Ludwigshafen – Das KIZ im Jahr 2009

Ludwigshafen / Rhein-Neckar – Im Jahre 1976 haben sich die Städte Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer sowie der Rhein-Pfalz-Kreis unter Einbeziehung des Vereins “Kinderhilfe in Rheinhessen und Vorderpfalz e.V. zur Förderung körperbehinderter Kinder” zu einem Zweckverband zusammengeschlossen. Sein Zweck ist es, die medizinische, therapeutische und soziale Betreuung entwicklungsgestörter, Körper- und sinnesbehinderter Kinder sowie Mehrfachschwerstbehinderter sicherzustellen, soweit nicht für die besondere Form der Behinderung andere Einrichtungen vorhanden sind. Dieser Zweckverband errichtete 1979 in Ludwigshafen-Oggersheim in der Karl-Lochner-Straße direkt neben der Integrierten Gesamtschule Ernst Bloch ein “Zentrum für Körperbehinderte”, wie es damals hieß. Es bestand anfangs aus einem viergruppigen Sonderkindergarten und einer Ambulanz, dem heutigen Sozialpädiatrischen Zentrum mit Frühförderung. Auf dem Gelände befindet sich auch die Schule mit dem Förderschwerpunkt motorische Entwicklung, deren Träger allerdings ein eigener Zweckverband mit größerer räumlicher Ausdehnung ist.
In den nun 30 Jahren seines Bestehens hat das Kinderzentrum sein Aufgabenspektrum erheblich erweitert und ist eines der großen Zentren für Menschen mit Behinderungen in Rheinland-Pfalz geworden – übrigens das einzige in kommunaler Trägerschaft.
Mittlerweile gibt es im Kinderzentrum sieben Abteilungen. Neben der Verwaltungsabteilung ist dies u. a. das Sozialpädiatrische Zentrum mit Frühförderung (SPZ). In ihm werden pro Jahr über 1.500 Kinder im Alter von 0 bis 18 Jahren mit Entwicklungsauffälligkeiten, neurologischen Erkrankungen sowie drohenden bzw. manifestierten Behinderungen von einem multiprofessionellen Team unter ärztlicher Leitung untersucht und behandelt. Das Team setzt sich aus Ärztinnen für Kinderheilkunde und Rehabilitation, Psychologen, Sozialarbeitern und -pädagogen, Physiotherapeutinnen, einer Motopädin, Ergotherapeutinnen, Logopädinnen und Heilpädagoginnen zusammen.
Es ist eines von acht SPZ in Rheinland-Pfalz, die eine flächendeckende Versorgung sicherstellen. Außenstellen gibt es in den integrativen Kindertagesstätten in Bobenheim-Roxheim, Frankenthal-Eppstein, Maxdorf, Speyer, Waldsee sowie in der integrativen Kindertagesstätte in der Comeniusstraße.
Der Sonderkindergarten nimmt in vier Gruppen 32 Kinder mit Körperbehinderungen, Entwicklungsverzögerungen und Sinnesbehinderungen auf. In Kooperation mit den
Städten Ludwigshafen bzw. Frankenthal werden in den integrativen Kindertagesstätten Ludwigshafen-Oggersheim (Comeniusstraße) bzw. Frankenthal-Eppstein Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam betreut.
Die 1995 eingeweihte Tagesförderstätte für Menschen mit schwerer und mehrfacher Behinderung (TFS) bietet 42 Erwachsenen die Möglichkeit eines tagesstrukturierenden Angebotes. Die jüngste Abteilung ist der 2005 eröffnete Ambulante Assistenzdienst (AAD). Er eröffnet schwerstmehrfach behinderten Menschen in ihrem häuslichen Umfeld ein individuelles Unterstützungsangebot. Im Rahmen einer stundenweisen Einzelbetreuung begleiten die Assistenten die Menschen mit einem sehr hohen Hilfebedarf bei deren Freizeitgestaltung und ermöglichen ihnen so eine selbstbestimmte Teilnahme am Leben in der Gesellschaft.
Im Spätjahr 2008 konnten der Neubau für die Verwaltung sowie ein Anbau für das SPZ mit Gesamt-Baukosten von 1,27 Millionen EURO ihrer Bestimmung übergeben werden.
Das Haushaltsbudget des Zweckverbandes Kinderzentrum lag im Jahr 2008 bei ca. 6,3 Mio. Euro. Derzeit arbeiten hier um die 170 Menschen.