Kaiserslautern – Gewaltbereite Mainzer sorgen für Verzögerungen – Alle Hände voll zu tun hatten die Einsatzkräfte der Polizei beim Rheinland-Pfalz-Derby zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und dem FSV Mainz 05. Insbesondere nach der Ankunft des Entlastungszuges aus Mainz waren starke Kräfte notwendig, um die 05-Anhänger zum Stadion zu begleiten und ein Zusammentreffen mit Kaiserslauterer Hardlinern zu verhindern.
Fast eine dreiviertel Stunde dauerte es, bis die Zuginsassen im Stadion waren. Schon am Bahnhof in Kaiserslautern mussten in der aggressiven Stimmung zwei Mainzer von der Bundespolizei in Gewahrsam genommen worden. Die aus Mainz anreisenden Fans hatten mehrfach Pyrotechnik gezündet, Sachbeschädigungen begangen und rechtsextreme Lieder gesungen. Gewaltbereite Mainzer verließen nur sehr zögerlich und erst aufgrund des Drängens der Bundespolizei den Bahnhof. Dies führte zu einer nicht vorhersehbaren längeren Sperrung des Fußgängerverkehrs vor der Unterführung in der Eisenbahnstraße, die bei vielen wartenden Lauterern auf Unverständnis stieß.
Einsatzleiter Thomas Brühl: „Es wäre nicht zu verantworten gewesen, dass 300 gewaltbereite Fans aus Mainz am Kreisel auf mehr als 500 wartende Lauterer Problemfans treffen und sich mit Pyrotechnik beschießen und Schlägereien liefern. Insofern konnten wir den Fußgängerverkehr nicht früher frei geben und müssen nachträglich für das von den Mainzern verursachte lange Warten um Verständnis bitten.“
Während dem Spiel retteten Einsatzkräfte der Polizei einem Mainzer Problemfan das Leben. Der mit Drogen „voll gepumpte“ Mann erlitt einen Kollaps und musste aus dem Gästeblock heraus geholt werden. Durch den Rettungsdienst wurde er ins Krankenhaus gebracht. Ansonsten blieb es bei Rangeleien, die die Ordnungshüter allesamt im Griff hatten.
Weniger Probleme machte der Polizei der Verkehr. Bewährt hat sich dabei der Parkplatz KL-Ost, der von vielen Autofahrern gemäß den Empfehlungen der Polizei genutzt wurde und schnell ausgelastet war. Zeitweilige Rückstaus auf der A 63 an der Ausfahrt KL-Centrum waren aufgrund des starken Verkehrsaufkommens nicht auszuschließen.
Der sportliche Teil des Montagabend endete vor gut 46.000 Zuschauer – darunter etwa 3.500 aus Mainz – übrigens mit einem 1:1-Unentschieden, mit dem beide Mannschaften im Spitzenfeld der Tabelle bleiben.