AIDS ist in Deutschland wieder auf dem Vormarsch: 2750 Mal wurde 2007 die Diagnose „HIV-positiv“ gestellt – das sind 30 Prozent Fälle mehr als noch im Jahr 2000. Information und Prävention sind also wieder verstärkt angesagt. Zum Welt-AIDS-Tag am 1. Dezember führen deshalb die AIDS-Beratungsstelle und die Stabstelle Gesundheitsförderung des Fachbereichs Gesundheit zusammen mit der Luzenbergschule einen Gesundheitstag durch. Eine Palette von Präsentationen und Mitmachaktionen wie Glücksrad oder ein Markt der Möglichkeiten bietet Infos rund um die Themen AIDS, sexuell übertragbare Krankheiten, Körperkult, Bewegungs- und Ernährungsverhalten. Zusätzlich bietet die AIDS-Beratungsstelle in Zusammenarbeit mit „LASH“ einer Initiative der Psychologischen Lesben- und Schwulenberatung Rhein-Neckar e. V. (PLUS) im Vorfeld des Welt-AIDS-Tages eine Präventionsveranstaltung für junge homosexuelle Männer in der Szene an.
„Das Wissen um AIDS, sexuell übertragbare Krankheiten oder eine gesundheitsbewusste Lebensweise ist unter jungen Menschen sehr unterschiedlich ausgeprägt“, so Bildungs- und Gesundheits-Bürgermeisterin Gabriele Warminski-Leitheußer. „Nach wie vor entscheidet oft der Bildungshintergrund der Jugendlichen, inwieweit sie Aufklärungsangebote wahrnehmen.“ Die AIDS-Beratungstelle und die Stabstelle Gesundheitsförderung wollen dem entgegenwirken, indem sie Jugendliche vor Ort, zum Beispiel an einer Berufsschule, informieren.
Nach Jahren, in denen die Zahl der neu festgestellten HIV-Infektionen in Deutschland im internationalen Vergleich relativ stabil blieb, gibt es seit dem Jahr 2000 eine deutliche Steigerung zu verzeichnen. Viele wissen im Prinzip über Risiken und Schutz Bescheid, unterschätzen aber die Gefahr einer Infektion. Oft scheitern Präventions- und Aufklärungsbemühungen, weil sie die Adressaten gar nicht erst erreichen, zum Beispiel Gruppen mit niedrigem Bildungsabschluss oder Migrationshintergrund. Die Aufgabe der
Präventionsarbeit ist es daher, verstärkt die entsprechenden Botschaften direkt zu den Menschen zu transportieren. Die Hinführung zu einem allgemeinen Gesundheitsbewusstsein soll das Eigeninteresse der Jugendlichen stärken, sich mit den für sie wichtigen gesundheitlichen Themen auseinanderzusetzen.