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Ludwigshafen – Festpiele gefeiert

Ludwigshafen / Rhein-Neckar – IV. Festspiele Ludwigshafen – Vom Publikum gefeiert
Deutlich mehr Besucherinnen und Besucher als im vergangenen Jahr kamen 2008 zu den IV. Festspielen Ludwigshafen des Theaters im Pfalzbau ins Corso Film Theater. Zunehmend junge Menschen wurden von den originellen und vielfältigen Aufführungen aus den Bereichen Schauspiel, Tanz, Zirkus und Puppentheater angelockt. Den krönen-den Abschluss der anspruchsvollen Reihe setzte die eigenwillige Auseinandersetzung des belgischen Choreographen Alain Platel mit Bachs “Matthäus-Passion” “Pitié!” am 18. und 19. Dezember in der Friedrich-Ebert-Halle. Die beeindruckende Vorstellung des “Ballet C de la B”, die das Augenmerk auf den Schmerz der Mutter beim Leidensweg Christi lenkte, fand in gut besuchtem Hause statt.
In der Abschluss-Pressekonferenz der IV. Festspiele am Montag, 22. Dezember 2008, freute sich Hansgünther Heyme “nicht nur über die bessere Auslastung”. Der Intendant des Theaters im Pfalzbau lobte auch “den einmaligen Ort, der sich als wichtige Spielstätte in herber Umgebung bewährt hat”. Weil das neue Theater im Corso so gut angenommen worden sei, habe man sich entschlossen, im Jahr 2009 auch weiterhin Theater im Kino anzubieten. Aufgrund der Sanierung des Pfalzbaus wurden die Festspiele zum zweiten Mal vorwiegend im Corso Film Theater in der Wredestraße 18 gezeigt. Sie standen in diesem Jahr unter dem von Ernst Bloch inspirierten Motto: Familienstand: “Nun haben wir zu beginnen. In unsere Hände ist das Leben gegeben.” Und legten einen Schwerpunkt auf Produktionen, die sich im weiteren Sinne mit dem Thema Familie beschäftigten.
Exemplarisch für das Motto der Festspiele, die mit einem Antiken-Zyklus starteten, stand Heymes Eigeninszenierung von Sophokles’ Tragödie “Ödipus”. Das Stück, dessen Ausstattung von der Medienkünstlerin Danica Dakic auf der Grundlage ihrer Videoproduktion “Lokores” geschaffen wurde, stellt das Thema der Heimatlosigkeit in
den Mittelpunkt. Das Drama – die Rollen des Dramas wurden durchgehend mit Frauen besetzt – zeichnete der Offene Kanal Ludwigshafen auf. Da die Inszenierung sehr gut besucht war, wurde am 12. Dezember eine Zusatzvorstellung im Corso Film Theater anberaumt. Es steht bereits jetzt fest, dass der “Ödipus” im Herbst nächsten Jahres wieder aufgenommen wird.
Dass sich die Bühne im Corso Film Theater auch für Tanz, besonders für kleinere Pro-duktionen, bestens eignet, stellten die verschiedenen hochkarätigen Tanzvorstellungen der Festspiele wieder eindrucksvoll unter Beweis. Vom Publikum gefeiert wurde zum Beispiel das lebendige, mitreißende Rudra Ballett Lausanne, das mit einem spektakulären Auftritt in Erinnerung an ihren großen Choreographen und Mentor Maurice Béjart brillierte. Ausschnitte aus frühen Choreographien Maurice Béjarts führten aufs Neue die einzigartige Handschrift des Meisters und sein Faible für das “spectacle total” vor Augen. Hansgünther Heyme richtete seinen besonderen Dank an die BASF SE, die die Sparte Tanz bei den diesjährigen Festspielen mit einer beträchtlichen Summe unter-stützte. Auch beim Land Rheinland-Pfalz bedankte sich der Intendant herzlich.
Größtenteils vor ausverkauftem Haus gespielt wurden ebenso die Gastspiele führender deutscher Theaterbühnen mit aktueller Gegenwartsdramatik. Ob “Spieltrieb” nach einem Roman von Juli Zeh vom Deutschen Schauspielhaus Hamburg, “Unter dem Milchwald” von Dylan Thomas vom Deutschen Theater Berlin oder Armin Petras’ Inszenierung des Dramas “Zwei arme Polnisch sprechende Rumänen” vom Maxim Gorki Theater Berlin – alle Aufführungen quittierten die Zuschauerinnen und Zuschauer mit lang anhaltendem Applaus. Einen schauspielerischen Höhepunkt dieser Veranstaltungsreihe bildete zweifellos das preisgekrönte “Hikikomori” vom Thalia Theater Hamburg, in dem Ole Lagerpusch in herausragender Weise einen kommunikationsgestörten, computersüchtigen Jugendlichen verkörperte.
 
Eine herausragende Rolle bei dem diesjährigen Festspielprogramm spielte darüber hinaus das Puppentheater. Den glanzwollen Auftakt bildete dabei Milan Sladeks berühmte Aufführung von Mozarts “Figaros Hochzeit”, ein hochartifizielles, fein auf die
Musik abgestimmtes Kunstwerk. Viel Applaus ernteten auch der Zirkus “La Lanterne Magique” aus Frankreich und als besondere Gaudi kristallisierte sich das Musikspektakel “RecyKlang” heraus, das mit seinem Klang auf Instrumenten aus Sperrmüll faszinierte.
Zum absoluten Renner erwählten die Kleinen “Zwei Elche im Schnee”, ein Musik-Theater für Weihnachtsfans von Kindern für Kinder. Die Aufführung war so gut besucht, dass eine Zusatzvorstellung angesetzt werden musste. Das Stück hatte die Leiterin der Medienschule, Éva Adorján geschrieben. Diese Theater-Einrichtung, in der Mädchen und Jungen lernen, mit den Medien altersgemäß umzugehen, war beim Wettbewerb “365 Orte im Land der Ideen” ausgezeichnet worden. Begeistert sangen die Kinder außerdem bei den beiden Konzerten des bekannten Liedermachers Fredrik Vahle mit.
Bis sich der Vorhang im Großen Haus, im Theater im Pfalzbau Mitte September wieder öffnet, werden viele weitere Vorführungen im Corso Film Theater zu sehen sein.
Denn die Festwoche Kinder- und Jugendtheater vom 22. bis 29. April 2009 und die Festwoche Türkei vom 6. bis 12. Mai 2009 stehen noch auf dem Jahres-Programm. Darüber hinaus finden zwei hochrangige Ballettveranstaltungen in der Friedrich-Ebert-Halle statt: am 13. und 14. März zeigt die kanadische Truppe LaLaLa Human Steps die Choreographie “Amjad”. Die Spielzeit endet am 21. und 22. Mai mit dem Gastspiel des Cullberg Ballets aus Schweden.

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