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Frauenwelten – „migration is a gendered expierence“

Rhein-Neckar – Ausstellung vom 12.12.2008 – 30.01.2009 – Bis heute werden Frauen mit Migrationserfahrung von der Öffentlichkeit wenig oder aber nur im Zusammenhang mit Problemen wahrgenommen – sei es als “Anhängsel” ihrer Ehemänner, denen sie als Hausfrauen und Mütter nach Deutschland gefolgt sind, sei es als Opfer familiärer Gewalt in patriarchalisch organisierten Familienstrukturen – man denke hier an Schlagzeilen zu Zwangsheirat und Ehrenmord.

Die Ausstellung will Klischees hinterfragen und andere und differenzierte Sichtweisen auf die Lebensgeschichten von Einwanderinnen möglich machen. Dazu sollen vor allem die Frauen selbst zu Wort kommen. Welche Bedeutung hat die Erfahrung der Migration in ihrem Leben? Mit welchen Problemen haben sie zu kämpfen? Welche Chancen haben sich ihnen eröffnet?

Die große Mehrzahl der eingewanderten Frauen sind durchaus tatkräftige Heldinnen ihrer Geschichte. Sie verfügen über ein Erbe aus der alten Heimat, das über folkloristisches Dekor hinausgeht. Sie sind stolz auf Traditionen, auf herkömmliche handwerkliche Kenntnisse und haben darüber hinaus den Mut, sich auf Neues einzulassen. Sie bewältigen Hürden, Barrieren und Hindernisse und setzen sich für eine leichtere und bessere Zukunft für sich und ihre Kinder ein. Sie hüten das Erbe ihrer Mütter und erobern eine neue Welt und neue Chancen. Die Vielfalt der Schicksale von Einwanderinnen verbietet vorschnelle Verallgemeinerung.
Mit dem Projekt ist Kultur Rhein-Neckar e.V. (KRN) auf sehr viel Zustimmung gestoßen, einzelne Frauen und Einrichtungen boten Unterstützung und Kooperation an. Die Ausrichtung bereits laufender Projekte, (z.B. von baff e.V. und dem Internationalen Frauentreff der Stadt Ludwigshafen) waren dem Projektkonzept sehr nahe. Ende 2008 wurde ein Kuratorium eingerichtet, dem Fachfrauen aus der Theorie und der Praxis angehören: Prof. Dr. Immacolata Amodeo (Jacobs University Bremen), Rosanna Cavallaro (Leiterin des Internationalen Frauentreffs der Stadt Ludwigshafen), Prof. Dr. Monika Habermann (Hochschule Bremen); Hannele Jalonen (Integrationsbeauftragte der Stadt Ludwigshafen), Lydia Kyas (Stadtverwaltung Mannheim), Chris Ludwig (baff e.V. Ludwigshafen), Prof. Dr. Andrea Lutz-Kluge (Hochschule Ludwigshafen am Rhein), Julika Vatter (Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Ludwigshafen), Dr. Claudia Schöning-Kalender (Universität Landau) begleiten das Projekt mit Anregungen, Kritik und tatkräftiger Unterstützung.

Verwoben und vernetzt – wie entstand das Projekt?

Seit 1995 engagiert sich KRN für interkulturelle Verständigung und transkulturelle Projekte. Mit „Anellino – Zur Geschichte der Italiener in Ludwigshafen” hat KRN 2005 / 2006 im Stadtmuseum Ludwigshafen zum fünfzigsten Jahrestag des ersten Anwerbevertrags eine erste Ausstellung zur Einwanderungsgeschichte Ludwigshafens realisiert. Die Ausstellung führte u.a. zu einer Einladung nach Kalabrien, in jenes Dorf, in dem „Ludwigshafen die berühmtestes Stadt der Welt” ist. Ostern 2007 zeigte man in Carfizzi der Reisegruppe u.a. Schränke voll gewebter Schätze, Aussteuer für die Töchter und Söhne, die fern der Heimat verheiratet sind. Verwoben in die Decken, Teppiche und andere kostbare Wäschestücke sind Garne, aber auch Erwartungen, Wünsche, Wertvorstellungen, Normen und Träume vom guten Leben. Wie sieht das Erbe aus, dass Töchter mitnehmen in die neue Heimat? Etwa zur gleichen Zeit diskutieren Saskia Sassen u.a. die „Feminisierung der Migration“. Gemeint ist damit eine neue Aufmerksamkeit für die Rolle der Frau in der Migration, aber auch eine Veränderung der weltweiten Migration. So wird z.B. „nurse migration“ immer wichtiger, die Pflege der Alten und der ganz Jungen führt zu neuen Migrationsbewegungen („care drain“) – mit besonderen Folgen für Frauen.
 
Gefördert wird Frauenwelten durch den Fonds Soziokultur, das Land Rheinland-Pfalz, die Stadt Ludwigshafen, die Stiftung Sparkasse Vorderpfalz und Ritter Sport. Der Etat für das umfangreiche Projekt liegt bei knapp 40.000,- Euro – und so ist die Realisierung der Ausstellung „Frauenwelten“ vor allem einem starken Frauennetz zu verdanken.
 
Erreichbarkeit
Stadtplan und Fahrplanauskunft: vrn.de
Straßenbahn: Linie 3, Linie 6 (Station Ludwigstraße oder Rathaus)
Parkhäuser im Bürgerhof und im Rathauscenter
 
Öffnungszeiten
Donnerstag bis Sonntag von 16 –19 Uhr
Zusätzlich geöffnet während der Veranstaltungen
Der Eintritt zur Ausstellung ist kostenfrei
 
Information und Reservierungen
Kultur Rhein-Neckar e.V.
Brucknerstr. 13
67061 Ludwigshafen
0621 / 52 96 602
info@kulturrheinneckar.de

RAHMENPROGRAMM IM DEZEMBER 2008
 
Dienstag, 16. Dezember 2008, 16 –18 Uhr
Expertinnengespräch: Frauenprojekte – Wie viel Glück muss frau haben? In der Erzählwerkstatt schreiben Frauen ihre Geschichten auf, bei baff stellen Mütter und Töchter gemeinsam Schmuck her, im Projekt „12 Geschworene“ wird an einem Film und juristischen Feinheiten gearbeitet. – Im Expertinnengespräch stellen sich drei Projekte vor, die die Souveränität der Frauen an die oberste Stelle setzen.

Gäste
Annegret Gasteyer. Petra Marioneck, Ulla Tschötschel (baff e.V. -Mütter-Tochter-Projekt), Erika Ollerdissen (Erzählwerkstatt des Internationalen Frauentreffs), Raissa Imenitova und Elfi Thellmann (Filmprojekt „12 Geschworene“)

Moderation
Heidi Hilgenstock (Forum Geschlechtergerechtigkeit der ILA Ludwigshafen)
 
 
Märchen im Rahmen der Ausstellung FrauenWelten
 
Samstag, 13. und Sonntag, 14.Dezember 2008, jeweils 15 Uhr
Die Frau, die auszog, ihren Mann zu erlösen
Julia Wolff erzählt ein Märchen aus Spanien
 
Mittwoch, 17. Dezember 2008, 9:30 Uhr , 11:30 Uhr und 17 Uhr
Die Kluge Gretel
Monika-Margret Steger erzählt ein Märchen aus Deutschland
 
Donnerstag, 18. Dezember 2008, 9:30 Uhr, 11:30 Uhr und 17 Uhr
Fatima oder die Befreiung der Träume
Annika Wittig erzählt ein Märchen aus Syrien
 
Freitag. 19. Dezember 2008, 9:30 Uhr , 11:30 Uhr und 17 Uhr
Prinzessin Mäusehaut
Bärbel Mai erzählt ein Märchen der Brüder Grimm
 
Sonntag, 27. Dezember 2008, 15 Uhr
Traummärchen
Carla Weingarten erzählt ein orientalisches Märchen
 
Samstag, 3. und Sonntag, 4.Januar 2009, jeweils 15 Uhr
Farchad und Schirin
Riadh Hasoon erzählt ein Märchen aus Usbekistan
 
Samstag, 10. Januar und Sonntag, 11.Januar 2009, jeweils 15 Uhr
Als sie den goldenen Pfennig fanden
Elke König erzählt ein Märchen der Ludwigshafener Autorin Hedwig Laudien
 
Samstag, 17. und Sonntag, 18.Januar 2009, jeweils 15 Uhr
Das Milchmädchen
Maria Isabell Orellana de Mayer erzählt ein Märchen aus Italien
 
Im Anschluss an die Erzählung basteln wir mit den Kindern. Eintritt für die Märchenveranstaltung: 1,50 Euro – Ludwigstr. 54 c * Ludwigshafen am Rhein
 
 

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