Sandhausen / Rhein-Neckar – Im ersten der letzten beiden Auswärtsspiele 2008 möchte der SVS seiner Negativserie ein Ende bereiten. Die Zuversicht sollte man sich daher holen, dass man die letzten Auswärtsauftritte in Berlin und Dresden ein mindestens ebenbürtiger Gegner war. Momentan rangiert unser Team an zehnter Stelle und steht damit vier Plätze vor Jena. Einen Trainerwechsel gab es bereits in Jena, Henning Bürger wurde vom Niederländer Rene van Eck ersetzt. Die Formkurve schwankt weiterhin, nach einem 1:0 Heimsieg gegen Düsseldorf gab es am Wochenende ein 0:1 in Unterhaching.
Carl Zeiss musste nach dem Abstieg sicher einen Großteil der Stammelf abgeben, Spieler wie Allagui, Werner, Torghelle, Maul, Omodiagbe oder Simak gingen. Gerade im Mittelfeld konnten jedoch mit Hansen und Ziegner erfahrene Stützen gehalten werden, zudem konnten dank des hohen Etats auch gute Spieler geholt werden. Hochkarätigster Neuzugang ist Rückkehrer und Stürmer Hähnge, er erzielte in den letzten beiden Jahren 7 Tore für Bundesligaabsteiger Hansa Rostock. Zudem kamen mit Sträßer aus Aue, Schmidt aus Nürnberg, Schembri aus Braunschweig und Nulle aus Paderborn weitere Leistungsträger.
Im Vergleich zum Vorgänger lässt Trainer van Eck mit einer Sturmspitze spielen. Hähnge traf bisher 6mal ins Schwarze, Sturmkollege Amirante 5mal. Im Mittelfeld traf der defensivere Hansen (früher SC Freiburg) schon 3mal, davor versorgen Schembri, Eckardt und der bei Standards gefährliche Ziegner den Stürmer mit Vorlagen. In der Abwehrkette haben in der Regel Riemer, Wallschläger, Schmidt und Abwehrchef Müller (früher Hertha BSC) das Sagen. Im Tor spielt mit Carsten Nulle ein Altbekannter eine gute Saison. Er spielte von 1999 bis 2001 beim SVS.
Jena hat im Schnitt 6.700 Zuschauer bei Heimspielen im Ernst-Abbe-Sportfeld. Gerade wird eine Zusatztribüne errichtet, die wird das erstemal voll sein, wenn im Januar Schalke 04 im Achtelfinale des DFB-Pokals kommt. Schon letzte Saison wurde für viel Furore im DFB-Pokal gesorgt, als man einen Bundesligist nach dem anderen rausschmiss und erst im Halbfinale ausschied.
Viel Ruhm haben auch die Thüringer aufzuweisen, in den Sechziger Jahren wurde man dreimal DDR-Meister und 1981 erreichte man unter Trainer Hans Meyer das Europapokalfinale, welches gegen Tiflis verloren wurde. In der ewigen Tabelle der DDR-Oberliga nimmt Jena den ersten Platz ein. Nach der Wiedervereinigung konnte sich Jena zunächst in der zweiten Bundesliga etablieren, bis Ende der Neunziger der Sturz in die Dritt- und Viertklassigkeit folgte. 2006 gelang dann die Rückkehr in Liga 2. Eine weitere Hürde also bei einem weiteren Traditionsverein aus Ostdeutschland.