim fuhren sofort die Einsatzstelle nahe dem Römerkreis an. Die Abteilungen Altstadt und Pfaffengrund wurden auf die Wache alarmiert, um den weiteren Brandschutz zu gewährleisten. Nach wie vor unklar ist die Ursache für die Explosion, bei der drei Personen schwer und zwei leicht verletzt worden sind. Nach den bisherigen Ermittlungen waren drei Arbeiter damit beschäftigt im Keller dieses Hauses sogenannte Trockenbausanierungsarbeiten durchzuführen. Hierzu bohrten sie Löcher in die Wand und füllten diese mit Bauschaum aus. Plötzlich kam es zu einer Verpuffung, bei der zwei Scheiben eines Büros im Erdgeschoss auf die Straße flogen und eine vorbeilaufende Passantin durch Glassplitter leicht verletzt wurde. Die drei im Keller befindlichen Arbeiter konnten sich noch selbst ins Erdgeschoss begeben. Hier wurden sie von den Einsatzkräften der Feuerwehr gerettet und dem Rettungsdienst übergeben. Alle Drei wurden mit Rettungshubschraubern in Kliniken geflogen. Die beiden leichtverletzten, eine Bewohnerin des Hauses und die vorbeilaufende Passantin, wurden vor Ort ambulant versorgt. Sofort nach dem Eintreffen der Feuerwehrleute wurden Messungen der Luft innerhalb des Gebäudes durchgeführt. Sofort wurden Lüftungsmaßnahmen durchgeführt und die Stadtwerke alarmiert. Schnell konnte die Gaskonzentration soweit gesenkt werden, dass keine weiteren Verpuffungen zu befürchten waren. Dies ermöglichte den Feuerwehrleuten nun den durch die Verpuffung im Keller entstandenen Schwelbrand zu löschen. Anschließend waren Experten von Feuerwehr, Polizei und Stadtwerken noch bis ca. 19.00 Uhr damit beschäftigt das Haus zu sichern und mögliche Ursachen für die Verpuffung festzustellen. Bisher sind aber noch keine Ergebnisse bekannt.
Um 21.00 Uhr wurden die Einsatzkräfte zu einem weiteren Einsatz in die Bothestraße im Emmertsgrund alarmiert. Die Bewohnerin eines Hauses meldete, dass das komplette Haus stark verqualmt sei. Sie bemerkte den Rauch als sie nach Hause kam und die Tür aufschloss. Weil sie ihr Telefon im Haus noch suchte, um die Feuerwehr zu alarmieren wurde sie später vom Rettungsdienst mit dem Verdacht auf Rauchgasintoxikation ins Klinikum gebracht. Sofort wurde die Abteilung Rohrbach zur Einsatzstelle alarmiert. Der ausgerückte Löschzug der Berufsfeuerwehr war bereits nach wenigen Minuten vor Ort. Ein Trupp nahm sofort unter Atemschutz die Brandbekämpfung vor. Schnell war klar, dass es sich um einen Fernseher handelte, der aus ungeklärter Ursache in Brand geraten war. Der Brand konnte daraufhin schnell gelöscht werden. Es entstand jedoch dicker Qualm, was zu einer Verrauchung des kompletten Wohnhauses führte.
Nach ersten Schätzungen der Feuerwehr entstand ein Sachschaden von ca. 25.000 EUR.