Worms / Rhein-Neckar – Bei der Restaurierung der Andreaskirche gibt es einen gut sichtbaren Fortschritt. Der romanische Sandstein-Fries über dem Nordportal sieht wieder so prächtig aus wie vor über 800 Jahren. Nachdem das Nordportal zur Restaurierung eingerüstet worden war, wurde im vollen Ausmaß deutlich, in welch desolatem Zustand sich der Blattfries über dem Portal befindet. Obwohl die Denkmalpflege in der Regel die Erhaltung der ursprünglichen Teile einer Kopie vorzieht, fiel es in diesem Fall nicht schwer einer Kopie zuzustimmen. Von den drei langen, ornamentierten Sandsteinblöcken, die den Fries bilden, konnte nur der besterhaltendste, um die Authentizität zu wahren, an seinem angestammten Platz bleiben. Die beiden anderen lagern im Museum und wurden durch neue ersetzt. Diese konnten bis ins kleinste Detail originalgetreu nach 100 Jahre alten Fotografien und mit einem Blick auf das romanische Stück von Steinrestaurierung Bauer-Bornemann in Bamberg durch die Bildhauerin Viola Gandl angefertigt werden. Der Altertumsverein Worms e.V., der als Förderverein für die Andreaskirche Spenden einwirbt, hat die Restaurierung des Nordportals mit der Neuanfertigung der Teile des Frieses übernommen. Als die Teile am gestrigen Dienstag (18. November) in Worms eintrafen, war die Begeisterung bei allen Beteiligten groß. Bürgermeister Georg Büttler und Beigeordneter Hans-Joachim Kosubek, Dr. Josef Mattes vom Altertumsverein, Architekt Jürgen Hamm und Statiker Jansohn, die Projektleiter Thorsten Mohr vom Gebäudebewirtschaftungsbetrieb und Dr. Irene Spille von der unteren Denkmalschutzbehörde ließen es sich nicht nehmen und waren beim Einbau der neuen Teile zugegen. Der aus Schweinsthaler Sandstein gefertigte Fries steht in seiner künstlerischen Qualität den Werken der romanischen Steinmetzmeister um nichts nach und wird, wenn das Portal mit einer neuen Verdachung fertig gestellt ist, die Blicke der Betrachter auf sich ziehen.