Heidelberg / Rhein-Neckar / Lich – USC-Team möchte weiterhin Charakter zeigen – Nach Siegen aus den letzten 4 Spielen die an Spannung fast nicht zu mehr zu toppen waren, haben die 2. Liga Besketballer vom USC Heidelberg die rote Laterne an das Team aus LTi Lich am letzten Spieltag abgegeben. Nun treffen im letzten Spiel des Jahres 2008 am Donnerstagabend, 20 Uhr, im Heidelberger Olympiastützpunkt im Neuenheimer Feld ausgerechnet die beiden derzeit heißesten Abstiegskandidaten, der USC Heidelberg und LTi Lich, aufeinander. Für Spannung ist also gesorgt.
Auch nach dem überraschenden und umso erfreulicheren Auswärtssieg bei Schalke 04 (94:88) am vergangenen Samstag steht das Team des USC Heidelberg, punktgleich mit LTi Lich, auf dem (vor)letzten Tabellenplatz. Ein Spiel wie jedes andere? Wenn es nach USC-Trainer Torsten Daume geht, auf jeden Fall: „ Wir schauen seit Saisonbeginn prinzipiell nicht auf die Anzeigetafel oder auf die Tabelle. Unser Ziel ist es, eine Entwicklung zu durchlaufen. Wir gehen offenen Herzens in jede Begegnung, wollen gewinnen, egal gegen wen – wir wissen aber auch, dass wir immer verlieren können. Derzeit können wir jedenfalls sehr zufrieden mit unserem Entwicklungsprozess sein“.
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Der LTi Lich, ein alter Weggefährte durch die Zweitligazeiten des USC, durchläuft derzeit ebenfalls eine sehr schwierige Saison. Von Anfang an war die Situation der Hessen von finanziellen Problemen gekennzeichnet. Zeitweise war die Lizenz für die Pro A gefährdet. Erst vor wenigen Wochen konnten die Verantwortlichen des LTi Lich aufatmen, als der Lizenzausschuss der 2. Basketball-Bundesliga dem hessischen Pro A-Club die Lizenz zur Teilnahme an der Pro A-Saison 2008/2009, wenn auch unter Auflagen, bestätigte. Seitdem hat sich die finanzielle Lage des LTi Lich aber deutlich verbessert. Die Licher, die mit nur einem Amerikaner in die Saison gegangen waren, konnten mittlerweile sogar einen zweiten Amerikaner hinzu verpflichten. Inzwischen zählen mit Mark Reed, der schon in der Saison 06/07 durchschnittlich 16 Punkte für Lich erzielte, und Theo Tarver, letzte Saison bei der Bg Karlsruhe, wieder zwei US-Boys zum Pro A-Team. Hinzu kommen die erfahrenen Zweitligaspieler Rolf Scholz und Viktor Klassen sowie – in den meisten Spielen – die beiden Kooperationsspieler aus der BBL, Johannes Lischka, eines der großen deutschen Nachwuchshoffnungen, und Jannik Freese, der 2,10 m große Nachwuchscenter, der in der BBL bislang kaum zum Einsatz kam, in der Pro A für LTi Lich bei seinen Einsätzen aber auf durchschnittlich 19,9 Punkte kam. Damit liegt er aber noch unter der Leistung von Johannes Lischka, der mit 26,0 Punkten momentan die Scorerliste der Pro A anführt. Ein interessanter Beweis dafür, dass auch deutsche Nachwuchsspieler inzwischen mit amerikanischen Konkurrenten auf diesem Gebiet unter günstigen Bedingungen durchaus mithalten können. Weitere Beispiele hat der USC Heidelberg ja mit Oliver Komarek – dem frisch nominierten A2-Kandidaten für Deutschlands Perspektivkader von Nationaltrainer Dirk Bauermann – und Sebastian Adeberg selbst in seinen Reihen.
Wie auch immer die Hessen „aus dem Herzen der Natur“ am Donnerstagabend personell antreten werden, es ist auf jeden Fall wieder mit einem sehr interessanten Kräftevergleich zu rechnen. Das USC-Team konnte zuletzt etwas aufatmen, hat neues Selbstvertrauen geschöpft und kann dadurch relativ locker in die Partie gehen. Es darf erneut ein spannendes Pro A-Duell im Heidelberger Olympiastützpunkt erwartet werden. Vielleicht gibt es sogar wieder einen Mega-Thriller wie zuletzt gegen Bayern München (97:102), ETB Essen (86:84) oder gar Science City Jena (112:104 nach Verlängerung) mitzuerleben.
Claus Ebert
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