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Heidelberg – 1. USC-Saisonsieg vor 800 begeisterten Fans

Heidelberg / Rhein-Neckar – USC Heidelberg – ETB Wohnbau Baskets Essen 86:84 (22:20 – 36:40 – 62:66) – Vor 800 begeisterten Fans feierten die Basketballer des USC Heidelberg ihren 1. Saisonsieg im OSP!
Gleich mehrere Sieger gab es am Sonntagnachmittag im traditionsreichen Heidelberger Olympiastützpunkt beim 86:84 (36:40) gegen den Aufsteiger aus Essen – zum einen das sympathische USC-Team, dann das Heidelberger Publikum, das – nicht zuletzt durch eine Freikartenaktion in Zusammenarbeit mit B.ALL, der neuen Basketballinitiative im Raum Heidelberg – wie ein Mann hinter dem einheimischen Team stand und schließlich Jibril Hodges, dessen Vertrag während der Woche bis zum Saisonende verlängert worden war, und der sich mit einer großartigen Leistung dafür bedankte.
Mehr als 800 Zuschauer waren ins OSP gekommen – darunter auch der frühere OSP-Leiter und Ex-USC-Meisterschaftscoach „Lambi“ Leciejewski – und hofften nach der unglücklichen 97:102-Niederlage des USC gegen Bayern München eine Woche zuvor auf den 1. USC-Sieg der Saison – ein untrügliches und zugleich sehr erfreuliches Zeichen dafür, dass das Heidelberger Publikum trotz 0:16 Punkten nach wie vor hinter dem sympathischen jungen USC-Team steht. Die USC-Fans mussten ihr Kommen aber auch keine Sekunde bereuen. Im Gegenteil, nach den beiden hochattraktiven und äußerst spannenden Partien gegen Bayern München und vor allem jetzt nach dem Sieg gegen die Baskets aus Essen, dürften sich nahezu alle Zuschauer bereits auf die nächste Heimspielbegegnung gegen Science City Jena am Sonntag, 7. Dezember freuen. Dies jedenfalls war der allgemeine Tenor nach dem Spiel.
Die USC-Spieler legten los wie die Feuerwehr. Vor allem Japhet McNeil spielte ein erstes Viertel, wie man es schon lange von einem Aufbauspieler in Heidelberg nicht mehr gesehen hat. Nach acht Minuten hatte er sensationelle acht Assists zu Buche stehen und der USC führte zwischenzeitlich – nach 11:2 (4.) – mit 20:11. Zwei Dreier von Lincoln und dem bei den Gästen überragenden Schröter sorgten beim 20:17 für etwas Ernüchterung. Zum Viertelende hieß es 22:20 für die Daume-Zöglinge.
Nach acht Punkten des excellent aufspielenden Jibril Hodges zu Beginn des 2. Viertels führte die Heimmannschaft dann wieder 30:21. Es erfolgten die ersten Auswechslungen. Mario Göhring und Sebastian Dietz kamen ins Spiel. Erfreulich, dass diesmal die halbe „Zweite Fünf“ vier Minuten lang keinen Boden preisgab. Sie spielte 6:5 und der USC führte immer noch 36:26. Super! Dann, wieder in vermeintlich stärkerer Besetzung, folgte erst mal ein Einbruch – so kurios ist Basketball mitunter! 0:18 Punkte, von 36:24 zum 36:40 (Pause) und gar 36:42 kurz danach   – dem USC-Publikum schwante Fürchterliches. Doch wie sagte eine namhafte Zuschauerin aus dem engeren Sponsorenbereich – nach dem Spiel -? „Die Moral der Jungs ist super!“ – Einen 0:18 Lauf als Tabellenletzter wegzustecken, das verdient Anerkennung! Doch damit längst noch nicht genug. Es sollte eine weitere, eigentlich noch kritischere Phase kommen. – Zunächst sorgten Beran, Adeberg, Hodges und McNeil beim 48:44 (24.) wieder für die zwischenzeitliche Wende. Auszeit Essen! – Dann passierte es: Beim 52:52 (26.) beging der sich bis dahin gut einfügende Jens Hirschberg sein 4. Foul bei einem Dreierversuch von Tom Doll und machte beim Auswechseln eine deftige Bemerkung des Bedauerns über sein eigenes Missgeschick gegenüber Trainer Daume – Folge: fünftes (technisches) Foul! Fünf Freiwürfe und Ballbesitz für Essen. Tom Doll verwandelte alle 5 Freiwürfe eiskalt und Lincoln legte noch einen Zweier nach (52:59) – 7 Punkte in einem Angriff! Ganz bitter! 52:61 durch Pittman, die vorzeitige Entscheidung? Dreipunktspiel durch Adeberg zwar, aber 4. Foul von Beran, der daraufhin für sechs Minuten auf der Bank Platz nehmen musste. Nach dem 3. Viertel hieß es 62:66.
Das 4. Viertel begann mit dem 4. Foul von McNeil! Sebastian Dietz sprang kurzzeitig ein und sorgte – nach dem 64:66 durch Hodges- mit einer tollen Aktion für den 66:66-Ausgleich. Auch Oliver Komarek wurde jetzt immer stärker und brachte den USC mit sechs Punkten in Folge zusammen mit einem Dreier des nach wie vor herausragenden Hodges mit 75:68 in Führung (34.).
Nach dem 80:80 durch 4 Punkte in Folge von Pittman erreicht die Spannung zwei Minuten vor Schluss ihren Höhepunkt. 84:82 durch einen herrlichen, wohl den spielentscheidenden, Korb von Oliver Komarek aus der Halbdistanz. Schröter verwirft einen Dreier und im Gegenzug hat Hodges 25 Sekunden vor Spielende Glück, dass sein Korbleger wegen „Goaltending“ gezählt wird – 86:82. 18 Sekunden vor Schluss foult Komarek Radulovic beim Dreierversuch. Radulovic trifft die beiden ersten Freiwürfe (86:84), um den Rebound des dritten gibt es ein wahres Kampfgetümmel, irgendwie kommt die Kugel zu Pittman, der wirft daneben, Ballbesitz USC. Hodges kann mit Korbleger alles klar machen, kommt aber ins Straucheln, passt zu McNeil, der gefoult wird (4,8 Sekunden vor Schluss). – Beide Freiwürfe daneben. Das darf nicht wahr sein! Tayron Thomas stürmt auf und davon, Dreierversuch, daneben! – 86:84 . Ein unbeschreiblich aufregendes Spiel, das die Zuschauer in ihren Bann gezogen hat, ist zu Ende. Dramatik pur! – Jammerschade, dachten wohl 800 Zuschauer, wenn es diese Sonntagnachmittage im OSP in Heidelberg bald nicht mehr gäbe!!! – Am kommenden Samstag geht es nach Weißenfels zum Tabellendritten   MBC.
USC: Hodges 32 (12/20, 5/9 Dreier), Komarek 14 (5 Reb.), McNeil 13 (10 Assists), Adeberg 12 (6 Reb.), Beran 9 (8 Reb.), Hirschberg 4, Dietz 2, Göhring, Hug,- Rodriguez, Barthel, Mäntele.
Essen: Schröter 21 (5), Pittman 19, Lincoln 13 (1), Thomas 8, Tom Doll 8, Shaw 7, Schröder 6 (2), Radulovic 2.
Rebounds 34/33, Assists 17/13, Turnover 18/14, Steals 7/7.
Claus Ebert          

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