Heidelberg – Nach dem 1. Drittel der Saison hat der USC Heidelberg auf dem letzten Tabellenplatz bereits vier Punkte Rückstand auf den TV Lich, den TV Langen und ETB Essen. Ein Heimerfolg gegen Science City Jena wäre da am Sonntagnachmittag um 17.00 h im Heidelberger Olympiastützpunkt natürlich Gold wert, um den Anschluss nicht gänzlich zu verlieren.
Das ist aber leichter gesagt denn getan. Natürlich darf man die Thüringer, die in der vergangenen Saison noch in der BBL die Klingen mit ALBA Berlin, den Deutsche Bank Skyliners und Brose Bamberg kreuzten, nicht nur nach der überraschenden Heimpleite vom letzten Wochenende gegen den TV Langen (73:76) beurteilen. Denn davor gelangen den Saalestädtern überzeugende Erfolge beispielsweise in Kirchheim/Teck (76:65), bei Bayern München (84:67), in Chemnitz (75:56) und in Karlsruhe (88:86 nach Verlängerung). Auch gegen das Spitzenteam Phoenix Hagen verlor man erst nach hartem Kampf in einer dramatischen Begegnung zu Hause mit 83:86. Immerhin scheinen die Leistungen des Thüringer Teams noch recht schwankend zu sein, was wohl daran liegen mag, dass nach dem Erstligaabstieg erst wieder ein neues Team zusammengestellt werden musste. Mit derzeit 10:10 Punkten liegt Jena zusammen mit einigen anderen Teams im gesicherten Mittelfeld.
Allerdings schwebt noch ein möglicher 4-Punkteabzug als Damoklesschwert über dem Verein. Womöglich nach noch aus der BBL-Saison resultierenden finanziellen Problemen geriet man gegenüber der 2. Liga AG mit Zahlungsverpflichtungen in Verzug. Doch selbst wenn es bei diesem Punkteabzug bleiben sollte, kann man ziemlich sicher davon ausgehen, dass die Thüringer keineswegs in die Abstiegszone rutschen werden. Dazu ist das gegenwärtige Team viel zu gut besetzt. Aus dem Erstligateam blieben als Korsettstangen der von vielen Erstligavereinen umschwärmte Alexander Seggelke – mit einem Fünfjahresvertrag – Gregor Linke, Mischa Zlotowski (derzeit verletzt) und Ermen Reyes-Napoles als Korsettstangen erhalten. Dazu wurden mit dem US-Nigerianer Uhegwu, Drew Williamson, Jeremy Black, Thomas Fairley und zuletzt dem erstligabewährten Ryan DeMichael nicht weniger als fünf Amerikaner unter Vertrag genommen, obwohl in der neuen Pro A-Saison bekanntlich jeweils nur vier ausländische Spieler gleichzeitig auf dem Parkett stehen dürfen. Welch ein Luxus – aus USC-Sicht betrachtet!
Im Grunde können die Thüringer mit dem bisherigen Saisonverlauf nicht zufrieden sein, hatten sie vor der Saison doch das Ziel ausgegeben, sich wieder so in der Zweitklassigkeit zu etablieren, wie es vor dem Abstieg aus der BBL der Fall war, also in den vordersten Reihen. Von der Besetzung des Teams her müsste man die Truppe von Trainer Sean McCaw auch ohne weiteres dort einstufen. Drew Williamson beispielsweise galt in der letzten Saison – für den MBC spielend – bis zu seiner Verletzungspause als bester Pointguard der Pro A. Über die Stärke von Alexander Seggelke, Henry Uhegwu oder etwa Ryan DeMichael muss man Kenner der Basketballszene inzwischen auch nicht mehr näher aufklären.
Sicherlich also wieder eine ganz harte Nuss für das junge USC-Team. Nach der –trotz der deutlichen, aber eingeplanten 75:108-Niederlage beim MBC – positiven Entwicklung der letzten Wochen will man den Saalestädtern auf jeden Fall einen großen Kampf liefern. Die USC-Fans hoffen natürlich wieder auf eine ähnlich dramatische Partie wie in den letzten beiden Heimspielen gegen Bayern München (97:102) und ETB Essen (86:84) und auf einen basketballerischen Leckerbissen.
Ballfreigabe: Sonntag 07.12.08 um 17.00 h im Olympiastützpunkt Heidelberg
Übrigens: Eine Zusammenfassung des Spiels Mitteldeutscher BC – USC Heidelberg ist auf www.mitteldeutscherbc.de/podcast.php inclusive Interviews mit Oliver Komarek u. Sebastian Adeberg zu sehen.
www.usc-hd.de
Claus Ebert
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