Mannheim / Rhein-Neckar – Nachdem die Zahl der Diebstähle von Navigationsgeräten zu Beginn dieses Jahres deutlich angestiegen war, wurden die Ermittlungen beim Dezernat 23 (Täterorientierte Schwerkriminalität / Internationale Kfz-Kriminalität) der Kriminalpolizei zusammengeführt. Parallel hierzu stellten die Beamten ebenfalls einen Anstieg der Zahl von Navigationsgeräten fest, die auf Auktionsplattformen im Internet angeboten wurden. Teilweise fanden auf diesem Wege im hiesigen Raum entwendete Geräte auch hier wieder ihre Käufer. Aufgrund der Begehensweise erhärtete sich im Zuge der überregional geführten Ermittlungen der Verdacht gegen eine litauische Tätergruppierung.
Nach einer Verkehrskontrolle im Rhein-Neckar-Raum richtete sich der Focus der Ermittler auf einen 45-jährigen, aus Litauen stammenden Mannheimer, in dessen Fahrzeug entsprechendes Aufbruchwerkzeug aufgefunden wurde. Umfangreiche Ermittlungen ergaben, dass der 45-Jährige seine Landsleute, die offenbar nur zur Begehung von Diebstählen nach Deutschland eingereist waren, unterstützt hat. Nach bisherigem Sachstand legten die Täter Erdbunker an, in denen sie das aus den Autos entwendete Diebesgut zunächst zwischenlagerten.
Der Abtransport der Beute erfolgte anschließend über Kontakte zu litauischen Lkw-Fahrern, welche als Kuriere fungierten und das Diebesgut nach Litauen transportierten. Letztendlich konnte ein solcher Transport am 22.08.2008 auf der A 67 gestoppt werden. Hierbei wurden ein 25- und ein 27-jähriger Litauer sowie der 40-jährige Lkw-Fahrer vorläufig festgenommen. In der weiteren Folge erfolgte auch der Zugriff bei dem 45-jährigen Mannheimer. Er wurde am selben Tag in seiner Wohnung in den Quadraten festgenommen. Im kontrollierten Fahrzeug sowie in tatrelevanten Wohnungen konnte umfangreiches Diebesgut sichergestellt werden. Darunter befanden sich Navigationssysteme, Laptops, Handys und diverse Fahrzeugteile. Während sich der 45-Jährige zwischenzeitlich gegen Auflagen wieder auf freiem Fuß befindet, ergingen auf Antrag der Staatsanwaltschaft Mannheim Haftbefehle gegen den 25-Jährigen und seinen 27-jährigen Komplizen. Die Ermittlungen hinsichtlich der übrigen Mitglieder der Gruppierung, deren engerer Kreis sechs Personen umfasst, dauern an.
Insgesamt werden den Beschuldigten über 90 Autoaufbrüche in den Bereichen Südhessen und Mannheim zur Last gelegt. Der hierbei verursachte Schaden beläuft sich auf ca. 242.000 Euro. Seit der Festnahme der Beschuldigten sind im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Mannheim keine Seriendiebstähle im Zusammenhang mit Kfz-Aufbrüchen mehr aktenkundig geworden.