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Ludwigshafen -Düstere Aussichten bei Konjunkturumfrage

Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar – IHK-Konjunkturumfrage Frühjahr 2009: Düstere Aussichten – Industrie besonders hart getroffen 

Die Industrie sorgt in der Pfalz für den stärksten Einbruch des Konjunkturklimaindex’ seit dem Rezessionsjahr 2003. Das Geschäftsklima hat sich in allen Wirtschaftszweigen – in unterschiedlichem Maße – eingetrübt, die Geschäftserwartungen massiv verschlechtert.

Der Konjunkturklimaindex, der die Gesamteinschätzung der pfälzischen Wirtschaft widerspiegelt, hat gegenüber dem Herbst um 26 Punkte auf 75 Punkte nachgegeben; der Index für die Industrie hat 36 Punkte verloren. Noch knapp ein Viertel der Unternehmen (im Herbst: 29%) schätzt seine Geschäftslage als gut ein, wohingegen 30% gegenüber 18% im Herbst ihre Situation als schlecht bezeichnen; in der Industrie sind es 36%. Mehr als die Häfte aller befragten Betriebe rechnet im Jahresverlauf mit einer weiteren Abkühlung der Konjunktur; in der Industrie sind es zwei Drittel. Heute rechnen nur noch 29% der Hersteller mit einer konstanten Exportentwicklung; im Herbst waren es mit 68% noch mehr als doppelt so viele. Ungefähr die Hälfte der Betriebe – im Gegensatz zu einem Drittel im Herbst – will die Investitionen zurückfahren. Die Lage am Arbeitsmarkt wird sich voraussichtlich verschärfen. Zwar gibt knapp die Hälfte der Betriebe an, den Personalstand konstant zu halten, aber gleichzeitig gehen 45% aller Unternehmen und 52% der Industrieunternehmen von einer Reduzierung ihrer Beschäftigtenzahl aus.

Industrie

Gut ein Viertel der Industrieunternehmen (genau: 27% gegenüber 31% im Herbst) meldet nach wie vor eine gute aktuelle Geschäftslage, die insbesondere auf eine hohe Wettbewerbsfähigkeit der Produkte und große Auftragsbestände aus dem vergangenen Jahr zurückzuführen ist. Die breite Mehrheit spürt allerdings in unterschiedlichem Maße die Auswirkungen der anhaltenden Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise. Ein Unternehmen charakterisiert seine Geschäftstätigkeit als „gefühlte Vollbremsung“. Besonders betroffen sind der Fahrzeugbau und Unternehmen mit starker Exportorientierung. Hier befürchtet man im Zuge einer Verschärfung der Krise Liquiditätsengpässe bis hin zu Insolvenzen. Entlastung könnten hingegen sinkende Energiepreise und der Inflationsrückgang bringen. Die Unternehmen sehen in der Krise aber auch die Chance zu Umstrukturierungsmaßnahmen und zu Produktinnovationen. Auch die Erschließung neuer Märkte könne einen Ausweg bilden. 24% der befragten Industrieunternehmen rechnen mit einem gleich bleibenden Geschäftstrend; zwei Drittel befürchten einen ungünstigen Verlauf. Lediglich drei von zehn Unternehmen erwarten eine konstante und 61% eine sinkende Auslandsnachfrage. Drei von zehn Unternehmen halten an der bisherigen Investitionsplanung fest (im Herbst: 49%), wohingegen 59% ihre Ausgaben verringern wollen. Hauptmotiv ist nach wie vor die Ersatzbeschaffung, gefolgt von Investitionen zu Rationalisierungszwecken und zur Einführung von Produktinnovationen. 42% gegenüber 57% im Herbst melden in der Industrie, dass ihre Beschäftigtenzahl voraussichtlich konstant bleibt, nur noch 6% (9% im Herbst) denken über Neueinstellungen nach.

Handel

Der Handel ist bislang, insbesondere zu Weihnachten, weitgehend von der Wirtschaftskrise verschont geblieben. Die Händler befürchten allerdings eine zunehmende Verunsicherung ihrer Kunden im Hinblick auf die Entwicklung der Finanz- und Wirtschaftskrise und als Folge einer negativen Tendenz am Arbeitsmarkt. Der Trend gehe hin zu Billigprodukten, die Verbraucher sähen von größeren Anschaffungen ab. Der Kfz-Handel stellt nicht nur einen schleppenden Absatz von Neuwagen, sondern auch eine Verschiebung von notwendigen Kfz-Reparaturen fest. Die Mehrheit der Händler bezeichnet ihre momentane Geschäftslage als befriedigend (56% gegenüber 54% im Herbst), 18% (5 Prozentpunkte weniger als im Herbst) schätzen sie als gut ein. 43% bzw. 44% schätzen die Geschäftsaussichten als gleich bleibend bzw. rückläufig ein; 13% erwarten eine Besserung. Gut die Hälfte der Händler wird ihre Investitionsausgaben verringern, 36% werden sie konstant halten. Auch hier dominiert als Motiv die Ersatzbeschaffung, gefolgt von Rationalisierung und Produktinnovationen. Sechs von zehn Unternehmen planen, ihren Personalstand konstant zu halten, aber nur noch 4% gegenüber 13% im Herbst wollen neue Arbeitsplätze schaffen. Fast die Hälfte der Kfz-Händler rechnet mit Personalabbau in diesem Jahr.

Dienstleistungen

Sowohl das aktuelle Geschäftsklima als auch die geschäftlichen Aussichten werden im Dienstleistungssektor – abgesehen vom Transportgewerbe – günstiger beurteilt als in den übrigen Wirtschaftszweigen. Zahlreiche Banken gehen davon aus, dass die Belastungen aus der Finanzkrise in 2009 geringer ausfallen als im vergangenen Jahr, einige rechnen mit einer Beruhigung der Finanzmärkte im Verlauf dieses Jahres. Die unternehmensorientierten Dienstleister melden zurzeit größtenteils ein akzeptables Auftragsniveau. In ihren Augen sind vor allem mittelständische Unternehmen von der Konjunkturkrise bedroht. 62% der Dienstleister bewerten ihre derzeitige Lage als befriedigend, lediglich 16% als unbefriedigend. 22% verfügen über gut gefüllte Auftragsbücher. Mit 43% erwartet die Mehrheit einen konstanten Geschäftsverlauf, 37% befürchten eine Abschwächung, die übrigen 20% blicken zuversichtlich auf dieses Jahr. Bei den Investitionen planen ähnlich viele Unternehmen konstante wie niedrigere Ausgaben in den kommenden Monaten. Dies bestätigen 44% bzw. 41% der Betriebe. Die Motive sind die gleichen wie in den übrigen Wirtschaftszweigen. Mehr Dienstleister als noch im Herbst (54% gegenüber 51%) planen, ihren Personalstand konstant zu halten, aber 39% (im Herbst: 29%) befürchten, Mitarbeiter entlassen zu müssen. Im Transportbereich plant die Mehrzahl der Unternehmen eine Verringerung der Beschäftigtenzahl.

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