Haßloch / Rhein-Neckar – Am vergangenen Freitag hat ein neues Zeitalter in der Energieversorgung kommunaler Liegenschaften in Haßloch begonnen: mit Tastendruck nahm Herr Bürgermeister Ihlenfeld in Beisein der Umweltdezernentin, Christina von Lohr, Vertretern der Gemeindewerke und der Gemeindeverwaltung sowie der Presse den neuen Holzpelletkessel in der Feuerwehr in Betrieb. Geplant wurde die Anlage in Zusammenarbeit von GWH GmbH, der Bauabteilung und dem Umweltbüro der Gemeinde, errichtet von der GWH GmbH, die die Wärmeversorgung der öffentlichen Einrichtungen der Gemeinde im Rahmen eines Wärmecontracting – Vertrages sicherstellt. Gemeinsam mit zwei gasbetriebenen Spitzenlastkesseln soll der Pelletkessel künftig die Wärmeversorgung in der Feuerwehr und –in wenigen Monaten auch- des Rathauses sicherstellen. Rathaus und Feuerwehr werden dann mit einer Nahwärmeleitung verbunden und bilden so einen Wärmeverbund. Die alten Gasheizkessel in der Feuerwehr und im Rathaus, die ihre Pensionsgrenze erreicht hatten, wurden bzw. werden dann stillgelegt und das Rathaus von der Feuerwehr aus mitversorgt. Dies schafft im Rathaus zudem dringend benötigten Lagerraum und erübrigt die anstehende Schornsteinsanierung. Der neue Holzpelletkessel hat eine Leistung von 150 kW, die beiden neuen Spitzenlast – Gasbrennwertkessel gemeinsam eine Leistung von 210 kW. Aufgrund des geringeren Preises des Energieträgers wird der Holzpelletkessel gegenüber den Gaskesseln vorrangig betrieben (daher die Bezeichnung „Grundlastkessel“). Im Ergebnis kann trotzdem damit gerechnet werden, dass ca. 70 – 80 % des gesamten Jahresheizwärmebedarfs des Rathauses und der neuen, erweiterten Feuerwehr vom Holzpelletkessel geliefert wird. In derselben Größenordnung sinkt künftig auch die Emission des klimaschädlichen Treibhausgases CO2. Angeliefert werden die Holzpellets von einem Tankwagen, der über Schläuche seine Fracht in einen Kellerraum der Feuerwehr „pumpt“. Ausgerüstet wurde der Kellerraum mit einem schrägen Boden und einer Transportschnecke für die Holzpellets. Die Schnecke befördert die Holzpellets automatisch zum Heizkessel. Die Holzpellets haben die Gestalt von kurzen Holzstäbchen (Katzen- oder Hundetrockenfutter sieht ähnlich aus) und werden aus Sägemehlabfall hergestellt. Die Verbrennung erfolgt aufgrund der optimalen Verbrennungsführung und -umgebung weitgehend rückstandsfrei (ungefähr alle 2 Monate fallen ca. 80 l Asche an). Aufgrund der optimalen Verbrennung entstehen auch keine Gerüche oder Rauch beim Betrieb der Heizung und die Emissionen liegen im Bereich von Ölheizungsanlagen – bis auf die fast kaum vorhandenen CO2 – Emissionen. Wirtschaftlich gesehen ist die Wärmeversorgung von Rathaus und Feuerwehr über die ersten 10 Jahre gerechnet geringfügig teurer, wie z.B. eine Wärmeversorgung auf der Basis von ausschließlich Erdgas, über 20 Jahre gerechnet ist sie allerdings preisgünstiger (aktuelle Preise und Preisentwicklungen zugrunde gelegt). Dies liegt einerseits in dem wesentlich höheren Preis für einen Pelletkessel (z.B. im Vergleich zu einem Gaskessel) und andererseits in dem wesentlich günstigeren Preis für den Brennstoff Holzpellets. Rathaus und Feuerwehr werden künftig ein großes Stück weit CO2-neutral beheizt und der Brennstoff stammt aus heimischer Produktion und sichert hier Arbeitsplätze.