Das blühende Geschäft mit Blumen zum Valentinstag hat eine welke Seite: Die Floristinnen in Ludwigshafen arbeiten oft zu Niedriglöhnen. Das beklagt die Floristen-Gewerkschaft. Die IG Bauen-Agrar-Umwelt Rheinhessen-Vorderpfalz spricht vom „wachsenden Frust hinter den Blumentheken“. Der Job sei einfach zu schlecht bezahlt: „Die meisten Floristinnen gehen im ersten Berufsjahr mit rund 1.300 Euro brutto nach Hause. Und das für einen Vollzeitjob. Das ist nicht einmal die Hälfte des durchschnittlichen Einkommens in Deutschland“, sagt Ernst Selinger, Bezirksverbandsvorsitzender der IG BAU Rheinhessen-Vorderpfalz.
Dabei stecke hinter den Blumensträußen, so die Floristen-Gewerkschaft, ein hartes Stück Arbeit: „Die Floristinnen haben kaum mehr als zehn Minuten Zeit für ein Gebinde. Der Arbeitstag beginnt früh morgens mit Kistenschleppen auf dem Großmarkt und endet nicht selten nach zwölf Stunden mit Rückenschmerzen vom langen Stehen“, so der Gewerkschafter.
Die Belastung wachse – gleichzeitig sei der Tariflohn eingefroren. „Die Arbeitgeber drücken auf die Lohnbremse und weigern sich hartnäckig, die Tariflöhne anzuheben. Und das nun schon seit mehr als vier Jahren“, sagt Ernst Selinger. Die Floristen-Gewerkschaft will nun den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen, um den Fachverband Deutscher Floristen zum Abschluss eines neuen Tarifvertrages zu bewegen. Dazu startete die IG BAU – rechtzeitig zum Valentinstag – eine Postkartenaktion gegen die Niedriglöhne.