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Ludwigshafen – Nach Arbeitsunfall zurück in den Beruf

Ludwigshafen / Rhein-Neckar – Die BG-Unfallklinik Ludwigshafen hat ein neues Reha-Konzept eingeführt, das Betroffene nach einem Arbeitsunfall gezielt in die Arbeitsfähigkeit zurückführt: die medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation (MBO-Reha). Neu daran: Das individuelle berufliche Anforderungsprofil des Betroffenen bestimmt die Inhalte der Rehabilitation.
 
Dass Robert K. wieder arbeiten geht, ist nicht selbstverständlich. Bei einem Sturz vom Gerüst verletzte er sich erheblich am Knie, die Kreuzbänder waren gerissen und mussten durch eine Kreuzbandplastik ersetzt werden. Einige Wochen war er in der Klinik. Doch obwohl seine Knie wieder voll belastbar und beweglich sind, ist Robert K. eigentlich nicht arbeitsfähig: Seine Muskelkraft hat während des Klinikaufenthaltes abgenommen. Der Bereich um die Narbe herum ist äußerst schmerzempfindlich. Er kann kein Gerüst besteigen, denn sein Gleichgewichtssinn ist seit dem Unfall gestört. Hinzu kommt die psychische Belastung: Nach der langen krankheitsbedingten Abwesenheit hat der Teamleiter auf dem Bau Angst, sich gegenüber seinen Mitarbeitern nicht mehr durchsetzen zu können. Er hat ständigen Stress durch Zeitnot – alles in allem droht sein Arbeitsunfall, dem 46-jährigen Vater zweier Kinder die wirtschaftliche Existenz zu nehmen.
 
„Viele Betroffene haben Probleme, in ihren alten Beruf zurückzufinden, obwohl die eigentliche Verletzung ausgeheilt ist“, erläutert Dr. Henry Kohler, Leiter der Abteilung „Berufsgenossenschaftliche Rehabilitation und Heilverfahrenssteuerung“ an der BG-Unfallklinik Ludwigshafen. Dabei ist gesetzlich geregelt, dass die Reha nach einem Arbeitsunfall dem Betroffenen wo immer möglich den Weg zurück ins Berufsleben ermöglichen soll.
 
Um diesem Problem zu begegnen, ist an der BG-Unfallklinik Ludwigshafen von Ärzten und Therapeuten aller Fachrichtungen in Zusammenarbeit mit Psychologen, Berufshelfern und Mitarbeitern des Sozialdienstes ein neues Rehabilitationskonzept entwickelt worden, das bisher einmalig in Deutschland ist. Das Konzept mit dem Namen „medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation“ (MBO-Reha) hat zum Ziel, die Erwerbsfähigkeit des Patienten wieder herzustellen. “Der Weg dorthin ist eine gezielte, individuell auf den Betroffenen abgestimmte Rehabilitation“, erklärt Dr. Kohler. Im Rahmen eines so genannten „Assessment“ ermittelt ein Team aus Ärzten und Therapeuten zusammen mit dem Betroffenen seine individuellen Fähigkeiten und stellt fest, welche Einschränkungen er durch den Unfall erlitten hat. Gleichzeitig wird festgestellt, welche Anforderungen sein Beruf gemeinhin an den Betroffenen stellt. Aus diesem Abgleich ergibt sich eine Art Fahrplan für den Verlauf des insgesamt vierwöchigen MBO-Reha-Programms.
 
Neuer Ansatz: Die beruflichen Anforderungen bestimmen die Therapie
 
Das neue Konzept geht deutlich über den bisherigen Reha-Ansatz hinaus, bei dem zwar auch Ergotherapie eingesetzt wurde, aber meist ohne konkreten Bezug zur individuellen beruflichen Situation des Betroffenen. „Die MBO-Reha zielt darauf ab, individuelle Leistungsanforderungen im beruflichen Kontext zu identifizieren,“ betont Prof. Andreas Wentzensen, Ärztlicher Direktor der BG-Unfallklinik Ludwigshafen. „Die Leistungseinschränkungen des Betroffenen werden mit den spezifischen Leistungsanforderungen seines Berufes abgeglichen.“ Zentrales Element der MBO-Reha ist daher das „Assessment“ zu Beginn und Ende der Therapie, also die Feststellung der persönlichen Schwächen des Betroffenen in Hinblick auf die Anforderungen seines Berufes.
 
Therapie an ungewöhnlichen Orten: Die Dachschräge im Werkraum, das Gerüst im Hof

Bei Robert K. erbrachte das Assessment, dass er seit dem Unfall an einer gestörten Körperkoordination leidet, die ihm das Arbeiten auf dem Gerüst und das Gehen in unebenem Gelände, etwa einer Baustelle, fast unmöglich machen. Hier setzen die Ärzte und Therapeuten gezielt an: Bereits in der ersten Woche seiner Therapie findet Robert K.s Behandlung an ungewöhnlichen Orten statt, etwa auf dem im Hof aufgestellten Gerüst oder auf der eigens für die MBO-Reha installierten Dachschräge im Werkraum. Hier hat er Gelegenheit, elementare Handgriffe seiner Arbeit unter Anleitung der Ergotherapeuten wieder einzuüben, etwa das Gehen auf dem schrägen Dach oder das Verrichten von Spenglerarbeiten an der Kaminverkleidung. Ergänzt wird die Ergotherapie durch Entspannungsübungen und Gespräche mit Psychologen, Schmerztherapeuten, Berufshelfern und Mitarbeitern des Sozialdienstes. So hat Robert K. die Chance, seinen Unfall zu verarbeiten und seine Angst vor der Rückkehr in den Beruf in den Griff zu bekommen. Am Ende der vierwöchigen Therapie steht erneut ein Assessment an. Dr. Kohler: „Dabei ermitteln wir, ob der Betroffene noch persönliche Schwächen durch den Unfall hat und in welchem Maße es gelungen ist, Defizite und Einschränkungen mit Hilfe der MBO-Reha zu beseitigen.“ Gemeinsam mit den Therapeuten werden Zukunftsperspektiven entwickelt, damit Robert K. den Einstieg zurück in seinen Job wieder schafft.
 
Erste Studienergebnisse sind positiv
 
Die ersten Erfahrungen mit dem neuen Konzept sind viel versprechend. „Erste Studienergebnisse bestätigen die Wirksamkeit des Konzepts“, betont Prof. Wentzensen. Eine weitere Studie zur Evaluation ist bereits angelaufen.

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