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Heidelberg – Mehr als unglückliche USC-Niederlage

Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar – USC Heidelberg – LTi Lich   93:98 (23:19 – 38:42 – 60:68)
Wenn nach einem Basketballspiel über die Schiedsrichter kein Wort verloren wird, haben diese in aller Regel einen guten Job gemacht. Nach der 93:98 (38:42)-Niederlage des USC Heidelberg vor 850 Zuschauern gegen LTi Lich wurde fast nur über die Leistung der Schiedsrichter geredet.
 
Der USC hatte einen guten Start und ging durch je zwei Körbe von Sebastian Adeberg, Jibril Hodges und dem grippegeschwächten Oliver Komarek mit 12:6 in Führung. Danach zeigte sich deutlich, was das junge, erneut mit sehr viel Begeisterung und Einsatzkraft ans Werk gehende USC-Team nach den wenigen Wochen der Saison einfach noch nicht hinreichend beherrscht: Eine zwischenzeitliche Überlegenheit auch mal richtig in bare Münze umzuwandeln. Reihenweise wurde den verunsicherten Gästen zwar der Ball geklaut, aber leider viel zu wenig aus den Ballgewinnen gemacht. Statt einem möglichen 30:15 hieß es zur Viertelpause lediglich 23:19. Das war viel zu wenig. Es fehlte in dieser Phase die Souveränität, die Kaltschnäuzigkeit, die Routine, um aus einer klaren Überlegenheit auch einen im Ergebnis sichtbar werdenden Vorsprung werden zu lassen. – Dadurch hatte man den Gegner unnötigerweise ins Spiel gebracht.       
 
Vor allem Johannes Lischka, der diesmal vom Kooperationspartner Gießen die Spielerlaubnis bekommen hatte, nutzte dies mit großer Souveränität aus. Er erzielte in der ersten Halbzeit 18 Punkte bei 63 % Treffsicherheit und sorgte zusammen mit dem zweiten Erstligakooperationsspieler Jannik Freese (bis dahin 9 Punkte) maßgeblich für den 42:38-Pausenvorsprung der Hessen. Der USC hatte bis dahin nur phasenweise zu seinem Spiel gefunden. Vor allem Adeberg hatte sich mit einigen schönen Bewegungen zum Korb ausgezeichnet, von außen fehlte die Treffsicherheit (2/10 Dreier). Japhet McNeil hatte zwar bereits 7 Assists und 4 Steals auf dem Konto, wirkte aber in einigen Szenen viel zu verspielt. Die Freiwurfschwäche deutete der USC bis dahin mit 0/5 Freiwürfen (am Ende 13/27) ebenso schon an wie die Reboundunterlegenheit (10/21 bzw. 24/34).
 
Auch im 3. Viertel fand das USC-Team noch nicht zu einer klaren Linie und Lich erhöhte durch Lischka, Tarver und den immer besser werdenden Mark Reed auf 43:54 (24.). Hodges, Beran und acht Punkte von McNeil brachten den USC bis zum Viertelende wenigstens auf 60:68 heran. Das USC-Team konnte bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht die guten Leistungen der letzten Partien abrufen, doch im letzten Viertel besannen sich die Daume-Zöglinge dann einmal mehr auf ihre größten Tugenden, einen unbändigen Kampfgeist und eine inzwischen allgemein beeindruckende Moral.
 
Ben Beran gab mit zwei glücklichen Dreiern das Signal zur Aufholjagd. Aus 60:70 wurde bis zur 33. Min. ein 71:74 und nach dem 76:85 war es erneut Beran, der per Dreier auf 79:85 verkürzte (3:12 vor Spielende). Dann überschlugen sich die Ereignisse. Statt eines Korbs von Beran (im Nachsetzen) bekam Hodges ein Foul zugesprochen. Gegenzug – Gerangel unter dem USC-Korb, Lischka verliert den Ball, Ballbesitz USC – „Technisches“ gegen Trainer Daume. Er hatte kurz zuvor „Ref“ gerufen. Lischka verwandelte beide Freiwürfe zum 79:87. Es folgten 5 Punkte des jetzt einmal mehr enorm aufdrehenden McNeil (84:87, 1:20 vor dem Ende). Beran und McNeil verkürzen mit weiteren Freiwürfen zum 88:90 (noch 39 Sekunden!), die USC-Spieler sind drauf und dran, das Spiel, das eigentlich durch die Akteure entschieden werden sollte, zu drehen. Doch wiederum: Im Gegenangriff steht Jannik Freese schon eindeutig mehr als drei Sekunden unter dem Korb, ehe der Ball endlich zu ihm kommt – „3 Sekunden“ hatten bereits nahezu alle Basketballkundigen in der Halle gerufen. „Three seconds“ hatte sich auch Trainer Daume zu Wort gemeldet – Korb zählt für Lich, zweites „Technisches“ gegen Trainer Daume. Lischka vergibt beide Freiwürfe. Ballbesitz Lich, Lischka rennt in Adeberg hinein, Foul Adeberg, Lischka verwandelt beide Freiwürfe, 88:94. Nach zwei weiteren Freiwürfen von Freese zum 88:96 ist das Spiel gelaufen. Endstand 93:98. Das Heidelberger Team erweist sich als anständiger Verlierer – verabschiedet sich vom Publikum unter großem Beifall in die Weihnachtsferien. Die Zuschauer leben mit diesem jungen, sympathischen Team inzwischen mit. Noch ist längst nicht alles verloren.
 
An dieser Stelle soll keine Wertung über die Schiedsrichterleistung vorgenommen werden.
In der heutigen Heidelberger Tageszeitung war dazu unter der Teilüberschrift „Katastrophale Schiri-Leistung“ zu lesen: „… was die drei Referees Johannes Hack, Julian Groll und Marco Marzi boten bzw. nicht boten, das wirft ein ganz schlechtes Licht auf die gesamte Sportart“ und: … „In den letzten fünf Minuten jagte eine Fehlentscheidung die andere“.
 
Mit Vorkommnissen wie gestern wird über Abstieg und unter Umständen die Zukunft von Basketball-Standorten entschieden. Sind sich Schiedsrichter dessen bewusst?
 
Lich: J. Lischka 32 (3 Dreier), Freese 28, Reed 18 (3), Tarver 12, Perl 4, Scholz 2, B. Lischka 2.
 
USC: Beran 23 (5), McNeil 22, Hodges 17 (1), Adeberg 15, Komarek 12, Hug 2, Hirschberg 2, Göhring, Dietz, – Rodriguez, Barthel, Debus.
 
Claus Ebert

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