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Heidelberg – USC unterlag im Basketballkrimi

Heidelberg / Rhein-Neckar – USC Heidelberg – Bayern München 97:102 (31:34 – 59:59 – 76:77)
Wer rein ergebnismäßig denkt, ist nach einer Niederlage immer enttäuscht. Die meisten der knapp 600 Zuschauer im Heidelberger Olympiastützpunkt dürften am frühen Sonntagabend nach der 97:102 (59:59)-Niederlage des USC Heidelberg gegen den FC Bayern München in einem hochattraktiven Basketballspiel allerdings eher mit dem Gefühl nach Hause gegangen sein, sich sehr gut unterhalten zu haben. Zwar hatte das junge, begeisternd kämpfende USC-Team den Bayern keineswegs die Lederhosen ausgezogen, zumindest aber an den Rand einer Niederlage gebracht und letztlich nur wegen einiger Winzigkeiten verloren.
 
Das sprichwörtliche Pech, das Tabellenletzten – nicht nur beim Basketball – nun mal anhängt, hat wohl die Partie am Ende nochmals entscheidend gedreht. 91:86 führte das USC-Team vier Minuten vor Schluss, als die wohl spielentscheidende Szene dem Match noch einmal eine für das USC-Team tragische Wende verlieh. Ausgerechnet einer der Münchner Centerspieler, Michael Buse, dribbelte weit entfernt vom USC-Korb, nahm den Ball in beide Hände und fing nach kurzer Bedenkzeit nochmals an zu dribbeln. „Doppeldribbel“ meinten alle Basketballkundigen in der Halle – sicherlich zu Recht – gesehen zu haben; leider aber nicht die ansonsten zufriedenstellend leitenden Referees. Damit nicht genug des Übels – die 24 Sekundenuhr tickte herunter, Michael Buse, nicht als begnadeter Dreierwerfer bekannt, setzte zum Dreier an – ging nicht, er war ja von Ben Beran gut verteidigt; er setzte nochmals zum Dreier an, warf schließlich den Ball irgendwie Richtung Korb – und traf! Zum 91:89. Ohne Zweifel die Schlüsselszene des Spieles!
 
 
Der Reihe nach: Während der gesamten 1. Halbzeit boten beiden Mannschaften dem Publikum im OSP ein hochinteressantes Basketballspiel, in welchem die Angriffsreihen eindeutig dominierten und mit hohen Erfolgsquoten aufwarteten, ohne dass man den Eindruck hatte, dass die Verteidigung nun völlig vernachlässigt wurde. Es ging mit hohem Tempo und höchstem Unterhaltungswert hin und her, ohne dass sich eine der beiden Mannschaften mal mit mehr als sechs Punkten absetzen konnte. Auf USC-Seite machten vor allem Oliver Komarek und Japhet McNeil bis dahin ein Riesenspiel. Komarek (seine bisher beste Pro A-Partie!) hatte zur Pause bereits 15 Punkte und 6 Rebounds auf dem Konto, McNeil 14 Punkte und 3 Assists. Auch Jibril Hodges (12 Punkte), Sebastian Adeberg (10 Punkte) und Ben Beran (6 Punkte, 5 Rebounds) zogen hervorragend mit. Nur von der Bank kam nicht die gewünschte effektive Entlastung. Zudem hatten sich ausgerechnet Adeberg, Beran und McNeil bereits drei Fouls eingehandelt. Man musste befürchten, dass die übermäßig beanspruchte „Starting Five“ des USC in der 2. Halbzeit einbrechen würde. Weit gefehlt!
 
Auch nach der Pause blieb die Partie bis zuletzt völlig offen. 66:68 (25.), 74:73 (27.), 76:77 (3. Viertel), 81:83 (34.) lauteten die Zwischenstände, ehe McNeil mit tollem Sprungwurf aus der Halbdistanz, ein wichtiger Dreier von Beran, McNeil (Freiwurf), Adeberg und Beran für die eingangs erwähnte 91:86-Führung des USC sorgten. Geradezu euphorische Stimmung – für Heidelberger Verhältnisse – im OSP! Dann die obige Schlüsselszene, ein weiterer Dreier von Brooks, insgesamt 0:10 Punkte in 2 Minuten – und beim 91:96 war das Spiel wieder gedreht (1:57 vor Schluss). Komarek, Hodges verkürzten zwar noch zum 94:96, doch dann versagten die Kräfte, die Konzentration, was auch immer. McNeil und Beran vergeben 4 Freiwürfe – statt möglichen 98:97 steht es 94:97 – Morris zum 94:99 (11 Sekunden vor der Schlusssirene), 97:102-Endergebnis. Eine weitere, diesmal sehr bittere, USC-Niederlage. Die Hoffnungen auf den Klassenerhalt schwinden, zumal die Konkurrenten an diesem Wochenende siegten.
 
Man muss sich wohl allmählich auf Heidelberger Seite damit vertraut machen, dass das Potenzial an Athletik nicht ausreicht, dass vor allem ein sechster, ein siebter, effektiver, Spieler auf Pro A-Niveau sich in der Kürze der Zeit wohl nicht wird entwickeln können (Sebastian Dietz hatte übrigens eine Fingerverletzung). – Dennoch demonstrierte das Team um Torsten Daume einmal mehr, dass man auch in der Niederlage an Sympathie durchaus gewinnen kann. Man ist nur um Nuancen von den meisten anderen Pro A-Teams entfernt – und wenn es gelingt, die gute Moral bis zum Saisonende zu bewahren, wird man dem Heidelberger Basketballfan – zumal mit Leistungen wie diesmal – womöglich dennoch einiges an Achtung abgewinnen können.
Hätte man die beiden Spiele gegen Bremen und gegen Bayern München gewonnen, läge man sogar ganz gut im Rennen. Das aber ist leider nur Konjunktiv.
 
USC: Komarek 27 (12/18 Würfe, 1 Dreier, 8 Reb.), Adeberg 18 (9/11!), McNeil 17 (8 Ass.), Beran 17 (3 Dreier, 13 Reb. – Double-Double!), Hodges 16 (3), Hug 2, Döhring, Hirschberg, – Rodriguez, Dietz (verletzt), Barthel.
 
München: Parker 23 (2), Brooks 22 (4), Howard 18, Robbins 13, Buse 11 (1), Morris 10 (1), Hübner 5.
 
Dreier: USC 7/21 – München 8/21; Rebounds 36/28; Assists 16/13; Turnover 21/21, Steals 9/11.
 
Claus Ebert                      

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